Wege zu Knut - von Raupe, November 2013

#1 von Frans , 01.02.2016 10:41

Für meine persönliche Knutgeschichte wollte ich mir sehr viel Zeit nehmen, sie sollte perfekt werden,
da die Erinnerung daran,wie ich zu Knut kam und was er mir bedeutet hat und immer noch bedeutet sehr kostbar ist.
Aber irgendwie habe ich nie genug Zeit und so schreibe ich einfach mal los.

Anfang Januar 2007 schlug ich die Zeitung auf und sah ein kleines weißes Fellknäuel auf einer dunkelblauen Decke.
Ist der niedlich! Und diese Augen!




Die Menschen in meiner Umgebung konnten meine Begeisterung nicht teilen. Andere fanden Knut ganz nett,
eine Bekannte fand ihn häßlich. Das Bärchen tat mir leid, da es ohne Mutter aufwachsen mußte.
Umso mehr freute ich mich, daß es in Thomas Dörflein einen lieben Ziehpapa bekam.
Und wie wir erfuhren, änderte Knut Thomas auch als Mensch, er öffnete sich.
Und nicht nur das - Knut veränderte auch mein Leben im positiven Sinn.

Ich verfolgte Knut’s Schritte im Fernsehen und in der Zeitung. In den Zoo ging ich erst einmal nicht, ich wollte abwarten,
bis sich der Rummel gelegt hätte. Im Dezember 2007 beschloß ich dann, daß es soweit war.
Ich besuchte Knut am 28.12.2007 endlich selbst. Ich hatte Urlaub und ging mit meinem Freund in den Zoo.
Ohne andere Tiere anzusehen, gingen wir zielstrebig zu Knut. Er spielte gerade selbstvergessen mit seinem Jutesack.




Da war es um mich geschehen. Ich verliebte mich auf der Stelle in Knut. Mein Freund sah Knut zwar auch,
aber für ihn war das eben ein Eisbär im Zoo, ein Tier, wie viele andere auch.
Dann dachte ich über eine Jahreskarte nach. Im Februar 2008 kaufte ich mir eine und vermutete,
ich würde es gerade so schaffen, fünf Mal in 12 Monaten in den Zoo zu gehen.
Aber, welche Überraschung - es wurden mehr Besuche.




Knut begrüßte mich meist persönlich





Zu meinem Geburtstag hatte er natürlich ein Blümchen gepflückt.



Computer waren damals für mich nicht so wichtig. Dann schaute ich in den rbb-Blog, ich hörte,
daß Knut da Tagebuch schrieb. Das interessierte mich schon mehr und so freundete ich mich mit dem Internet an.
Nach kurzer Zeit schrieb ich auch mal einen Kommentar. Ich fand knutitis und wurde Mitglied.
Irgendwann fragte ich nach, wie ich jemanden persönlich kennenlernen könne und Petra schrieb mir
und traf sich mit mir im Zoo. Dann lernte ich auch die anderen Knutfreunde kennen, kam zu den Knuttreffen
und fühlte mich immer wohler in dieser Gemeinschaft. Es entstanden viele persönliche Beziehungen,
die mein Leben sehr bereichern.
Der Tod von Thomas Dörflein traf mich sehr, aber es gab ja noch Knut. Mit ihm litt ich mit.
Sein Leben ohne seinen Ziehpapa, seine Bekanntschaft mit Gianna. Wir bangten um Knut, aber er meisterte sein Leben.
Dann zog er um, das war eine schlimme Zeit und ich hatte immer das Gefühl, daß er in Angst lebte und sich nur selten entspannte.

Dann kam der 19.März 2011.

Das ist jetzt die schlimmste Stelle und mir kommen immer noch die Tränen….

Am 13. März habe ich Knut zum letzten Mal gesehen.




Aber – es gibt diese Gemeinschaft immer noch.
Das ist das eigentliche Wunder, daß Knut und Thomas Dörflein vollbracht haben.
Ich bin so froh, daß es Euch gibt! Trauer und Freude liegen so nah beieinander.

Hier noch mein Lieblingsfoto von einem Nachmittag im März, an dem ich mit Knut fast allein war.
Vielleicht kannte er mich ja inzwischen. Und war froh, daß ich bei ihm war?




Das war der wesentliche Teil meiner Knutgeschichte, die ich gerne mit Euch teile.
Denn niemand anderes kann mich so gut verstehen!

Raupe

 
Frans
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zuletzt bearbeitet 01.02.2016 | Top

   

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