Löwen werden TV-Stars in Japan 17.06.16 / Von Jennifer Lorbee
Zitat Das Filmteam aus Japan begleitet Tierpflegerin Julia Forst bei der Spielstunde mit den Weißen Löwen im Magdeburger Zoo. Ab dem Wochenende bekommen auch die Zoo-Besucher die kleinen Wildkatzen regelmäßig zu sehen. Foto: Jennifer Lorbeer
Der Nachwuchs der Weißen Löwen im Magdeburger Zoo wird im japanischen Fernsehen zu sehen sein.
Wenn der kleine weiß-flauschige Nachwuchs im Magdeburger Zoo anfängt, tapsig durch das Löwenhaus zu turnen, können sich die Besucher vor den Fenstern ein „Ooooh!“ und „Wie süß!“ nicht verkneifen. Auch ein japanisches Filmteam konnte den weißen Löwenbabys nicht widerstehen und begleitet seit Dienstag Tierpflegerin Julia Forst und ihre beiden Löwen-Ziehkinder im Alltag mit der Kamera.
„Bei den Dreharbeiten entsteht ein etwa 15-minütiger Beitrag für die japanische Tiersendung ‚Tier Bang‘ auf dem Sender TV Tokyo“, erklärt Koordinatorin Masumi Miyai. „Die Zwillinge sind etwas Besonderes und wir dokumentieren unter anderem, wie sie sich verhalten und wie die beiden aufgezogen werden.“ Ende Mai dieses Jahres hatte Miyai erstmalig mit Regina Jembere vom Zoo Magdeburg Kontakt wegen der Dokumentation aufgenommen. „Die Kleinen sind inzwischen doch sehr bekannt geworden, selbst in Russland wurde schon über sie berichtet“, sagt Jembere, die im Bereich Marketing tätig ist. „Und dass der Zoo Magdeburg nun zum ersten Mal von einem Filmteam aus Japan besucht wird, freut uns sehr.“
Magdeburger können Löwen bestaunen
Bis Montag werden Kameramann und Regisseur Tomoyuki Tanaka und seine Assistentin Waki Okuyamar den Zoo und Magdeburg mit der Kamera festhalten. Zum Einstieg sollen nämlich auch Impressionen der Landeshauptstadt gezeigt werden. Geplante Drehorte sind unter anderem der Rotehornpark und der Dom.
Übrigens können auch die Besucher des Magdeburger Zoos ab Sonnabend an den regelmäßigen Spielstunden der weißen Löwenmädchen mit ihrer Ziehmutter und Tierpflegerin Julia Forst teilhaben. Zwischen 11 und 15 Uhr beziehen die drei dann täglich ihre Spielwiese im Löwenhaus, so dass sich die Kleinen langsam an die Besucher gewöhnen können.
Die Zwillinge sind am 26. April im Zoo Magdeburg zur Welt gekommen und werden seit einigen Wochen von Ersatzmutter Julia Forst betreut. Bisher haben die beiden jedoch noch keine Namen. Das soll sich in den kommenden Wochen ändern: Der Zoo sucht in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Rundfunk ab heute nach Namen für die Löwenbabys. Unter www.zoo-magdeburg.de können die Teilnehmer bis Sonntag, 17. Juli, aus fünf Vorschlägen ihren Lieblingsnamen auswählen.
ZitatDer Magdeburger Zoo zieht zwei weiße Löwenkinder von Hand auf. Die aus Lostau stammende Julia Forst ist ihre Ersatzmutter.
Seit acht Wochen ist die Lostauerin Julia Forst Ersatz- und Pflegemutter für die kleinen Weißen Löwen im Magdeburger Zoo. „Kleine und große Nase“, wie Julia sie liebevoll nennt, folgen ihrer Leihmutter auf Schritt und Tritt. Foto: Juliane Just
Schläfrig heben die beiden kleinen Weißen Löwen den Kopf, als Pflegerin Julia Forst das Gehege betritt. Neugierig blinzeln sie. Ob die Ersatzmama wieder ein Leckerbissen dabei hat? Natürlich hat sie das. Mit satten 350 Gramm Fleisch wird selbst der kleinste Löwe hellwach. Rund um die Uhr werden die Jungtiere von Julia Forst betreut. Diese Mammutaufgabe hat die gebürtige Lostauerin gern auf sich genommen.
Es war eine Sensation, als sich am 26. April im Gehege der Weißen Löwen nicht nur die Löwen Kiara und Madiba befanden, sondern noch zwei kleine, flauschige Knäuel. Keiner der Pfleger bemerkte, dass die Löwin trächtig war. Von allen Seiten gefeiert, überzeugten die kleinen Löwen nicht nur durch Niedlichkeit, sondern vor allem als Zuchterfolg.
Zu Beginn nahm der flauschige Nachwuchs schnell an Gewicht zu und Löwenmutter Kiara kümmert sich fürsorglich um die Kleinen. Eine Woche nach der Geburt verloren die Jungtiere jedoch an Gewicht und Zoochef Kai Perret fällte mit Tierarzt Niels Mensing die Entscheidung, die Geschwister mit der Hand aufzuziehen. „Sie waren unterernährt und unterkühlt. Hätten wir sie nicht aus der Obhut der Mutter genommen, wären sie gestorben“, erzählt Julia Forst. Auch in der freien Natur sei der erste Wurf von Löwen oftmals schwierig. Die Tierpfleger berieten sich. „Und plötzlich war ich Löwenmama“, sagt Julia lachend.
Seit acht Wochen sind die Löwenschwestern nun in Obhut der 26-Jährigen. Rund um die Uhr bedürfen die Jungtiere Pflege. „Ich wohne nahe dem Zoo und konnte die Löwenbabys so mit nach Hause nehmen“, sagt die Lostauerin. Anfangs fütterte sie die flauschigen Tiere alle zwei bis drei Stunden mit Ersatzmilch. „Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ausgeschlafen habe“, sagt sie. „Die Kleinen halten einen wirklich auf Trab.“
Dass sie einmal Pflegemama zweier Löwen wird, hätte die gebürtige Lostauerin sich nicht träumen lassen. „Seit meiner Kindheit wollte ich Tierpflegerin werden“, sagt sie. Nach dem Abitur, das sie aus ihrer Heimat nach Magdeburg brachte, absolvierte sie mehrere Praktika in verschiedenen Zoos. Im Jahr 2009 begann sie die dreijährige Ausbildung zur Tierpflegerin. Durch Zufall erhielt sie eine Stelle im Magdeburger Zoo und ist seit 2012 für mehrere Tierarten zuständig.
Auf Schritt und Tritt folgen ihr die beiden Großkatzen in ihrer Wohnung. „Ich dachte, dass ich mich irgendwann an ihnen satt sehe. Aber sie sind einfach immer süß“, sagt die Lostauerin lachend.
Derzeit können die Zoobesucher im Internet über die künftigen Namen der flauschigen Löwen entscheiden. Heimlich hat Julia Forst ihnen jedoch schon Namen gegeben. „Große Nase“ und „Kleine Nase“ taufte sie die beiden. „Als sie bei mir einzogen, hatten sie große Pranken, Ohren und Nasen. Ein Löwenkind hatte eine größere Nase, so konnte ich sie auseinanderhalten“, erzählt sie.
Abschied von den flauschigen Nasen
Beim Spielen kann es inzwischen auch mal schmerzhaft werden. „Ich habe schon ein paar Kratzer davongetragen. Das kann beim Spielen passieren“, berichtet die Tierpflegerin. Ähnlich wie Menschenkinder haben auch die Großkatzen bestimmte Geräusche, um dem Gegenüber Schmerz zu signalisieren. „Ich ahme diese Geräusche nach, dann lernen sie daraus“, erklärt die Tiermama.
Sobald die Löwenbabys nachts keiner Pflege mehr bedürfen, wird es für Julia Forst Zeit, Abschied zu nehmen. „Ich bin dankbar für diese tolle Erfahrung“, sagt die 26-Jährige. Schließlich habe man nicht jeden Tag Löwenbabys Zuhause. Mit dem Tragekorb samt Löwen in der Hand, sagt sie abschließend: „Sie werden mir sicher fehlen, aber ich freue mich auch, wenn ich wieder Ruhe Zuhause habe. Das geht meinem Hund sicher ähnlich.“
Weiße Löwenbabys im Magdeburger Zoo heißen Shaira und Jasiri 18.07.2016 /
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Als Shaira und Jasiri werden die beiden Löwenschwestern im Magdeburger Zoo durchs Leben gehen. Zu deutsch: Herzenswunsch und die Tapfere. Foto: Hendrik Schmidt / dpa
Shaira und Jasiri sollen sie heißen, die weißen Löwen, die Ende April im Magdeburger Zoo zur Welt kamen. So hat das Netz entschieden.
Die Namen der beiden weißen Löwenbabys im Magdeburger Zoo stehen fest: Bei einer Abstimmung im Internet haben sich Shaira (Herzenswunsch) und Jasiri (die Tapfere) durchgesetzt.
Beide Namen bekamen je etwa ein Viertel der rund 8200 abgegebenen Stimmen. Das teilte der MDR auf seiner Webseite mit, über die die Abstimmung gemeinsam mit dem Zoo veranstaltet wurde. Die insgesamt fünf Namensvorschläge für die inzwischen zwölf Wochen alten Löwenbabys kamen von den Tierpflegern des Zoos. Neben Shaira und Jasiri standen noch Kamali ("Beschützerin"), Arya ("die Edle") und Mayara ("Goldene Locke") zur Auswahl.
Weiße Löwen nach halbem Jahr wohlauf 23.10.16, 08:42 Uhr
Zitat Die Weißen Löwen Shaira (l) und Jasiri stehen im Zoologischen Garten in Magdeburg nebeneinander. Foto: dpa
- Unbemerkt war eine Löwin im Magdeburger Zoo trächtig und brachte vor einem halben Jahr zwei flauschige weiße Junge zur Welt.
- Aus der Überraschung wurde ein Bangen - ein halbes Jahr später sieht alles prächtig aus.
Magdeburg - Die weißen Löwen, die überraschend vor einem halben Jahr im Zoo Magdeburg geboren wurden, sind wohlauf und bleiben den Besuchern vorerst erhalten. Bis zum Alter von zwei Jahren blieben die Jungtiere definitiv im Magdeburger Zoo, sagte Sprecherin Regina Jembere. „Das ist das Alter, in dem sie auch in der freien Natur bei ihren Eltern leben.“ Ob die beiden Löwinnen auch danach noch in Magdeburg lebten oder zur Zucht in einen anderen Zoologischen Garten gegeben würden, sei noch offen.
Löwin Kiara brachte weiße Löwen im Zoo Magdeburg auf die Welt
Die Geburt der beiden Löwen am 26. April war eine Überraschung gewesen, da die Pfleger die Trächtigkeit von Löwin Kiara übersehen hatten. Von den weißen Löwen gibt es nach Zoo-Angaben europaweit nur rund 70 Artgenossen. In freier Wildbahn kommen sie nur im Timbavati-Gebiet in Südafrika vor.
Weiße Löwen im Zoo Magdeburg entwickeln sich gut
Die jungen weißen Löwen in Magdeburg entwickeln sich laut Jembere gut. Sie hätten kräftig Gewicht zugelegt. Beide waren von der Mutter getrennt und mit der Flasche aufgezogen worden, nachdem sie kurz nach der Geburt an Gewicht verloren hatten. Bereits im Alter von etwa sechs Wochen wurde den Jungtieren zusätzlich zur Milch Fleisch gefüttert. Inzwischen sind sie vollständig auf fleischliche Kost umgestellt und haben keinen direkten Kontakt mehr zu ihren Pflegern. „Wir wollen die Löwen nicht auf den Menschen prägen“, sagte die Zoosprecherin.
Shaira und Jasiri leben von ihren Eltern getrennt in einem separaten Bereich des Löwen-Geheges. „Einen Kontakt kann es nicht geben, weil die Jungen für die Elterntiere wie zwei fremde Löwen sind“, erklärte Jembere. (dpa)
Shaira und Jasiri sind mächtig gewachsen, und entwickeln sich zu zwei schönen Ladys. Ich hoffe, dass beide gesund und munter bleiben. Wäre ja schön wenn sie in Magdeburg bleiben könnten.