RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#16 von Ulli J , 30.07.2010 16:49

Die Skulptur ist von 1997, die Bären aus Karlsruhe wurden 2000 in Nürnberg erschossen. Eine von den beiden Angaben muss falsch sein. Entweder die in dem obigen Artikel oder die in Christinas Link.

Da aber selbst in einem Flyer aus dem Jahr 2007 zu einer Ausstellung mit Werken von Christiane Möbus das Datum 1997 steht, denke ich, dass das korrekt ist.

Es spielt aber im Prinzip keine Rolle, ein ausgestopftes Tier hat immer vorher gelebt und irgendjemand etwas bedeutet, das ist aber noch lange kein Grund, es einer Künstlerin zu verbieten eine Skulptur daraus zu schaffen oder ein Museum zu kritisieren, wenn es es ausstellt.

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#17 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 30.07.2010 17:14

Ich finde Kunst aus toten Körpern,
sei es Gunter von Hagens Körperwelten oder ausgestopfte Tiere
(da am schlimmsten die bayerischen Wolpertinger)

widerlich.

Für mich ist das keine Kunst !!!!

Schon gar nicht, wenn es sich um bekannte Tiere handelt.


Conny

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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#18 von Ulli J , 30.07.2010 17:21

Es handelt sich um keine toten Körper, es ist nur das Fell von Eisbären. Die Künstlerin verbindet mit ihrer Installation eine Aussage. Sie will ausdrücken, dass nicht nur das Tier todbringend ist, sondern ebenso, was der Mensch mit ihm und seinem Lebensraum anstellt. Sie tut dies auf eine aufrüttelnde Art und Weise. Kunst soll aufrütteln.

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#19 von Marga ( gelöscht ) , 30.07.2010 17:44

Ich habs:Etwas scrollen,es sind die Nürnberger Eisbären . :oops:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CCcQ9QEwAw

:roll: Marga

Marga

RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#20 von Ulli J , 30.07.2010 17:48

@ Marga:

Das ist quasi die gleiche Quelle, wie die aus dem Link von Christina. In allen Veröffentlichungen zu der Künstlerin steht bei der Installation das Datum 1997. Da lebten die Eisbären von Nürnberg noch. Natürlich kann auch die Jahreszahl in den Veröffentlichungen zu der Installation falsch sein, aber mir erscheint im Augenblick diese glaubwürdiger.

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#21 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 30.07.2010 17:51

Nicht alles was mal im Internet veröffentlich wurde mag stimmen:


Möbus, Christiane (Prof.); Künstlerin, Installationen; *1947 Celle; lebt in Hannover und Berlin; 1966-70 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei E.Cimiotti; viele Förderstipendien und Kunstpreise; 1981-82 Gastprofessorin an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg; 1982-90 Prof. an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig; seit 1990 Prof. an der Hochschule der Künste Berlin;
Ausstellung: 1998 – kunst auf der zugspitze –:
“Das Grundprinzip aller Ausstellungen auf der Zugspitze besteht darin, daß die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler eine auf den außergewöhnlichen Ort bezogene Installation einrichten. ... Ihre 1997 geschaffene, aus zwei präparierten Eisbären bestehende Arbeit tödlich, erstmals ausgestellt 1997 im Kunstverein Hannover, gab den Anstoß, dieser Künstlerin die Sommerausstellung des Jahres 1998 auf der Zugspitze anzubieten. Es entstand auf diese Weise eine auf den Ausstellungsraum hoch über allen Berggipfeln bezogene Präsentation aus zwei sehr charakteristischen und überaus poetischen Installationen: einerseits den beiden Eisbären, die auf dem Rücken liegend auf ihren vier Pranken jeweils einen kegelförmigen Eisberg balancieren, andererseits Vitrinen mit langen, von oben bis unten mit Perlen bestickten Mänteln.” (Pressemitteilung kunst auf der zugspitze);
Literatur: Art, GPT 1998, Süddeutsche Zeitung, Katalog 1998, Pressemitteilung kunst auf der zugspitze 1998; Erich Franz, Christiane Möbus, Bielefeld, 1984; Dietrich Helms, Christiane Möbus, Hannover, 1990;

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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#22 von Christina_M ( gelöscht ) , 30.07.2010 18:56

Das ist wirklich interessant... Ich hatte den Zoo-AG-Artikel immer für bare Münze genommen, weil er insgesamt sehr gut recherchiert scheint.
Danke für die Info!!

LG

Christina

Christina_M

RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#23 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 30.07.2010 19:14

Ich hätte nie gedacht, dass dieses "halbe" Thema Euch alle so beschäftigt.


- und ich hätte auch nicht gedacht, dass Ihr schon die Eisbären vor Knut unter Beobachtung hattet.

Warum sind die drei Bären eigentlich erschossen worden???


Conny

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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#24 von Christina_M ( gelöscht ) , 30.07.2010 19:16

@Conny: Siehe erster Link zur Zoo AG. Irgendjemand hatte das Gehege geöffnet, die Bären liefen durch den Tiergarten und die Verantwortlichen sahen bei einbrechender Dunkelheit keine andere Wahl mehr...

Christina_M

RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#25 von Ludmila , 30.07.2010 22:12

Conny
Ich habe mich schon vor Knut für die Tiere interessiert.
Ich kann ausgestopfte Tiere auch nicht leiden.
LG

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#26 von Ulli J , 30.07.2010 22:37

Also ganz ehrlich, eine solche oberflächliche Betrachtungsweise von Werken einer Künstlerin, deren Anliegen es unter anderem ist, den Gegensatz von technisierter Welt und belebter Natur in sehr anschaulichen Installationen darzustellen, macht mich ziemlich fassungslos. Ich hätte gedacht, dass gerade Tierfreunde dieses Anliegen verstehen. Wenn hier vielleicht doch noch jemand liest, der sich auch für Kunst interessiert. Hier findet man eine Installation der Künstlerin, die ich besonders schön finde, weil sie sehr deutlich macht, wie wir mit der Natur umgehen.

Aber Vorsicht, sie besteht auch aus ausgestopften Tieren.

Der Titel lautet: Auf dem Rücken der Tiere

http://www.rupertwalser.de/moebuss/Sculp...1994_Arche.html

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#27 von GiselaH , 31.07.2010 10:02

Hallo Ulli,

ich habe gestern Abend schon einmal ganz kurz auf diese Seite geschaut. Aber ich war so kaputt, dass ich das gründliche Lesen, Beurteilen und Kommentieren auf heute nachmittag verschiebe.

So aus den Bauch heraus kann ich nur sagen, wenn diese Tiere nicht der "Kunst" wegen getötet wurden (und das ist wohl so), dann weiß ich nicht, was ich da verurteilen soll??? Vor allem dann nicht, wenn mit solchen Werken eine gute und wichtige Aussage verbunden ist.
Mein ganz persönlicher Geschmack sind ausgestopfte Tiere allerdings nicht.

Ich melde mich auf jeden Fall nach gründlichem Lesen noch einmal zu diesem Thema.

GiselaH :winkewinke:

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#28 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 31.07.2010 10:12

Kunst liegt immer im Auge des Betrachters.

Ich habe mich als kleines Mädchen bereits entschieden, dass ich ausgestopfte Tiere nicht mag. In den 60er Jahren "zierte" sowas viele Wohnungen. Ich mag auch keine Pelzmäntel oder -Decken und kein Geweih an der Wand.


So denkt jeder anders über dieses Thema - und dass jeder anders denkt, ist auch gut so.


Conny

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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#29 von GiselaH , 31.07.2010 10:17

Hallo Ulli,

jetzt habe ich doch noch schnell auf den letzten Link geklickt, weil ich das Thema sehr interessant finde.
Dieses Kunstwerk beeindruckt mich doch sehr (trotz der präparierten Tiere oder vielleicht gerade deshalb)!!!!!

GiselaH

 
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RE: Eisbären in Kunst und Kunsthandwerk

#30 von GiselaH , 31.07.2010 22:31

Jetzt habe ich die Artikel endlich in aller Ruhe gelesen.
Ich habe ja schon geschrieben, dass ausgestopfte Tiere eigentlich nicht mein Fall sind. Aber sie begegnen mir des öfteren in Museen und Ausstellungen und wenn ich es Recht bedenke, dann habe ich bei ihrem Anblick nie ein schlechtes Gefühl gehabt.
Vielleicht würde ich beim Anblick der Bären schlucken. Aber das vor allem deshalb, weil ich daran denken würde, was wohl aus ihren Artgenossen wird, wenn sich deren Lebensraum weiter in so einem rasantem Tempo verkleinert. Vermutlich würde ich sie auch berühren wollen.
Je mehr ich darüber nachdenke, um so weniger kann ich die Empörung über das Werk "tödlich" verstehen.

Zitat
"Neugierig machen ist für mich das Wichtigste", sagt Möbius, die seit 1990 Kunstprofessorin an der Universität der Künste in Berlin ist. Sich aber von der Kunst einmal so richtig aufstören zu lassen in der sommerlichen Ruhe, sei nicht das schlechteste, meint Direktorin Marianne Pitzen schmunzelnd im Frauenmuseum und lädt alle Kritiker und Kritikerinnen zu einer Debatte über das Thema Eisbären ins Frauenmuseum am Sonntag, 1. August, 15.oo Uhr.


Schade, bei diesem Gespräch wäre ich gern dabei.
Auf jeden Fall bin ich sehr neugierig auf Christiane Möbius und ihre Werke geworden.

GiselaH

 
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