In Moskau liegt die Eisbärenanlage in einen sehr ruhigen Teil des Zoos, sie ist umgeben von Vogelvolieren und alle Raubtieranlagen sind möglichst weit entfernt. So versucht man das Umfeld der Bären möglichst ruhig zu gestalten, die Bärin soll möglichst keine Raubtiere riechen, damit sie sich sicher fühlt. Ähnlich ist es auch in Sankt Petersburg, wo auch sehr erfolgreich gezüchtet wird. Es gibt vermutlich Eisbären die weniger empfindlicher auf Keime reagieren, als andere. (Das ist ja auch bei der Anfälligkeit für die Hauterkrankung, die durch Milben verursacht wird so. Vitus hat in Karlsruhe schwer damit zu kämpfen, während die beiden mit ihm zusammenlebenden Bärinnen, Larissa und Nika keine Fellprobleme haben.) Oft wird in einer Einrichtung nur eine zeitlang mit einem bestimmten Zuchtpaar besonders erfolgreich gezüchtet, wie in Sankt Petersburg mit Uslada und Menschikov.
Die Gehegegröße hat definitiv keinen Einfluss auf den Zuchterfolg. In den Haltungen mit "schlechten" Gehegen wird erfolgreicher gezüchtet, als in denen mit guten Gehegen. Das liegt zum Teil daran, dass in den "guten" Anlagen, die Tiere noch zu jung oder zu alt sind. Fakt ist, dass ein großer Anteil der Jungtiere, die geboren werden, direkt nach der Geburt oder wenige Tage später stirbt. Das war schon immer so.
Ich denke nicht, dass die Tierpfleger früher unerfahrener waren als heute.
In Deutschland ist u. a. in Rostock erfolgreich gezüchtet worden, das hat aufgehört, weil der Zuchtbär Churchill unverträglich geworden ist und nicht mehr mit den Bärinnen zusammen gelassen werden kann. In Friedrichsfelde sind die Bärinnen zu alt geworden, damit war die erfolgreiche Zucht beendet und Köln hat die Eisbärenhaltung aufgegeben.