@Agi: sicher müßten die Jungs da auch in freier Wildbahn durch. Der Unterschied ist aber, dass das in freier Wildbahn stufenweise geschieht und die Mama immer länger weg bleibt, bis sie gar nimmer zurück kommt. Und was wird bei Eisbären in den Zoos gemacht? Von eine auf die andere Minute trennt man die Kinder von der Mutter und das war's. Sicherlich gewöhnen sich die Tiere früher oder später an die neue Situation, es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig. Es wird höchste Zeit, dass da ein Umdenken statt findet und auch Eisbärkinder stufenweise entwöhnt werden.
Man kann es sich echt nicht vorstellen, wie die Jungtiere unter der Trennung leiden. Ich kenne Arktos und Nanuq seit dem Tag, wo sie die Innenanlage das erste Mal verlassen haben, habe die beiden in den letzten beiden Jahren regelmäßig alle 1-2 Wochen, manchmal sogar öfters gesehen und erlebt. Das waren bisher zwei ausgelassene, fröhliche, übermütige und lebhafte Jungs.
Ich habe sie vergangenen Mittwoch noch gemeinsam mit Mama erlebt, wie sie bei ihr genuckelt haben. Und dann am Freitag, wie sie herumgebrüllt und total fertig nach Olinka gesucht haben. Habe sie gestern wieder gesehen, einfach herzzerreissend, man erkennt sie nicht wieder! Sie haben nach einer Woche zwar nimmer gebrüllt und nur mehr ganz leise gerufen, sie spielen aber noch immer nicht, laufen nervös mit einander herum, versuchen noch immer die Tür zum Nachbargehege, wo Tania wohnt, aufzukratzen, selbst die heißgeliebten Äpfel haben sie grad mit Ach und Krach gefressen.
Gottseidank sind sie zu zweit. Wenn ich mir vorstelle, wie es Sprinter ganz alleine in Amsterdam geht, wird mir ganz flau im Magen ...
Ich frag mich auch, wie es den BetreuerInnen der Tiere dabei geht, wenn sie zuschauen müssen, wie ihre Schützlinge leiden.