Trauer um Publikumsliebling Ko Raya
Binnen weniger Monate sind mehrere beim Publikum beliebte Tiere gestorben. Besonders Bären und Elefanten sind betroffen.
Es ist wieder ein Schlag für den Berliner Zoo: Das erst zwei Jahre alte Elefanten-Mädchen Ko Raya ist tot. Das Tier starb wahrscheinlich wie seine Schwester Shaina Pali an Elefanten-Herpes, wie Tierarzt Andreas Ochs am Freitag sagte. Der Zoo hatte im März den Tod von Eisbär-Liebling Knut verkraften müssen, im April den Verlust von Shaina Pali. Ko Raya wurde bereits einige Tage besonders betreut und bekam Medikamente. Am Freitagmorgen stand der asiatische Elefant nach einem Schlammbad in der Freianlage nicht mehr auf und starb. Damit ist die Herde auf sechs Tiere dezimiert.
Das Tückische an der Krankheit ist laut Tierarzt Ochs, dass die Symptome schlecht zu erkennen sind. „Man hat gar keine Gelegenheit, weil es so rasant verläuft.“ Die Virus-Erkrankung tritt bei asiatischen Elefanten auf und ist in der Wildbahn eigentlich nicht verbreitet, wie Ochs sagt. Ko Raya wird auf die genaue Todesursache untersucht. Der Berliner Zoo hat leidvolle Erfahrung mit Elefanten-Herpes. 2000 starb der erst neun Monate alte Bulle Kiri daran, damals der absolute Publikumsliebling.
Die Tierrechtsorganisation Peta verlangte als Reaktion auf die Todesfälle die Einstellung der Elefantenzucht. „Der Zoo Berlin entwickelt sich zum Elefantenfriedhof“, heißt es in einer Mitteilung. Das Herpes-Virus sei ein Stress-Virus. Der Tod des jungen Elefantenkalbs zeige erneut, dass Elefanten „extrem unter ihrer Gefangenschaft leiden“. Die Tierschützer halten wie schon im Fall von Eisbär Knut, der Mitte März starb, Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz Missmanagement vor und verlangen personelle Konsequenzen.
In den vergangenen Monaten hatten der Zoo und auch der Tierpark Friedrichsfelde weitere Verluste zu verkraften. Im November 2010 musste die mit 43 Jahren älteste Bärin des Zoos, die Kragenbärin Mäuschen, eingeschläfert werden. Sie hatte Berühmtheit erlangt, weil sie jahrelang mit der kleinen Katze Muschi zusammenlebte. Im Oktober 2010 war im Tierpark Elefantenkuh Sabah nach einer Rempelei mit Artgenossin Pori gestorben. (dpa/abendblatt.de)
Quelle: abdenblatt.de / 27.05.11