Kinderpost der Berliner Morgenpost - von Richard Alexander Schäfer (12)
Zitat Von wegen "Rabeneltern"
Am Pfingstwochenende fiel ein Rabenjunges aus seinem Nest in der Mannheimer Straße und hüpfte auf dem Bürgersteig zu einem Parkplatz, auf dem es sich niederließ. Die besorgten Rabeneltern nahmen in den nahe gelegenen Bäumen Stellung und verteidigten das Kleine zuerst gegen aggressive Artgenossen und dann gegen die Technische Hilfe und die Polizei. Die kamen auf den Ruf einer Passantin, die angegriffen worden war. Da keiner von ihnen sich traute, das gut beschützte Junge einzufangen, zogen sie rasch wieder ab. Zwei Frauen holten ihren Vater zur Hilfe. Der zog Schutzkleidung an, fing den Vogel ein und setzte ihn in unserem Vorgarten ab. Hier konnte er, von seinen Eltern bewacht, die Nacht verbringen. Wir tauften ihn Fratzi.
Am nächsten Morgen hüpfte das Rabenjunge fröhlich durch unseren Garten. Leider verirrte es sich dann wieder auf die Straße, wo zwei ältere Passanten, von den nervösen Alttieren attackiert wurden. Es war schwer, Fratzi zurück in den Garten zu scheuchen. Sobald sich jemand näherte, begannen seine Eltern drohend zu krächzen und klopften angriffslustig mit dem Schnabel auf den Baum. Während eines der Elternteile die Stellung hielt, flog das andere immer mal wieder weg um Nahrung herbeizuschaffen, die es dann über dem Rabenkind fallen ließ. Irgendwann gelang es uns dann doch noch, Fratzi in den Nachbargarten zu scheuchen, doch wieder zog es ihn in Richtung Straße.
Durch eine gewagte Aktion konnten wir Fratzi einfangen, während seine Eltern mit anderen Krähen kämpften. Wir brachten ihn in unseren Vorgarten und bauten ein Gehege, in dem er einigermaßen sicher war. Wir stellten ihm Wasser hin und fütterten ihn mit rohen Fleischbröckchen. Da bemerkten wir, dass er eine Wunde am Hals hatte, die ihm wohl eine andere Nebelkrähe zugefügt hatte. Leider starb Fratzi in der Nacht. Wir begruben ihn im Garten. Das war traurig. Doch wenn mir noch einmal jemand mit dem Ausdruck "Rabeneltern" kommt, dann werde ich wild, denn so viel Fürsorge und Schutz für die Jungen habe ich bei Tieren noch nicht erlebt.
Ich kann die Fürsorge von Rabeneltern nur bestätigen !!! Wir haben hinten im Garten, in einem grossen Baum, ein Rabennest mit 3 Jungen gehabt und leider sehr angriffslustige Elstern, die der Meinung waren, Terror zu machen. Na da war was los. Die Rabeneltern haben mit allen Mitteln dagegengehalten und dann kamen sogar noch Rabenkumpels und haben mitgeholfen, die Elstern in die Flucht zu schlagen. Leider ist dennoch ein Rabenjunges den Elstern zum Opfer gefallen , aber die anderen beiden hüpfen munter im Garten umher und unternehmen erste grössere Flugrunden - natürlich unter dem Schutz der Eltern.
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Fein, daß Du Deine Erfahrungen mit diesen Tieren hier angefügt hast! Ich bin wirklich echt beeindruckt, das diese Vögel so fürsorglich zusammenhalten und gemeinsam kämpfen! Sogar deren Kumpels halfen ihnen! Toll einfach!
ja ich war / bin auch schwer beeindruckt und erfreue mich an den beiden noch "Mini-Raben". Leider sind die beiden so quirlig und flink unterwegs, dass ich bis jetzt kein vernünftiges Bild machen konnte (da wo ich eben noch einen "Mini" vor der Linse hatte, ist auf dem Bild dann nur noch der Rasen zu sehen ).
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
#5 von
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(
gelöscht
)
, 04.06.2012 14:52
Eine tolle Geschichte ist das, auch wenn sie ein trauriges Ende hat. Immerhin haben sich Menschen trotz der Angriff getraut zu helfen. Ich liebe Mensche die zupacken ...
Vielen Dank für den tollen Buchtip! Das Buch muß ich mir unbedingt zulegen!
Ich habe mal ein Buch von einer sehr netten Knutianerin bekommen mit dem Titel: "Gute Nacht Jakob." von Hans G. Bentz Das handelte auch von einem Rabenvogel. Das Buch habe ich mehrmals lesen "müssen"! Es war so heiter, amüsant und liebevoll geschrieben. Die Geschichte war wirklich sehr faszinierend - aber es ging leider auch sehr tragisch aus. Da habe ich richtig heulen müssen und habe mit dem Jungen, dem die kluge, zahme Dohle Jakob gehörte und mit dessen Familie (nachträglich) sehr mitgefühlt, die damals auch allesamt fassungslos schluchzten.
Die Rabeneltern haben mit allen Mitteln dagegengehalten und dann kamen sogar noch Rabenkumpels und haben mitgeholfen, die Elstern in die Flucht zu schlagen. 
Leider ist dennoch ein Rabenjunges den Elstern zum Opfer gefallen 
, aber die anderen beiden hüpfen munter im Garten umher und unternehmen erste grössere Flugrunden - natürlich unter dem Schutz der Eltern. 
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