Wenn ich an Knuts Gehege stehe beobachte ich nicht nur den wunderbaren Bären, sondern auch die Menschen um mich herum.
Ich glaube, im Wesentlichen gibt es 2 Arten von Zoobesuchern. Da sind einmal die Menschen, die durch den Zoo flitzen, kurz an den Gehegen stehen bleiben, Fotos schießen und dann schon wieder weg sind. Macht das in dem jeweiligen Gehege lebende Tier nicht irgendetwas, dann ist es faul, doof und langweilig. Es wird gerufen, man pfeift oder klatscht - schlafen kann so ein Tier schließlich den ganzen (restlichen) Tag. Ganz besonders einfallsreich beim Stören von Tieren ist man in der Gruppe .
Es gibt aber auch Menschen aller Altersklassen, die stehen am Gehege und beobachten die Tiere – gern auch beim Schlafen . Eltern beantworten die Fragen ihrer Kinder und alle nehmen sich Zeit.
Ich gehöre zur letzteren Gruppe und so habe ich am Montag viel Zeit vor wenigen Gehegen verbracht und die Tiere beobachtet. Aber der Reihe nach:
Am Montag bin ich zum ersten Mal erst am Nachmittag im Zoo angekommen. Wie immer führte mein Weg sofort zu Knut. Es war noch fast eine Stunde bis zur Fütterung.
Knut vertrieb sich die Zeit mit der Inspektion seiner Anlage und er lief häufig hin und her.
Ab und an interessierte er sich für neu hinzugekommenen Besucher und eine Weile beschäftigte er sich damit, Seifenblasen hinterher zu schauen.
Endlich war Herr Röbke zu sehen und Knut begab sich sofort an den üblichen Platz, von dem er sein Futter fängt. Gestern gab es eine ganz normale Mahlzeit mit allem, was ein Bär im Zoo so bekommt.
Den Abschluss bildete ein Kastenbrot, das Knut mit großem Appetit verspeiste. Danach suchte der Bär in aller Ruhe sein Gehege nach Futter ab. Natürlich gab es da einiges zu finden.
Besonders gründlich inspizierte Knut den Boden seines kleinen Pools und auch dort waren noch einige Leckereien verborgen.
Der Bär entschied, im Wasser zu bleiben und wechselten in den Graben. Dort schwamm er ganz entspannt herum und tauchte viel. Ab und an schaute er durch die Scheibe auf seine Besucher. Das Glas war aber ziemlich fleckig und so habe ich auf Fotos verzichtet und lieber dem Bären zugesehen.
Nach dem Schwimmen war Spielen angesagt. Knut entschied sich für sein arg zusammengeschrumpftes Surfbrett und kramte es aus seiner Spielzeugecke hervor. Dann versuchte er immer wieder, es in die Lücke zwischen den Steinen zu schieben, in die er immer die Bälle stopft. Leider war das Brett noch viel zu groß.
Knut kam dann aus dem Wasser und bot uns ein Relaxprogramm vom Feinsten. Er schubberte sich das Fell an den Bäumen, wälze sich genüsslich am Boden und räkelte und streckte sich. Hin und wieder schob er leichte Gymnastikübungen ein.
So viel Entspannung machte müde und Knut suchte sich ein gemütliches Plätzchen zum Ausruhen. Hin und wieder schielte er in Richtung Besucher, klappte aber schnell wieder die Augen zu. Leider traten hier die oben genannten Menschen sehr häufig in Aktion, die den Bären immer wieder störten und nach ihm riefen .
Als dann aber dunkle Wolken herauf zogen und ein Schauer vom Himmel fiel, zog endlich Ruhe ein vor Knuts Gehege. Der Bär fand den Regen ziemlich gut – glaube ich. Immer wieder reckte er seinen Kopf zum Himmel, den Blick über den Kopf zurück in Richtung der ganz wenigen Besucher, die nicht vor ein paar Regentropfen geflüchtet waren.
Ich drehte dann eine kleine Runde ums Bärenrevier. Die Nasenbären waren schwer mit buddeln beschäftigt und ließen sich nicht stören.
Die Wölfe hatten Kaninchen bekommen. Aber irgendwie war der Hunger nicht so groß und die beiden Mümmelmänner wurde direkt an der Glasscheibe eingelagert. Einige weibliche Besucher waren ziemlich entsetzt. Hoffentlich waren sie nicht davon ausgegangen, dass Wölfe im Zoo von Obst und Gemüse leben .
Lars und seine Damen waren auch ziemlich entspannt unterwegs.
Hier habe ich eine ganze Weile gestanden und den Bären zugesehen.
Leider war Devi nicht draußen, aber es war ja nicht mein letzter Besuch im Zoo.
Als ich am Flußpferdhaus vorbei kam entdeckte ich die Füchse, von denen Christina schon berichtet hat. Ich glaube, dass Füchse im Zoo ein erhebliches Problem sind. Sie leben ja praktisch in der Speisekammer. Trotzdem habe ich die beiden Rotröcke eine ganze Weile beobachtet. Sie waren schon ein netter Anblick.
Zurück an Knuts Gehege fand ich einen ruhenden Bären vor. Inzwischen war Simone in den Zoo gekommen und wir beobachteten Knut gemeinsam. Als die Tür zum Innengehege aufging verschwand der Bär und wir begaben uns zur Familie Otter.
Im Ottergehege war ordentlich was los. Die Tiere flitzten herum, spielten und schwammen.
Die Jungtiere sind immer noch zum Klauen süß!
Gestern waren die Otter ziemlich laut. Sie verständigen sich mit Tönen, die fast wie Gezwitscher klingen. Übrigens tauchte auch hier ein Fuchs auf und schnürte am Gehegerand entlang. Als wir feststellten, dass der durchaus auf die Anlage springen kann, haben wir entschieden, im Ernstfall die Otterrettung zu übernehmen und den Eindringling zu vertreiben. Unser Einsatz war glücklicherweise nicht nötig .
Wir sahen dann noch einmal nach Knut. Er lag im Innenbereich, den Blick hinaus und sah nicht so aus, als wolle er noch einmal nach draußen kommen. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Ausgang. Es war auch schon kurz vor halb 7. Wir haben noch einmal bei den Murmeltieren halt gemacht und den Nachwuchs beobachtet.
Was soll ich sagen, die Kleinen würde man auch am liebsten mitnehmen und sie passen noch in die Jackentasche. Allerdings sind sie so flink wie die Otterkinder. Ich möchte den sehen, der sie gegriffen kriegt .
Auf dem Weg nach Hause habe ich gedacht, dass ich mal wieder am Nachmittag in den Zoo muss. Abgesehen von der Parkplatzsuche war es wesentlich ruhiger und entspannter als am Vormittag. Ich geb´s ja zu, eigentlich bin ich schon wieder dabei, mir ein Zeitfenster frei zu schaufeln.
Fotos von Knut: http://community.webshots.com/album/573198292EJBhEO
Fotos von Tieren aus dem Zoo: http://community.webshots.com/album/573201575DJbRzH
Giselah