RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#1 von GiselaH , 09.02.2013 09:37

Ich bin heute gut gelaunt zum Briefkasten gegangen und habe mich über die märchenhafte Winterlandschaft gefreut. Beim Blick auf die Schlagzeile meiner Zeitung ist mir das Lächeln vergangen und zwar gründlich.

Mecklenburg Vorpommern wirbt mit seiner herrlichen Natur um Gäste und dann geschieht so etwas - im Nationalpark!

Blutiges Gemetzel im Nationalpark[/size]

http://www.nnn.de/nachrichten/home/top- ... ?tx_ttnews[backPid]=111&cHash=e24aa7f9c46a4c322874cd84b840ec29

Ich kopiere den Text des Artikel mal hierher, denn ich weiß nicht, wie lange er online verfügbar ist.

Zitat
Bei einer Drückjagd im Müritz-Nationalpark ist es offenbar zu einem grausamen Gemetzel gekommen. Dabei sei gegen zahlreiche Vorschriften des Tierschutz- und des Jagdgesetzes verstoßen worden, berichten Teilnehmer gegenüber unserer Redaktion. So sei bei der Jagd am 13. Dezember der Abschussplan für Damwild massiv um 60 Tiere überschritten worden. Zudem seien Muttertiere erlegt und der obligatorischen Suche nach durch Schüsse verletzten Tieren nur gleichgültig nachgegangen worden. Schließlich seien Rehböcke zum Abschuss freigegeben worden, obwohl für diese im Dezember normalerweise die Schonzeit gilt. Das Umweltministerium hat eigens eine Untersuchungskommission eingesetzt.

"Um die Schusshemmung abzubauen, sind die Böcke freigegeben", zitiert Teilnehmer Herbert Eingang die Jagdleitung. Er selber habe ein Damwildkalb mit abgeschossenem Vorderbein erlegt, dass seinen Stand passierte. Hinzu kam ein weiteres angeschossenes Kalb, zwei Kälber, die ohne Mütter umherirrten und ein Alttier mit einem Bauchschuss. Die Nachsuche, so Eingang, sei zumindest mangelhaft gewesen. "Ich bin doch kein Killer, ich habe die moralische Verpflichtung, zu suchen, wenn ich ein Tier verletzt habe." Auch ein anderer nicht genannt sein wollender Teilnehmer berichtet, dass das Motto wohl gewesen sei: "Hauptsache, es fällt möglichst viel um."

Jagdleiter war der Jagddezernent im Nationalparkamt, Jagszent. Das Amt verweigerte gestern eine Stellungnahme unter Verweis auf das Umweltministerium, das die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat.

Insider sehen als Hintergrund solcher Vorgänge eine Auseinandersetzung zwischen Waldbesitzern unter den Jägern und anderen Jägern. Die Lobby der Waldbesitzer setze sich mit solchen Jagdmethoden durch, um möglichst viele Bäume vor dem Verbiss durch Wild zu schützen.



Quelle: Norddeutsche Neueste Nachrichten

[size=150]Ich bin fassungslos und sehr wütend!!
Bevor ich mich in meiner Wortwahl vergreife nur soviel: Diesen Typen gehören Jagdschein und Waffe entzogen und zwar für immer! Sie haben keine Achtung vor dem Leben.

Es würde mich leider nicht wundern, wenn die sich aus ihrer Verantwortung frei kaufen.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#2 von GiselaH , 09.02.2013 10:26

Noch etwas zur Ergänzung.

Ich habe einen guten Kommentar gefunden und einen ausführlicheren Bericht zu dem, was da im Dezember passiert ist. Übrigens waren es Jäger, die unter Jagd etwas anderes verstehen, die diese schlimme Sache öffentlich gemacht haben.

Hier der Kommentar und ein weiterer Beitrag aus den Norddeuten Neuesten Nachrichten

http://www.nnn.de/nachrichten/home/top- ... adies.html

Zitat
Feuer frei im Naturparadies

09. Februar 2013 | Von: Uwe Reißenweber
DRUCKEN | VERSENDEN | A A A

"Lupus est homo homini." Der Mensch ist des Menschen Wolf. Um genauer zu sein - der Mensch ist jedes Schwächeren Wolf. Und, um ganz genau zu sein, ist das eine Beleidigung für den Wolf.

Denn der Wolf hat kein Spezialgewehr, er hat auch keine lärmenden Treiberketten, keine Hochsitze, er hat keine Abschusspläne, die er dann auch noch massiv verletzt, er lässt seine Beute nicht elendig im Gebüsch verrecken, sondern tötet sofort. So gnädig kann die Natur sein. Ein durch einen falschen Schuss verletztes Tier aber kann monatelang an der vereiternden Wunde leiden, ehe es qualvoll stirbt.

Die Vorwürfe, die Teilnehmer einer Drückjagd im Müritz-Nationalpark erheben, sind erheblich: Verletzte Kälber, die ohne ihre Muttertiere umherirren, erschossene Muttertiere, mangelhafte Nachsuche, eine massive Überschreitung des Abschussplanes. Schon, wenn auch nur einer der Vorwürfe stimmt, müsste es zu harten Konsequenzen für die Verantwortlichen kommen. Das prüft nun eine Kommission, die Umweltminister Till Backhaus (SPD) eingesetzt hat. Und selbstverständlich müssen die Ergebnisse erst abgewartet werden. Doch klar scheint nach Informationen unserer Redaktion jetzt schon, dass zumindest der Vorwurf der Überschreitung des Abschussplanes stimmt.

Dass Backhaus die Kommission eingesetzt hat, ist nur zu loben. Doch handelt es sich um denselben Minister, der beispielsweise keine Gelegenheit auslässt, darauf hinzuweisen, dass es inzwischen dreimal mehr Rehwild als vor 40 Jahren in MV gibt. Eine indirekte Einladung: Feuer frei. Wieder einmal zeigt sich daran, dass Umwelt- und Landwirtschaftsministerium nicht zusammengehören.

Autor: Uwe Reißenweber



und hier noch mehr Informationen:

http://www.nnn.de/nachrichten/home/top- ... etzen.html

Zitat
"Anreize für erfolgreiche Schützen"

09. Februar 2013 | Von: Uwe Reißenweber & André Gross

Verletzte Damwild-Kälber, erschossene Muttertiere, mangelhafte Nachsuche, Überschreitung des Abschussplanes um sage und schreibe 60 Stück - so lauten die Vorwürfe von Teilnehmern einer Jagd im Müritz-Nationalpark, die erst in der Fachpresse auftauchten und nun auch in der Öffentlichkeit immer höhere Wellen schlagen. Auslöser ist eine Ansitzdrückjagd im vergangenen Dezember im Revier Waldsee. "Was mich am meisten aufgeregt hat, ist, dass das im Nationalpark passiert ist - die sollten doch Vorbild sein", meint Herbert Eingang aus Berlin, der als Gast teilnahm. Und ein weiterer Teilnehmer verweist auf einen anderen Pirschgang, bei dem von derselben Jagdleitung eine Drückjagd mit Hunden und Treibern auf Bachen beantragt worden sei - zu einem Zeitpunkt, zu dem sie neugeborene Frischlinge führen. "Wenn man Hunde da reinlässt, gibt es ein Massaker", so der Jagdteilnehmer.

Ein 10-seitiger Bericht des Nationalparkamtes zur "Bewegungsjagd-Saison 2012", der unserer Redaktion vorliegt, lässt immerhin tief blicken. "Obwohl die Wildbretqualität unter Nationalparkbedingungen als im Verhältnis zur Effizienz nachrangiges Ziel einzuordnen ist...", heißt es dort. Dazu muss man wissen: Die Wildbretqualität bemisst sich nach der Schussverletzung - ein Schuss, der das Tier nicht sauber sofort tötet, vermindert die Qualität. "Das heißt nichts anderes als ,Effizienz geht vor sauberes Schießen'. Das leidende Tier ist dabei egal", erläutert ein Jäger aus der Region. Laut dem Papier sind rund ein Drittel alles erlegten Damwildes einer Jagd am 23. November nur in die Güteklasse B eingeordnet - also nicht sauber abgeschossen. Nahegelegt wird in dem Papier auch: "Ergänzend wäre zu überlegen, ein Anreizsystem für erfolgreiche Schützen zu schaffen. Beispielsweise käme hier die Überlassung von einem Stück Damwild bei Erlegung von mindestens drei in Frage." Hauptsache sei für die Jagdleitung offenbar, dass "möglichst viel Wild umfällt", so ein Teilnehmer.

"Die Nationalparkverwaltung hat sich an geltende Gesetze zu halten", erklärte indes Detlef Niedergesäß, Vorsteher der Jagdgenossenschaft Carpin, vor dessen Haustür die in die Schlagzeilen geratene Jagd stattgefunden hatte. "Wir Jäger haben ohnehin nicht den besten Ruf in der Gesellschaft. Derartige Vorkommnisse ziehen ihn noch weiter herunter." Auch andere Hegeringe laufen Sturm. In einem Fall wird eine Anzeige gegen den Jagddezernenten im Nationalparkamt Müritz, Falk Jagszent, wegen Tierquälerei erwogen. Falk Jagszent ist auch einer der Autoren des Berichtes für die Bewegungsjagd-Saison 2012.

Jagszent selbst ist von seinem Dienstherren verpflichtet worden, sich in der Sache nicht zu äußern. Agrarminister Till Backhaus (SPD) wird in der kommenden Woche mit dem Präsidium des Landesjagdverbandes zusammentreffen und will für alle Vorwürfe gewappnet sein. Eine von Backhaus eingesetzte Sonderkommission hat sich am Mittwoch ganztägig im Parkamt in Hohenzieritz mit den Darstellungen in dem Fachblatt beschäftigt und rund zwanzig konkrete Vorwürfe geprüft.

Jagszent, der bei der konkreten Jagd nicht zugegen war, sieht keinen grundsätzlichen Konflikt zwischen Jägern und Nationalparkamt. Gleichwohl sei in den Hegeringen bekannt, dass der Nationalpark keine normale Jagdfläche ist. "Wir haben Rekordwildbestände und müssen sehen, wie wir diese im Einklang mit den Schutzzielen des Parkes in den Griff bekommen."

Jagszent steht auch dem Ökologischen Jagdverband vor, dem etliche Jäger ablehnend gegenüberstehen. In einem Schreiben an Backhaus haben sich nun der BUND, der NABU und der Förderverein Müritz-Nationalpark an die Seite des Dezernenten gestellt und "unqualifizierte, niederträchtige Angriffe" konstatiert. Backhaus wird aufgefordert, dem Amt den Rücken zu stärken. "Die Nationalparke sind nicht Spielfeld der Kreisjagdverbände", heißt es.


(die Hervorhebungen sind von mir)

In dem Beitrag steht: "Wir Jäger haben ohnehin nicht den besten Ruf in der Gesellschaft."
Wen wundert das ?

Gisela (boah - ich bin strunzwütend!!!)

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#3 von BEA ( gelöscht ) , 09.02.2013 10:48

Gisela, mit wachsender Fassungslosiglkeit und Empörung habe ich die Zeitungsartikel gelesen.
Menschen, die zu solchen Taten fähig sind, müssen sofort ihre Waffen auf Lebenszeit abgeben und der Jagdschein muß entzogen werden.
Wer zu solchen Taten fähig ist, hat keine geistige Reife, zwischen verantwortungsvoller Jagd und Ballerspielen am PC zu unterscheiden.

Es ist schade das durch solche Idioten der gesamte Jägerstand in Mißkredit gerät.


Bea

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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#4 von water , 09.02.2013 12:47

Diese nach Blut sabbernden rohen Leute müssen vor ein Gericht gestellt werde.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#5 von Frans , 09.02.2013 13:25

Ich bin erschrocken von was im Müritz Nationalpark geschehen ist. Das Verwalten von der Wildstand gehört heutezutage doch nicht mehr in den Hände von mittelalterliche Jägergemeinschaften? Das sind keine Menschen, aber Bluthunden ...

Gut das es aber bekannt geworden ist durch die Zeitungen. Vielleicht ändert sich einmal irgendwo etwas ...

Ich kann mich sehr gut vorstellen das es dich schockiert hat, Gisela. Mich hat es dach auch.

Frans

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#6 von Gelöschtes Mitglied , 09.02.2013 13:25

Liebe Gisela,
ich bin fassungslos!
schockiert und wütend, dass eine solche Tierquälerei überhaupt möglich ist.

Zitat von Bea
Es ist schade das durch solche Idioten der gesamte Jägerstand in Mißkredit gerät.



Traurige Grüße,
caren


RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#7 von UrsulaL , 09.02.2013 14:20

Liebe Gisela,

Ich bin fassungslos und entsetzt. Diesen Leuten muss der Jagdschein entzogen werden, und
hoffentlich werden sie auch bestraft.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#8 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 09.02.2013 16:30

mir fehlen die Worte für die Verrohnung dieser Menschen :evil: :negativ:

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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#9 von Nordlandfan38 , 09.02.2013 18:36

Das ist wirklich ungeheuerlich und abscheulich, mit Tieren so umzugehen! Das sollte nicht nur uns schockieren, sondern alle Menschen, die davon erfahren! So was kann nicht ohne Strafe bleiben, damit solch Gemetzel aufhört!!!

N.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#10 von Rena † , 09.02.2013 20:08

Ich befürchte diese unerhörten Zustände im Streit verschiedener Intressengruppen wird im Gelaber des Untersuchungsausschuß zerredet werden, aber es ist ein erster Schritt um klarzumachen, dass es nicht mehr so nach alter Gutsherrenart geht, sondern man sich an Rechte zu halten hat.

Rena :knuti:


 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#11 von Ludmila , 09.02.2013 21:55

Liebe Gisela!
Das ist sehr schlimm und sehr traurig.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#12 von ConnyHH , 10.02.2013 17:12

Ich ringe nach Luft, nach Worten und vor allen Dingen nach Fassung.... :evil:
Ich kann gar nicht glauben, was ich gerade in diesen Artikeln gelesen habe. :pompfe:

Jedem einzelnen dieser Menschen gehört die Waffe sowie der Jagdschein augenblicklich abgenommen und sie sollten für dieses abscheuliche Gemetzel mit aller Härte bestraft werden!!!!

Ich frage mich, ob die sich überhaupt noch in den Spiegel anschauen können :irritiert:

Boah könnte ich sowas von ko.....



Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.

 
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RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#13 von Nanni ( gelöscht ) , 10.02.2013 17:45

... es ist erschreckend, wie verroht die Menschen geworden sind!!!
In deren Augen ist ein Tier nichts und nein, Conny, sie haben keinen Ekel vor sich selbst, wenn sie in den Spiegel schauen.
Die Lust am Töten überwiegt... Normalerweise müsste man.... doch das darf ich nicht schreiben :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Nanni

RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#14 von Gelöschtes Mitglied , 10.02.2013 18:20

@ Gisela
hier kann es einem nur kalt den Rücken herunterlaufen, wie grausam Menschen sein können. Gerade unter einem Nationalpark stellt man sich vorbildlichen Umgang mit Tieren und Natur vor. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden - wenn auch nichts wieder gutzumachen ist.

Frauke


RE: Blutiges Gemetzel im Müritz-Nationalpark

#15 von GiselaH , 14.02.2013 21:06

Es gibt Neuigkeiten zu den schlimmen Ereignissen im Nationalpark und sie sind höchst unbefriedigend.
So einfach wird sich das alles aber nicht unter den Tisch kehren lassen. Dafür ist die Empörung in der Bevölkerung viel zu groß.

Ich kopiere wieder den Text hierher, denn er wird nicht lange online verfügbar sein.


Zitat
Blutiges Gemetzel hat Konsequenzen

Im Fall der umstrittenen Großjagden im Müritz-Nationalpark sind zwei Ordnungswidrigkeits- und die Prüfung eines Disziplinarverfahrens gegen die Jagdleitung eingeleitet worden. Das teilte gestern Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen oder mehrere Mitarbeiter des Nationalparkamtes.

Teilnehmer der Jagden hatten zuvor schwere Vorwürfe erhoben: So sei bei einer der Jagden der Abschussplan für Damwild massiv um 60 Tiere überschritten worden. Zudem seien Muttertiere erlegt und der obligatorischen Suche nach durch Schüsse verletzten Tieren nur gleichgültig nachgegangen worden. Schließlich seien Rehböcke zum Abschuss freigegeben worden, obwohl für diese im Dezember normalerweise die Schonzeit gilt. Das Umweltministerium hatte daraufhin eine Untersuchungskommission eingesetzt. Laut Backhaus liegen nun erste Ergebnisse vor, es gebe aber noch eine Reihe offene Fragen.

Als begründet bewertet wurde demnach die Abschussplanüberschreitung bei Damwild. Was aus den Kälbern der erlegten Tiere geworden ist, ist unklar. Bei der Prüfung sei außerdem festgestellt worden, dass die tatsächlichen Stückzahlen für Rehwild deutlich über dem Abschussplan für die Jagdjahre 2010-2013 liegen. "Der Verdacht des Vorsatzes liegt nahe", so Backhaus. Zu den Tatbeständen werde nun ein gebündeltes Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Geprüft werden müsse noch, ob die Freigabe der Jagd auf Rehböcke rechtens war. Voraussetzung dafür sei, dass der Abschussplan noch nicht erfüllt gewesen ist. Die entsprechenden Protokolle lägen aber bislang nicht vor. Die Prüfung habe zudem ergeben, dass auch einzelgehendes Schwarzwild, beispielsweise Bachen, die von Frischlingen getrennt wurden, geschossen wurde. Dies sei nicht erlaubt und tierschutzwidrig und werde Konsequenzen nach sich ziehen, sagte der Minister.

Einen der schwersten Vorwürfe wies die Kommission allerdings als unbegründet zurück - den der mangelhaften Suche nach angeschossenen, verletzten Tieren. Auf Nachfrage unserer Redaktion musste die Kommission aber einräumen nur eine Seite befragt zu haben - und zwar die Beschuldigten. Nicht angehört habe man den Jagdteilnehmer, der die Vorwürfe erhoben hat. Dies wolle man nun nachholen, wurde versichert. Das Nationalparkamt und ein Schweißhundeführer hätten jedenfalls erklärt, dass alle angezeigten Nach- und Kontrollsuchen durchgeführt worden seien. Insgesamt seien an drei Jagdtagen etwa 380 Stück Schalenwild gestreckt worden. Pro Jagdtag seien dann zehn bis zwölf Nachsuchen angezeigt worden. Der Anteil von rund zehn Prozent Nachsuchen sei in der jagdlichen Praxis üblich, so die Kommission. Zur künftigen revierübergreifenden Jagden im Müritz-Nationalpark mit großer Beteiligung von etwa 150 Jägern sicherte Backhaus eine "gründliche Prüfung aller Maßnahmen" zu, "um Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit zu gewährleisten."

Beobachter sehen als Hintergrund eine Auseinandersetzung zwischen Waldbesitzern unter den Jägern und anderen Jägern. Die Lobby der Waldbesitzer versuche sich mit solchen Jagdmethoden durchzusetzen, um möglichst viele Bäume vor dem Verbiss durch Wild zu schützen.


Quelle: Schweriner Volkszeitung vom 14.2.2013

Tja, was soll man dazu sagen? Es wird das zugegeben, was nicht zu leugnen ist. Ansonsten befragt man eben nur die eine Seite – die der Beschuldigten, die sich natürlich herausreden.

In meinen Augen wird hier wieder einmal versucht, eine riesengroße Schweinerei schönzureden bzw. den Dreck unter den Teppich zu kehren.

Der angebliche Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist für mich zweitrangig.
Hier wird gegen geltendes Recht verstoßen, vom Umgang mit den Tieren ganz zu schweigen.

Das Gemetzel im Müritz Nationalpark hat in unserem Bundesland eine Welle der Empörung ausgelöst. Unter den Menschen, die das was dort geschehen ist verurteilen und ihre Stimme erheben, sind übrigens auch Jäger, die unter Jagd etwas völlig anderes verstehen als das, was da im Nationalpark „veranstaltet“ wurde.

Man darf gespannt sein, was weiter passiert.

 
GiselaH
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