Ich fand (oder bekam, ich weiss es nicht mehr richtig) vor kurzem ein Hinweis zu einer lesenswertes Artikel in das HPD Humanistische Pressedienst von eine Adriana Schatton: "Zu Besuch bei Verwandten". Sehe: http://hpd.de/node/16142?page=0,0
(Entschuldigung wenn es schon eher eingestellt würde; ich konnte es aber nicht finden).
Während ein Zoobesuch äussert sie (als Besucherin) ihre Gedanken über Zoos und Tierhaltung. Und auch weil man vielleicht nicht immer damit einverstanden ist, war dieses Artikel zumindestens für mich doch sehr interessant und teilweise faszinierend mit auch wertvolle Hinweisen nach mehr "Lese-Fütter".
In das (zwei-seitigen) Artikel wirden neben der Zooleitung auch Knut und Kevin kurz erwähnt.
Ich stelle einige Zitaten mit kurze eigene Kommentaren ein.
Zitat
Ziehen wir drei warme Mahlzeiten, ärztliche Versorgung und vorgesetzte Geschlechtspartner in künstlicher Behausung einem Leben voller Gefahren und Hunger in Freiheit vor? Würden wir uns für die rote Pille entscheiden, um ein selbstbestimmtes aber gefährliches Leben außerhalb der Matrix zu leben oder doch eher die blaue für ein zwar sterbenslangweiliges aber abgesicherten Dasein vorziehen?
Etwas was denke ich sehr vielen, die sich nicht nur vergnügen wollen, bei ein Zoobesuch abfragen.
Zitat
Just vor nicht einmal einer Woche stellten die drei Tierschutzorganisationen der „EU Zoo Inquiry“ ihren Bericht in Brüssel vor. In Deutschland überprüften sie 25 Zoos in 12 Bundesländern und ziehen eine recht negative Bilanz (Zusammenfassung nachzulesen in [4]). Im Berliner Zoo waren sie zwar nicht, dafür aber im Tiergarten Berlin. Die Ergebnisse sind hier nachzulesen.
Sehr interessant, diese Zoo Inquiry! Man kann es einfach als PDF herunterladen und es auf eigene Gelegentheit lesen. Ich habe es noch nicht ganz durchgelesen, aber sehr interessant, diese Zoo Inquiry. Von Auskünfte wie dieses lest man in die Presse viel zu wenig. Vielleicht ist es zu viel zu lesen für eine durchschnitt-Reporter?
So endet das Artikel:
Zitat
Nach vier Stunden haben wir immer noch nicht alles gesehen, können und wollen aber auch nicht mehr. Worauf können wir uns abschließend aber einigen? Wir halten es, wie C. Hämmerling, für verwerflich, den unnötig hohen Tierbestand weiterhin aufrecht zu erhalten. Warum sich nicht auf einige wenige relevante Arten spezialisieren und über diese dann aber ausführlich und pädagogisch wertvoll aufklären?
Wäre es nicht möglich, sich auf ein oder einige wenige ökologische Habitate zu beschränken und den ganzen Zoo so umzugestalten, um so eine möglichst authentische Landschaft nachzuempfinden? Dann gibt es vielleicht nur ein Dutzend Arten, dafür aber Rückzugsmöglichkeiten und eine hinreichend artgerechte Haltung.
Auf große Raubtiere kann bei diesem Zoo-Konzept übrigens ganz verzichtet werden. Von Aussichtstürmen und sicheren Käfigen in der Anlage (verkehrte Welt!) könnten Besucher und Forscher die Tiere beobachten, in Vorträgen und Filmen über sie lernen. Die Probleme sind uns aber auch bewusst: Wohin mit den vielen Tieren? Viele Tierpfleger würden arbeitslos, die Sicherheitsstandards müssten komplett geändert werden…
Wir können uns jetzt in unsere Höhlen zurückziehen, die Zootiere müssen sich noch bis Feierabend begaffen und fotografieren lassen. Morgen wieder. Jeden Tag. Ich bin froh, dass ich auf der anderen Seite des Zauns stehe aber es muss sich endlich was ändern!
Egal ob man mit die Sichtweise der Autorin einverstanden ist oder nicht, ihre Beobachtungen sind meiner Eindrück lesenswert und ich empfehle das Artikel gern bei euch.
Frans