Heute hat die Pressestelle des Forschungsverbundes Berlin e.V. folgenden Artikel veröffentlicht:
Zitat... Bei Eisbär Knut bündelten mehrere Forschergruppen ihre Kompetenzen, um der Todesursache auf den Grund zu gehen: das IZW, das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems, das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, die Freie Universität Berlin, die University of California in San Francisco und viele andere. Klassische medizinische Methoden wurden mit Hochdurchsatz-Sequenzierung kombiniert, um die jemals umfangreichste und vollständigste Auswertung einer Todesursache eines Zootieres durchzuführen.
Die Nekroskopie – das ist die Obduktion eines Tierkadavers – führte Dr. Claudia Szentiks am IZW durch. „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Anfälle von Knut durch eine Enzephalitis ausgelöst worden sind, höchstwahrscheinlich verursacht durch Viren“, erklärt die leitende Pathologin...
ZitatObwohl er vielfach verdächtigt wurde, ist das Pferde-Herpesvirus nicht schuld an Knuts Tod. Dieses Virus ist in anderen Eisbären in deutschen und anderen Zoos gefunden worden, aber nicht bei Knut. Die Analyse von Knut deckte eine neue Gruppe von Retroviren in Bären auf, die allerdings nicht zu seinem Tod geführt haben. Der einzige Erreger, dem Knut anscheinend ausgesetzt war, war ein Influenza-A-Virus – entsprechende Antikörper befanden sich im Blut. Es ist aber relativ unwahrscheinlich, dass die Grippe für Knuts Tod verantwortlich war, da das Virus nicht in seinem Gehirn entdeckt wurde. Prof. Klaus Osterrieder, Direktor des Instituts für Virologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, bemerkt: „Nach so viel harter Arbeit erscheinen die Resultate letztendlich ernüchternd. Wir können das Influenza-Virus nicht für den Tod von Knut verantwortlich machen.“
ZitatEs gab im Laufe der Untersuchungen auch unerwartete Erkenntnisse. So stellte sich heraus, dass ein Herpesvirus, das eigentlich Zebras befällt, für Eisbären tödlich sein kann. Im Wuppertaler Zoo infizierten sich Knuts Vater Lars, der dies überlebte, und seine Partnerin Jerka, die daran starb. Dieses überraschende Resultat war Ausgangspunkt für ein neues Forschungsprojekt zur Übertragung von Herpesviren auf gefährdete Zootiere, an dem die Zoos beteiligt sind. Prof. Heribert Hofer, IZW-Direktor, kommentiert: „Es wäre unmöglich gewesen, alle fraglichen Ursachen zu überprüfen, hätten uns nicht so viele Zoos unterstützt, indem sie uns großzügig mit Vergleichsproben verschiedener Tiere versorgt haben, die sie umsichtigerweise für Vergleichszwecke aufbewahrt hatten. Das ist und war vorbildlich. Auch wenn es Knut nicht mehr hilft, so können wir doch mit dem Wissen über die Pferde-Herpesviren als Ursache von Enzephalitis bei Eisbären neue Management-Strategien entwickeln, um deren Auftreten zu minimieren.“
Die Resultate sind in der Tat "letztendlich ernüchternd".
Allerdings ist es vollkommen irrelevant, welchen Namen das Virus hat. Es hatte auf jeden Fall ein leichtes Spiel mit seinem immungeschwächten Wirtstier.
Außerdem bin ich etwas verwundert. Ich habe von einer Person, die es wissen muss, erfahren, dass man die Ursache für Knuts Tod gefunden hat und es mit der Veröffentlichung dauert, weil das jemand in einer wissenschaftlichen Arbeit verwenden will. In dem Beitrag von heute wird irgendwie wieder alles offen gelassen.
Liebe Gisela, die Ursache haben sie ja genannt : "Knut litt an einer Enzephalitis, einer Entzündung des Gehirns – höchstwahrscheinlich verursacht durch eine Vireninfektion", nur konnten sie den (Retro)Virus nicht identifizieren. Es sind laut der Pressemitteilung wirklich umfangreiche Untersuchungen an internationalen Instituten durchgeführt worden mit ernüchterndem Ergebnis. Die Virologie ist ein sehr schwieriges Kapitel.
Greenwood war auch beteiligt an den Untersuchungen zu den dramatischen Erkrankungen von Lars und Jerka; er ist ein weltweit anerkannter Wissenschaftler.
Uns bringt dieses - und was wünschenswert gewesen wäre, ein eindeutiges- Ergebnis den Bären nicht wieder. Leider ...
Danke für diesen neuen Bericht, der in der Tat ernüchternd ist....
Aber... was ist hiermit?
ZitatSo stellte sich heraus, dass ein Herpesvirus, das eigentlich Zebras befällt, für Eisbären tödlich sein kann. Im Wuppertaler Zoo infizierten sich Knuts Vater Lars, der dies überlebte, und seine Partnerin Jerka, die daran starb.
Knut hatte in den letzten Tagen vor seinem Tod sichtbare Bläschen an seiner Nase und es gibt Fotos die das belegen.
(Quelle by Viktor)
Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube ganz sicher daran, dass auch Knut an einer Form von Herpesviren gestorben ist. Bei seinem geschwächten Immunsystem hatte das Virus doch leichtes Spiel...