Forum Übersicht - Archiv » Wissenswertes über Nashörner

Aufgrund einer Behauptung (im Salzburger Zoo werden fünf Nashornarten gehalten) erlaube ich mir mal, kurz und knapp, die Nashörner in Wort und Bild vorzustellen.

Nashörner gehören in die Ordnung der Unpaarhufer. Verwandte sind Tapire und Pferde. Die Trennung von den Tapiren erfolgte dabei vor etwa 47 Millionen Jahren, die Pferde hatten sich bereits vor 56 Millionen Jahren abgespalten. Einschließlich der heute noch lebenden Vertreter sind bis heute etwa 60 Gattungen mit mehreren hundert Arten beschrieben worden. Davon leben heute nur noch fünf Arten. Von diesen fünf Arten findet man in Österreich und Deutschland nur drei Arten:


Das Panzernashorn (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg) gehört zu den asiatischen Nashörnern. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) des Europäischen Zooverbands EAZA werden das Internationale Zuchtbuch und das EEP-Zuchtbuch seit 1967 im Zoologischen Garten Basel geführt.
Panzernashörner werden in den Hauptstadtzoos, in Nürnberg, München, Stuttgart und Wien gehalten.
Es ist das einzige der asiatischen Nashörner, welches in europäischen Zoos gehalten wird.


Das Breitmaulnashorn (aufgenommen im Zoo Augsburg) wird auch Weißes Nashorn genannt und ist das größte lebende Nashorn. Es kommt in zwei Unterarten vor, das Nördliche und das Südliche Breitmaulnashorn. Mit einer Restpopulation von insgesamt acht Tieren unter menschlicher Obhut gilt das nördliche Breitmaulnashorn als das seltenste Großsäugetier der Welt. Von den Tieren sind nur noch zwei Kühe und ein Bulle (Ol Peteja Reservat, Kenia) fortpflanzungsfähig: Zwei ältere weibliche, nicht mehr fortpflanzungsfähige Exemplare des Nördlichen Breitmaulnashorns leben im Zoo von San Diego (San Diego Zoo Safari Park, USA), ein weiteres, ebenfalls nicht mehr fortpflanzungsfähige Tiere leben in Dvůr Králové (Tschechien). Eine Zuchtgruppe von vier weiteren Tieren wurde im Dezember 2009 von Tschechien nach Afrika verbracht, ins Ol Peteja Reservat (Kenia). Das Südliche Breitmaulnashorn gilt als nicht gefährdet.
Breitmaulnashörner kann man u. a. in Salzburg, Schmiding (Krenglbach), Augsburg, Dortmund, Duisburg und Erfurt (und acht weiteren deutshcen Zoos) sehen.


Das Spitzmaulnashorn (aufgenomen im Zoo Frankfurt) wird auch Schwarzes Nashorn genannt. Heute existieren vier anerkannte Unterarten des Spitzmaulnashorns, deren regionale Verbreitung teilweise aber stark begrenzt ist. Die östliche Unterart (Diceros bicornis michaeli) lebt heute in Kenia und Tansania, während die südwestliche (D. b. bicornis) weitgehend auf Namibia beschränkt ist, einige Individuen aber auch nach Südafrika wechseln. Das Südzentralafrikanische Spitzmaulnashorn (D. b. minor) ist heute die häufigste Unterart und kommt vor allem in Südafrika, Simbabwe, Swasiland und teilweise auch im südlichen Tansania vor. Einige Tiere aus Südafrika wurden in Sambia, Ruanda, Botswana und Malawi wieder eingeführt, nachdem es dort bereits ausgerottet worden war. Die Unterart des westlichen Spitzmaulnashorns (D. b. longipes) ist nur in Kamerun verbreitet, umfasst aber nur wenige Individuen und ist möglicherweise neueren Berichten zufolge ausgestorben. Das letzte Exemplar dieser Unterart wurde 1996 beobachtet.
In deutschen Zoos werden hauptsächlich Östliche Spitzmaulnashörner gehalten. Man kann sie in Berlin (Zoo), Hannover, Köln, Krefeld, Leipzig und Magdeburg sehen. Der Zoo Frankfurt zeigt die zentralafrikanische Uterart.

Die beiden anderen asiatischen Arten, das Java- und das Sumatranashorn sind hochgradig gefährdet und sind, wie bereits geschrieben, in deutschen oder östereichischen Zoo nicht zu sehen.

Sumatra-Nashorn aus Brehms Tierleben

Java-Nashorn im Zoo London, 1884

Mehr über Nashörner (in Wort und Bild) findet man hier.

Hallo Martin,

herzlichen Dank für diesen interessanten Bericht über die Nashörner.

Lieber Martin,
ein sehr interessanter Bericht über diese beeindruckenden Tiere.
Beim nächsten Salzburgbesuch werde ich mal nachforschen, wie sich das mit den 5 Arten dort verhält

Hallo Martin,

vielen Dank für den sehr interessanten Bericht über die Nashörner.