Die Nachricht von Kap’s Rückkehr ließ mir keine Ruhe, spontan fuhr ich nach Neumünster und war mehr als gespannt über das Ergebnis „nach dem Umbau“.
Angekommen, hörte ich sofort beruhigendes Wasserrauschen – ab jetzt werden die Besucher so empfangen, toll, und dazu ein völlig umgestalteter neuer Eingangsbereich:
Eine kleine Überraschung gab es gleich zu Anfang – man spürt sofort, dass sich hier alle über das Neue freuen. Ein Herr stand im Hintergrund, den ich doch aus Zeitungen gut kannte: Dr. Drüwa, er verfolgte schmunzelnd den fröhlichen Empfang der Besucher.
So, nun bin ich aber gespannt! Zuerst geht es zu den Braunbären, mein erster Eindruck, hier hat es leider keine große Veränderung gegeben – aber Spielsachen in Form von Kanistern und Reifen.
Neumünster hat nur noch eine Braunbärin, und zwar die 30-jährige Püppi. Die Bärin lief unentwegt hin und her, ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Doch nun ging es erst einmal zum momentanen Star des Tierparks, Kap lag völlig ruhig in der Sonne und schien mit sich und der Welt absolut im Reinen
Im Hintergrund seine Tierpfleger, die den Bären beobachteten
Ich habe nur gestaunt, war das derselbe Bär, der ewig den monotonen gleichen Gang ablief? Das Gehege hat sich von der Größe nicht verändert – dafür aber in der Umgestaltung unwahrscheinlich gewonnen
Ein properer Bär, dem Hannover nur gut getan hat, ich wünsche mir sehr, dass es in Neumünster genauso bleibt!
Ich beschloss, erst einmal weiterzugehen und nachher wieder vorbeizuschauen.
Auf dem kleinen Weg kam mir eine Tierpflegerin mit Schubkarre entgegen, sie gab mir absolut freundlich Auskunft über die Bären, den neuen Tierpark und überhaupt: Oh ja, nicht nur Kap, auch Püppi wird mehrmals am Tag bespaßt, meistens versteckt man Wolldecken mit Currypulver oder anderen Gewürzen, dann gibt es natürlich ordentlich was zu entdecken. Dann wieder überließe man ihren Geruchssinn einfach der Natur, da sie auch wieder zur Ruhe kommen müsse. Das Hin- und Herlaufen würde die Tierpfleger freuen, denn vorher war sie wohl doch etwas lethargisch.
Kap hätte sein neues altes Zuhause sehr gut aufgenommen, nun würde in aller Ruhe nach einer Partnerin gesucht – aber wie gesagt, alles Schritt für Schritt. Im Laufe der Unterhaltung stellte sich heraus, dass die junge Frau aus Hamburg kam, von Anfang an diesen Beruf ergreifen wollte und bei Hagenbeck gelernt hatte. Auf meine Frage, warum sie dort nicht geblieben wäre (?), meinte sie, dass es dort eher wie ein großer schöner Garten aussehe sie bevorzuge aber diese Waldanlage. Ja, das stimmt, damit kann Neumünster eindeutig punkten. Dann erzählte sie von der Mäuseburg, IKEA hätte Möbel gestiftet – aber davon später mehr. Sie meinte, Dr. Drüwa hätte das Fundament gelegt, worauf Frau Kaspari nun aufbauen konnte.
So hätte sie auch ganz geschickt, dass Zuhause der Gemse mit ihrem Nachwuchs nach links verlegt, Mutter und Kind hätten ihre Ruhe, während die Besucher immer meinten „dort wäre nichts mehr“. Also, ich habe die beiden gefunden
Dann weiter zu Familie Waschbär, die putzigen Gesellen ließen es sich in der Sonne gutgehen, genossen aber auch ein Wasserbad
Die Nachtreiher, auch hier ein Kleines, das seiner Mutter lautstark etwas vorquäkte
Auf dem Weg zu den Pinguinen begegneten mir die Zwerghühner
Ach so
Familie Wollschwein und Nachbarschaft hält Mittagsschlaf
genauso bei den Wölfen
Das zeige ich Chester, habe ich es mir doch immer gedacht
Hier war die Mittagspause schon vorbei
Die Schneeulen
An der Vogelvoliere kam ganz eilig ein kleines behindertes Mädchen auf mich zugelaufen, die Mutter war nicht so schnell, wie sie mich schon überredet hatte, unbedingt einmal mit meinem Fotoapparat fotografieren zu müssen. Ich finde, Charlotta hat ein super Bild gemacht:
Der Streichelzoo
Die Mäuse-WG, von weitem war ich eher skeptisch, mit Natur hatte das wenig zu tun
aber von nahem betrachtet, war es sehr, sehr niedlich
Bei den Wildkatzen
Da der Tierpark Neumünster gleichzeitig Heimatmuseum ist, steht hier eine Nissenhütte, die noch in den 90er Jahren an ihrem ursprünglichen Platz stand
Weiter zu den Berberaffen, hoch im Baum
Auch die Biberanlage wurde neu gestaltet, leider entdeckte ich keinen Bewohner
Goldfasahn …
… und Waldrapp
Ein Haus mitten im Park, wer mag hier wohnen?
So, nun aber noch einmal zu den Bären
Kap’s Fell war nass, aber er genoss nun das Sonnenbad und hob von Zeit zu Zeit seine linke Hinterpfote, was drollig anzusehen war
Ich muss meine Tatzen kühlen
Dann erhob er sich und inspizierte seinen Innenbereich – das hätte es früher nicht gegeben, der Bär ist nicht wiederzuerkennen.
Von Püppi fehlte jede Spur. Dieses Schild hatte ich anfangs schon gesehen
Sie hatte es sich offensichtlich in ihrer Lieblingsecke gemütlich gemacht. Auf dem Parkplatz konnte man über den Wirtschaftshof noch einen Blick in das Gehege werfen - und richtig, da lag sie:
Im Hintergrund erkennt man Dr. Drüwa mit einem Herrn, der very busy aussah, beide besprachen sich vor den Bärengehegen.
Jetzt geht’s nach Hause, was für ein schöner Tag. Mit der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal.
Ich hoffe, mein Ausflug hat euch ebenso gut gefallen.
Frauke