Strahlend blauer Himmel am heutigen Tag in Berlin. Perfekt für einen Sonntag im Zoo. Wenn nicht doch inzwischen eine ziemlich große dunkle Wolke über das Eisbärengehege schweben würde.
Wir hatten alle große Hoffnung, dass die Zukunft im Zoo für die Tiere sehr viel besser aussieht. Was ja zum großen Teil auch stimmt. In vielen Bereichen machen sich die Pfleger wirklich Gedanken, wie sie ihre Tiere beschäftigen können. Das ist vor allem im Affenhaus der Fall, und auch im Raubtierhaus. Wo besonders für die Kleinkatzen sehr viel in Eigenregie gebastelt wurde.
Warum klappt es bei den Eisbären nicht? Ja, sie haben einen grünen Ball bekommen, der seit Wochen im Wasser schwimmt. Das wars dann aber auch schon. Auch Tiere brauchen Abwechslung und auch Ansprache. Beides bekommen sie im Zoo leider nicht.
Jetzt wurde ihnen auch noch, der für sie einzigste Höhepunkt des Tages, die sogenannte „Schaufütterung“ genommen. Angeblich weil sie keinen Hunger haben. Heute war bereits der dritte Tag, wo sie nichts bekamen.
Heute war es zur Fütterungszeit sehr voll an der Anlage. Die Besucher und auch Tosca und Nancy warteten auf die Fütterung. Leider auch heute vergeblich. Die Bärinnen taten nicht nur mir sehr leid. Es herrschte sehr viel Unmut an der Anlage. Auch Stammbesucher, die bisher so gut wie nie Negatives vom Bärenfelsen berichteten, sind inzwischen stinksauer, und teilen das auch in ihren jeweiligen Blogs mit.
Es stimmt zwar zum Teil, dass der Appetit der Bären zu dieser Jahreszeit etwas nachläßt, aber Tosca hat in der letzten Zeit sehr gut gefressen. Unsere Bärinnen sind es seit Jahrzehnten gewöhnt, Vormittags eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Wie sollen sie es verstehen, wenn es von einem Tag zum anderen plötzlich nichts mehr gibt? Man könnte doch, wenn man wollte, wenigstens ein paar Brötchen oder eine Melone etc. ins Gehege werfen.
Irgendwie hat man das Gefühl, bei den Eisbären geht es eher zwei Schritte zurück statt vor.
Ich halte mich ja eigentlich eher mit Kritik zurück, aber der heutige Anblick der wartenden Bärinnen hat mich echt traurig, eigentlich sogar wütend gemacht. Zumal die Pflegerin noch zur Fütterungszeit zur Anlage guckte, die vielen Besucher sah und anfing die Büsche mit dem Wasserschlauch zu sprengen. Hätte sie denn nicht mal kurz sagen können, dass keine Fütterung stattfindet?
Es wird zwar auf einem Schild hingewiesen, dass die Fütterung unregelmäßig stattfindet. Aber wenn Leute davor stehen, kann man es nicht lesen.
Besonders wütend macht es uns allen auch, dass man überhaupt nichts mehr von Katjuscha hört. Sie ist jetzt bereits ca. 4 Wochen im Innenbereich. Selbst wenn es Kati nicht gut gehen würde, kann man es doch sagen. Aber dieses Schweigen ist unerträglich.
Tut mir leid für diese lange „Vorrede“. Aber auch bei mir kommt mal ein Punkt, wo ich mir den Frust von der Seele schreiben muss. Und dieser Punkt ist heute.
Es folgen ohne große Worte einige Fotos von unseren beiden schönen Ladys Tosca und Nancy, die auf die Fütterung warten.
Die vielen Besucher warten vergeblich
und die Mädels auch
Dieses Foto habe ich letzte Woche aufgenommen. Der Brötchen-Beutel lag im Gang zum Bärenhof, und dem kleinen Mäuschen hat es geschmeckt.
Ich war relativ lange im Zoo und habe immer wieder mal bei den Mädels vorbeigeschaut. Nancy lag seit dem Mittag an der Mauer und schlief, und Tosca lief und lief....
Zum Glück gibt es nicht nur Unerfreuliches im Zoo. Hier mal ein kurzer Überblick von einem langen Zootag.
Bei den Seelöwen gibt es außer Herrn Zahmel noch einen sehr engagierten Tierpfleger, der gerne mit den Tieren im Wasser ist, und auch mit ihnen vom Felsen springt.
Auch das Training, wie hier bei den Seebären, macht er prima. Und man sieht ihm an, dass es ihm Spaß macht und er seine Schützlinge liebt.
Olivia und Patrick
Mr. Plumplori war heute morgen sehr munter
nachdenklicher Bonobo
Auch bei den Sikahirschen ist Ohrenlutschen angesagt
Eines der beiden Jungtiere bei den Wasserrehen, die am 15.09.2014 geboren sind
Auch eine alte Dame wie Fatou darf mal in der Nase bohren
Die Gorillas, hier Bibi, genossen die Oktobersonne
Ivo sah eher nachdenklich aus
Sina und Teresina, die "siamesischen Zwillinge"
Satu mit Sonnenschutz
und Enche sah aus, als hypnosierte er den Ball
Nachwuchs bei den Ceylon-Hutaffen
So sah die Mutter noch am 02.10.14 aus
Ob Anchali auch wirklich Spaß beim Duschen hatte, erfahrt Ihr im nächsten Bericht
Und endlich habe ich auch das kleine Nashörnchen gesehen. Mama Maburi ist noch sehr nervös, aber der kleine Mann ist schon sehr munter.
Und weil der kleine Mann so niedlich ist, gibt es noch ein kurzes Video.