Mein letzter Besuch im Rostocker Zoo liegt schon ein paar Tage zurück.
Ich hatte mir dafür den 19. Oktober ausgesucht, weil der Zooverein für diesen Tag eine Führung mit dem Schwerpunkt Bären angesetzt hatte.
Das Thema der Führung lautete "Bären im Zoo - Tradition und Zukunft".
Ich war an diesem Tag gemeinsam mit Sabine Steinemeier im Zoo. Vor der Führung waren wir kurz auf der Bärenburg, um ein paar Leckereien abgeben.
Dort haben wir erfahren, dass Vilma den Mutter-Kind-Bereich bezogen hat.
Vilma und Lars haben sich im Winter sehr zeitig gepaart. Falls Vilma tragend ist könnte es sein, dass der Nachwuchs nun sehr zeitig kommt.
Daher will der Zoo kein Risiko eingehen und hat Vilmas Kinderstube bereits jetzt vorbereitet.
Der Zugang nach draußen ist aber noch offen und so kann Vilma selber entscheiden, wo sie sich aufhalten möchte.
Am 19.10. wollte sie draußen sein .
Übrigens fand sie die Trennung von Lars und Vienna doof und hat sich nachdrücklich bei den Pflegern darüber beschwert.
Aber inzwischen wird sie sich mit Sicherheit an die neue Situation gewöhnt haben.
Vienna und Lars ruhten am Morgen.
Nach einem freundlichen Hallo sind wir dann zu unserer Führung gegangen.
Wir haben viel Interessantes erfahren.
Der Rostocker Zoo hat im Jahr 1907 die ersten Bärenanlage eröffnet.
Ein Rostocker Reeder namens Otto Zelck stiftete ein Bärenpärchen und 1913 gab es den ersten Nachwuchs im Zoo.
Damals wurden die Bären in einem Haus gehalten. Es befand sich genau gegenüber der heutigen Eisbärenanlage am anderen Ende der Eichenallee.
Foto: Zoo Rostock
Das Ende des zweiten Weltkrieges erlebten nur wenige Tiere. Dazu gehörte einer der Braunbären.
Allerdings wurde er von der Roten Armee beschlagnahmt. Was man dann mit ihm machte, kann sich sicher jeder denken.
Aber der Rostocker Zoo wollte wieder Bären zeigen und züchten. Natürlich ging das nicht in dem alten Gehege. Deshalb wurde gebaut und im Jahr 1958 konnte die Bärenburg eingeweiht werden.
Sie wurde das Zuhause der Braun- und Eisbären. Damals war die Anlage die mordernste in Europa. Inzwischen ist sie das längst nicht mehr.
Sie soll komplett abgerissen werden. An ihrer Stelle wird ein Polarium entstehen.
Aber zurück zu den Bären.
Die ersten Eisbären kamen aus Moskau in den Rostocker Zoo. Das waren Olaf und Antje.
Foto: Zoo Rostock
Die Eisbärenzucht begann allerdings erst mit dem Bärenpaar Olaf und Katja.
Katja zog regelmäßig Junge auf und wurde zur Urmutter der Rostocker Eisbärenzucht.
Olaf, der Stammvater der Bären, ist der Vater von Churchill.
Seit dem Jahr 1980 führt Rostock das internationale Zuchtbuch für Eisbären.
Wenn ich es richtig behalten habe, dann haben im Rostocker Zoo 47 Bären gelebt.
Dazu gehörten 10 Kodiak- und 26 Eisbären.
Bei den Eisbären gab es 34 erfolgreiche Nachzuchten, bei den Kodiakbären waren es 85.
Foto aus den 60-iger Jahren, während der Führung von einer Folie abfotografiert (mit Erlaubnis natürlich).
Ein Eisbärenkind wurde von Frau Dr. Linke mit der Hand aufgezogen.
Foto: Zoo Rostock
Bevor ich jetzt etwas über das neue Polarium erzähle, will ich aber noch ein paar Fotos zeigen.
Zur Führung gehörte auch ein Blick auf den Bärenhof.
Dort waren an diesem Tag die Pfauendamen zu Gast.
Lars und Vienna waren an den Ausführungen zur Geschichte der Bärenhaltung im Rostocker Zoo nicht besonders interessiert.
Ich denke mal, sie würden eher wissen wollen, wie ihr neues Zuhause aussehen wird.
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