Hoffnung für Raubtierzucht 05.02.16 / von Nico Binde
ZitatTodesserie bei Großkatzen stellte den Tierpark im vergangenen Jahr vor Rätsel. Nun beginnt die Arbeit mit Leoparden und Tigern von vorn.
Zunächst einmal, das ist die gute Nachricht, liegt hinter Dr. Michael Flügger eine der größten Hoffnungsträgerinnen bei der Erhaltung einer seltenen Tierart: Sie heißt Mor und ist ein Nordchinesisches Leopardenweibchen. Andererseits, und das ist der schlechte Teil der Geschichte, liegt hinter dem Tierarzt auch eines der dunkelsten Kapitel seiner Karriere. Und weil beides eng miteinander zusammenhängt, kann er nicht von möglichen neuen Zuchterfolgen erzählen, ohne auf die Niederschläge der Vergangenheit einzugehen. Selbst wenn 2016 ein gutes Jahr für Hagenbecks Raubkatzenzucht werden könnte. Denn neben der Leopardendame ist auch bei den Sibirischen Tigern ein neues männliches Zuchttier in Aussicht gestellt...
(falls Artikel nicht vollständig gelesen werden kann, einfach Hoffnung für Raubtierzucht im Tierpark Hagenbeck bei Google eingeben und Artikel anklicken)
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Auch in diesem Jahr ein Schicksalsschlag, die neue Leopardendame ist wieder alleine:
Leopardenkater Lotar gestorben 31.03.2016
ZitatFast auf den Tag genau sechs Jahre lang lebte der Nordchinesische Leopard Lotar im Tierpark Hagenbeck. Am 30. März musste Zootierärztin Dr. Adriane Prahl den mit fast 18 Jahren altersschwachen Kater einschläfern.
„Seit einigen Wochen trank er übermäßig viel, fraß kaum und magerte sichtbar ab. Er wollte noch nicht mal raus in sein Außengehege. Das ist schon ein deutliches Zeichen dafür, dass es zu Ende geht“, so die Tierärztin.
Lotar kam am 19. März 2010 aus dem polnischen Lodz in den Hamburger Tierpark, wo Tierarzt Dr. Michael Flügger die Zucht der seltenen Tiere als Koordinator des Europäischen Erhaltungsprogramms überwacht. Die genetisch wertvolle Raubkatze sorgte 2011mit Leopardin Basja für weiblichen Nachwuchs: Yuma und Yuki, die drei Jahre später, im April 2014, in das französische Thoiry umzogen. „Mit knapp 18 Jahren ist Lotar richtig alt geworden“, erklärt Reviertierpfleger Volker Friedrich, „im Freiland werden die Tiere maximal 15 Jahre alt, da sie sich nicht mehr selbst durch die Jagd ernähren können, wenn sie alt und schwach werden.“
Quelle: Homepage Tierpark Hagenbeck
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)
Danke liebe @HeidiHH Das ist ein ganz herber Schlag für Hagenbeck... Im Moment ist da echt der Wurm drin und ich hoffe, dass nun endlich wieder bessere Zeiten kommen...
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Verfressen sei er, erfuhr Volker Friedrich als er seinen neuen Schützling zum ersten Mal sah. Eine Eigenschaft, die ihm aber half, den Transport unaufgeregt zu überstehen - er folgte einfach dem Steak in die Transportkiste. Genetisch ist der 17 Monate alte Kater ein besonders wertvolles Tier. Er trägt das Erbmaterial von zwei sogenannten „Foundern“, jenen Wildfängen, aus denen die gesamte Population der heute in Tierparks und Zoos lebenden Chinesischen Leoparden zurückgeht. Hagenbecks Zootierarzt Dr. Michael Flügger, Zuchtbuchkoordinator für diese Art, kennt sich mit den verwandtschaftlichen Verhältnissen seiner Schützlinge bestens aus: „Sians Vater Ninja ist ein jüngerer Bruder von Lotar, dem letzten Leoparden, der im Tierpark Hagenbeck lebte. Und Sian ist der einzige Kater, der diese speziellen Gene in sich trägt.“
Nachdem der Transport nach Hamburg reibungslos verlaufen war, lernte Sian erst einmal das Innengehege kennen. „Eine kurze Quarantäne, die so lange währt, bis die Ergebnisse der ersten Kotprobe auf Würmer und Bakterien vorliegt“, erklärt der Reviertierpfleger. Als das positive Ergebnis zwei Tage später vorlag, zog Sian in das große Freigehege und Mor verbrachte zwei Tage im kleineren Mutter-Kind-Gehege. Sie waren zwar durch einen Zaun voneinander getrennt, konnten sich aber hören, riechen und auch sehen. Für Mor offenbar ausreichend positive Erfahrungen, denn als sich die Türen der Innengehege zum ersten Mal für beide Katzen öffneten, lief Mor nicht, wie gewohnt, in das Außengehege, sondern rannte schnurstracks in die Box von Sian und legte sich zu ihm ins Stroh.
Volker Friedrich kann sein Glück kaum fassen: „Ich habe ja schon einige Katzen erlebt, aber keine von ihnen war so freundlich, wie Mor und Sian.“ Bereits ihre erste gemeinsame Nacht im Freigehege verbrachten sie Seite an Seite und legten sich zum Kuscheln zusammen in ihre Höhle. Da träumt nicht nur Volker Friedrich von baldigem Nachwuchs. Da Sian, der im Juni 2015 geboren wurde, aber noch sehr jung ist, können weder Tierarzt noch Tierpfleger sagen, wann er geschlechtsreif sein wird.
Ich hoffe und wünsche den Tierpark, dass es bald mit Nachwuchs klappt und das genetisch wertvolle Tier der Vater vieler kleiner, gesunder Leoparden wird.
Wow... das nenne ich mal einen reibungslosen und perfekten Ablauf bzw. Zusammenführung Ich wünsche den beiden ein feines gemeinsames Leben in unserem Tierpark und irgendwann viele kleine süße Leopardenbabys