Ein diskussionswürdiger Artikel, den ich aber noch einmal in aller Ruhe lesen will. Einigem, was dort steht, stimme ich zu. Es gibt aber auch Dinge, die ich anders sehe.
Hier nur ein paar wenige Zitate:
ZitatDen Sinn von Zoos zu hinterfragen, ist längst nicht nur mehr Anliegen von Tierschutzaktivist*innen. Vorfälle wie in Ohio sind medienwirksam und nisten sich in das moralische Bewusstsein der Menschen ein. Wir sollten doch mittlerweile erkannt haben, dass sich Wildtiere in Gefangenschaft nicht wohl fühlen, geschweige denn domestizieren lassen. Dass für so einen Gedankenanstoß Tiere und oft genug Menschen sterben müssen, ist allerdings traurig.
Natürlich gibt es gewaltige Unterschiede zwischen guten und schlechten Zoos, zwischen rein kommerziellen Einrichtungen und legitimen Einrichtungen, die Artenforschung und Auswilderungen betreiben. Im Grunde gilt es die Frage zu beantworten, wem Zoos eigentlich nützen. Gute Zoos schützen Tiere ihrer selbst Willen, schlechte Zoos tun das für die reinen Zwecke der Menschen – und sei es auch nur, um Tierverhalten, Biologie oder Krankheiten besser verstehen zu wollen. Der wissenschaftliche Erkenntnisanspruch rechtfertigt nicht die Tatsache, dass Tiere ihr gesamtes Leben hinter Gittern zur Besichtigung ausgestellt werden.
Der Schutz gefährdeter Tierarten durch zoologische Zuchtprogramme scheint noch das vernünftigste Argument für den Erhalt von Zoos zu sein. Wenn der Mensch die Artenvielfalt zerstört, sollte es auch seine Aufgabe sein, sie nach Möglichkeit zu schützen. Die Frage ist, ob wir vom Aussterben bedrohte Tierarten krampfhaft erhalten sollen, indem wir die letzten verbleibenden Exemplare aus der freien Wildbahn entnehmen, sie in Käfige stecken und ihnen beim Befruchten zusehen.
Wildtiere haben große Ansprüche an ihre Umwelt, die kein Zoo voll erfüllen kann. Wir können nur bedingt künstliche Klimazonen erschaffen, Auslauf geben oder familiäre Bindungen erzeugen. Freiheit lässt sich nun mal nicht nachahmen.