Seltener Anblick: Mausmaki beim Fressen Dienstag, 20. September 2016, Meret Signer
ZitatDen nachtaktiven und scheuen Mausmakis in der in der Zürcher Masoalahalle bekommt kaum ein Besucher je zu Gesicht. Nun hat der Zoo ein Video veröffentlicht, das die kleinen Primaten beim Fressen zeigt.
Die Aufnahmen sind von 2013, doch der Zoo hat sie erst im September 2016 veröffentlicht: Goodman-Mausmakis beim Fressen in der Masoalahalle (Video: Zoo Zürich).
Der Goodman-Mausmaki erreicht eine Kopfrumpflänge von bis zu neun Zentimetern und gehört damit zu den kleinsten Primaten überhaupt. Die Art wurde erst 2005 beschrieben, über die Lebensweise dieses Mausmakis ist noch sehr wenig bekannt. Er ist nachtaktiv und zeigt sich in der Masoalahalle des Zoos Zürich den Besuchern nur äusserst selten.
Einen kleinen Einblick in das heimliche Leben des Winzlings bietet der Zoo nun in einem kürzlich veröffentlichten Video: Es zeigt einen Goodman-Mausmaki in der eigens für ihn errichteten Futterstation. Wie diese funktioniert, erklärt Tierpfleger Fabian Luginbühl in der Zeitschrift «Annabelle»: «Die Futterstelle ist eine Art Gehege, in das die Tierchen durch eine kleine Röhre mit Chipspule gelangen. Die Chipspule hält genau fest, welcher Mausmaki zu welchem Zeitpunkt hindurchläuft. Aus diesem Grund tragen alle Mausmakis einen Chip. So wissen wir immer, welche Tiere wann zum Essen erschienen sind und welche nicht, welche also noch am Leben sind und welche nicht.»
Blitzschnell und sehr scheu
Das Futter der Mausmakis besteht laut Luginbühl aus Fruchtstückchen mit einem nahrungsergändzenden Pulver und Insekten. Das Tier sei sehr schnell und scheu und er selbst habe es auch nur wenige Male gesehen. «Der Zoo Zürich hält den Mausmaki nicht wegen der Besucher», erklärt der Tierpfleger, «sondern aus Naturschutzgründen. Im Masoala-Regenwald bauen wir in Gefangenschaft eine Population auf, damit wir, wenn die Art in freier Natur vom Aussterben bedroht sein sollte, einen Ersatz hätten.»
Die Mausmakis bilden eine Gattung mit 24 Arten in der Gruppe der Lemuren. Wie alle Lemuren sind sie nur auf Madagaskar beheimatet. Im Zoo Zürich gibt es rund 30 Goodman-Mausmakis.
