Sehr interessant, auch wenn man die Krokodile nicht unbedingt mag! So will ich mir auch mal diese kommentierte Fütterung ansehen. Da kann ich denn gleich mal den Tierpfleger auf diesen Bericht hier ansprechen.
Vom erstaunlichen Spieltrieb der Krokodile 14.01.2017, 03:01
ZitatKrokodile gehören nicht gerade zu den beliebtesten Tieren. Schließlich haben die Panzerechsen den Ruf, kaltherzige Killer zu sein. Allerdings war man in Wissenschaftskreisen lange Zeit ziemlich sicher, dass die gewaltigen Reptilien auf Grund ihres gerade mal walnussgroßen Gehirns auch nicht gerade zu den intelligentesten Tieren zählen. Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist: Krokodile sind nicht nur die intelligentesten Reptilien überhaupt, sondern verfügen auch über ein ausgeprägtes Sozialverhalten und – man glaubt es kaum – Spaß am Spiel. Eine Eigenschaft, die im Tierreich relativ selten ist.
Erstaunlicherweise zeigen Krokodile nach Aussagen des Krokodilforschers Vladimir Dinets von der University of Tennessee in Knoxville sogar alle drei Kategorien von Spiel, die Verhaltensforscher kennen, nämlich erstens das Spielen mit Gegenständen, zweitens das reine Bewegungsspiel und drittens das sogenannte soziale Spiel.
Am häufigsten spielen Krokodile mit Gegenständen, die sie im Wasser finden. Das können Holzstückchen sein, Schilfstücke oder Steine. Gerne wird auch mit Essen gespielt. So konnten Wissenschaftler beobachten, dass ein Krokodil den Kadaver eines Nilpferdbabys immer wieder in die Luft schleuderte, ohne Anstalten zu machen, ihn zu verzehren. Beim Bewegungsspiel surfen die Krokodile in der Brandung oder rutschen zum Spaß steile Flussböschungen hinunter. Ein soziales Spiel finden wir vor allem bei jungen Tieren. So lassen sich kleine Alligatoren gerne von ihren größeren Freunden auf dem Rücken tragen. Junge Kaimane haben Spaß daran, spielerisch Balzrituale nachzuahmen. Offensichtlich ist der Spieltrieb manchmal sogar so groß, dass Krokodile mit anderen Tierarten spielen. So hat man einen jungen Alligator beobachtet, der in den USA mit einem Flussotter herumtollte. Und es gibt sogar einige wenige Fälle, in denen Krokodile Freundschaft mit Menschen schlossen und mit ihnen spielten. Ein Beispiel ist die rund 20-jährige Freundschaft, die den costa-ricanischen Fischer Gilberto Shedden mit einem 500 Kilogramm schweren Krokodil namens Pocho verband. Eine Beziehung, die erst mit dem Tod Pochos im Jahr 2011 endete. Shedden hatte das von einer Schusswunde schwer verletzte Krokodil 1989 am Straßenrand gefunden und gesund gepflegt. Pocho freundete sich daraufhin mit seinem Retter an, ging regelmäßig mit ihm schwimmen und hatte Spaß daran, seinen menschlichen Kumpel zu erschrecken, mit ihm herumzutollen und ihm ab und an ein Küsschen zu verpassen.
Offensichtlich "spielen" Krokodile tatsächlich in erster Linie zu ihrem Vergnügen. Nach Meinung von Verhaltensforschern handelt es sich gerade bei Jungtieren aber auch um ein geistiges und körperliches Training, das die Tiere auch auf den "Ernstfall des Lebens" vorbereitet. Auch uns Menschen kann die Erkenntnis, dass Krokodile gerne Spaß haben, bei ihrer Haltung helfen. Schließlich leben weltweit mehrere hunderttausend Krokodile in Zoos, Safariparks oder Krokodilfarmen in der Obhut des Menschen. Gibt man diesen Krokodilen Gelegenheit zum Spielen und stattet sie sogar mit Spielzeug aus, macht das die Panzerechsen mit Sicherheit glücklicher und damit möglicherweise auch gesünder.
Stimmt es, dass Krokodile richtige Spaßkanonen sind? Günther H., per E-Mail
Danke liebe @Nordlandfan38, für diesen wirklich interessanten Artikel.
Und wieder einmal bestätigt sich, wie unglaublich wenig wir Menschen eigentlich über Tiere wissen. Mir war bisher nur bekannt, dass Krokodile ihr Essen herumschleudern. Sehen möchte ich das übrigens nicht, vor allem dann nicht, wenn Nilpferdbaby auf dem Speiseplan steht. Wenn Krokodile Spaß am Spiel haben und sogar3 Kategorien des Spielens beherrschen, dann wird es höchste Zeit unseren Umgang mit diesen Tieren zu überdenken und zu verändern. Wie müssen sie sich in Gefangenschaft langweilen oder sogar leiden, denn dort werden sie mangels besseren Wissens (?) ja unglaublich wenig bis gar nicht beschäftigt.