Löwin Lubaya ist tot 07.02.2017 / 07. Februar 2017, 12:56 Uhr
Zitat Lubaya im Erfurter Zoo / Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
Die 13-jährige Löwin Lubaya aus dem Thüringer Zoopark Erfurt ist tot. Sie starb laut Zoo-Tierärztin Tina Risch bereits Montagmittag bei einer MRT-Untersuchung. Das Tier wachte nach der Narkose nicht mehr auf. Auch eine Reanimation verlief ergebnislos. Die Löwin hatte bereits seit einigen Wochen Symptome einer Wesensveränderung, die auf Kreislaufprobleme oder einen Tumor deuten konnten, so die Veterinärin. Die genaue Todesursache soll in der Leipziger Tierpathologie untersucht werden.
Löwin Lubaya ist im Zoo gestorben 08. Februar 2017 / 02:04 Uhr / von Martin Moll
ZitatDie Großkatze wachte aus der Narkose für eine MRT-Untersuchung nicht mehr auf. Kein Ersatz für seltene Unterart
Foto: Marco Schmidt
Die Berberlöwin Lubaya ist am Montag im Thüringer Zoopark Erfurt gestorben. Wie die Zootierärztin Tina Risch gestern bestätigte, wachte die 13-jährige Großkatze aus einer Narkose nicht wieder auf. Für den Erfurter Zoo ist Lubayas Tod zugleich der Beginn des Abschieds von den Berberlöwen.
Seit vier Wochen litt Lubaya unter neurologischen Ausfällen bis hin zu epileptischen Anfällen. Deshalb sollte sie mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht werden. Dazu wurde sie betäubt.
"Dabei erlitt sie einen akuten Herzkreislaufstillstand", sagt die Tierärztin Risch. Man habe zwar berücksichtigt, dass das Narkoserisiko nach einer so langen Behandlungszeit erhöht sei, doch die geschwächte Lubaya verkraftete die Prozedur dennoch nicht. Reanimierungsversuche blieben ohne Erfolg.
Merz: Lubaya war eine sehr sympathische Löwin
"Der Tod eines Tieres geht uns immer nah", sagte die Zoodirektorin Sabine Merz. "Aber wenn ein solch prominentes Tier stirbt, ist das besonders traurig." Lubaya sei eine "sehr sympathische Löwin" gewesen.
Nach den Angaben der Tierärztin Risch ist 13 Jahre ein relativ fortgeschrittenes Alter für Löwen. "In Zooparks können Löwen 15 bis 20 Jahre alt werden", sagt sie. Im Erfurter Zoo verbleiben Lubayas gleichaltrige Schwester Ribat und das fünfjährige Löwenmännchen Joco.
Alle drei gehören der Unterart der Berberlöwen an, die nur noch in Zoos vorkommt. In ihrer nordafrikanischen Heimat sind die Berberlöwen Mitte des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Ähnlich wie der Wolf in Deutschland wurden sie ausgerottet, weil Menschen sich von den Tieren bedroht fühlten. Zudem wurden ihre Lebensräume zerstört. Lediglich als Palastlöwen marokkanischer Herrscher hatte sich die Unterart bis in die 70er-Jahre hinübergerettet und lebte von da an in Zoos weiter.
Von der größten und stärksten Löwen-Unterart existieren weltweit nur noch rund 80 Exemplare, die sich aus einem sehr engen Genpool speisen. "Ersatz gibt es nicht", sagt Direktorin Merz. Mittelfristig müsse sich der Erfurter Zoopark daher in Absprache mit den Zoo-Verbänden überlegen, auf eine andere Unterart umzusatteln.
Als im Juni 2005 die Löwensavanne im Erfurter Zoo eingeweiht wurde, zogen dort neben den drei Berberlöwen auch vier Afrikanische Löwen ein. Der Zoo gab jedoch die gemeinsame Haltung der Unterarten auf und wollte dazu beitragen, die Berberlöwen durch Zucht zu erhalten. Die Afrikanischen Löwen wurden abgegeben.
Ribat vermisst ihre Schwester
Der Plan, in Erfurt Löwen zu züchten, scheiterte bereits vor einigen Jahren. Beide Weibchen erkrankten im Abstand von weniger als zwei Jahren an einer Gebärmuttererkrankung. Seit den Operationen sind sie nicht mehr zeugungsfähig.
Nur noch Löwenmann Joco, der 2011 in Hannover geboren wurde, könnte zur Erhaltung seiner Unterart beitragen. Dies wäre mittelfristig ein Argument, ihn an einen Zoo mit zuchtfähigen Berberlöwenweibchen abzugeben. Eine Einzelhaltung gilt bei Löwen als nicht artgerecht.
Derzeit stehen aber die mittelfristigen Überlegungen hinter der Trauer um Lubaya zurück. Den Tod des Tieres haben auch die verbliebenen Löwen Ribat und Joco registriert. Besonders dem Weibchen Ribat sei die Veränderung im Löwengehege anzumerken, sagt Tierärztin Risch. "Ribat ruft immer wieder nach ihrer Lubaya", sagt sie . "Sie vermisst ihre Schwester."