Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#1 von Nordlandfan38 , 02.03.2017 23:55

Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet
27.02.2017 / 18:42 Uhr / von Nikolai Thelitz

Zitat
Immer mehr Menschen leben teilzeitvegan. Was ein 30-tägiger Fleischverzicht für Tier, Umwelt, und Vitamin-B12-Verkäufe bedeuten würde.

Vegiburger statt Steak und Linsen- statt Wurst-Käse-Salat: Das wollen immer mehr Schweizer ausprobieren, zumindest für einen Monat. Vegane Ernährung auf Zeit liege im Trend, stellt man bei der Veganen Gesellschaft Schweiz fest, oft würden solche «Probe-Veganer» nachher zu Flexitariern, die ab und zu trotzdem zu Fleisch und tierischen Produkten greifen. In einer nicht repräsentativen Umfrage können sich immerhin 22 Prozent der 20-Minuten-User vorstellen, einen Monat lang vegan zu leben.

Doch was würde der Verzicht auf Fleisch für einen Monat bringen? 20 Minuten hat nachgerechnet, was geschehen würde, wenn die Schweizer einen Monat lang auf Fleisch, Milch, Eier und andere Tierprodukte verzichten würden. Dabei gehen wir bei einer Bevölkerung von 8,16 Millionen Schweizer Fleischessern aus (98 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung).

1,2 Güggeli pro Person würden nicht gegessen

Für unseren Fleischkonsum werden laut Branchenverband Proviande jedes Jahr fast 70 Millionen Tiere geschlachtet, hinzu kommt das Importfleisch: Insgesamt verzehren wir rund 125 Millionen Tiere jährlich. Würden alle Schweizer einen Monat lang auf jeglichen Fleischkonsum verzichten, so würde der Konsum um knapp 10 Millionen Hühner, 240'000 Schweine, 40'000 Rinder und 55'000 Lämmer gesenkt (Alle Zahlen in der Bildstecke).

Auf die einzelne Person gerechnet fällt die Bilanz aber recht ernüchternd aus: 1,2 Güggeli, 3 Prozent eines Schweins oder 0,5 Prozent eines Rindes verspeisen wir während eines Monats, die nun bei der veganen Ernährung nicht gegessen würden. Um ein Rind vor dem Schlachthof zu bewahren, müssten sich also 200 Menschen zur Vegan-Challenge entschliessen.

Hinzu kommen auch noch Eier und Milchprodukte: Herr und Frau Schweizer konsumierten 2015 im Schnitt pro Monat 4,9 Liter Milch, 0,8 Liter Milchgetränke, 1,4 Kilo Joghurt, 440 Gramm Butter, 680 Gramm Rahm, 1,8 Kilo Käse und 14,5 Eier.

Eine Kuh gibt laut Swissmilk ungefähr 600 bis 750 Liter Milch pro Monat. Bei 700 Litern Milchleistung bräuchte es also 143 Leute, die auf Milch verzichten, um einer Kuh eine Melkpause von einen Monat zu verschaffen. Wie viel ein Verzicht auf Käse und Joghurt bringen würde, schwankt je nach Produkt stark. Und um einem Legehuhn eine einmonatige Pause zu gönnen, bräuchte es hingegen nur zwei Kurzzeitveganer: Ein Huhn legt circa 23 Eier pro Monat.

Umwelt: Einsparungen von 129 Kilo CO2

Wer einen Monat lang auf eine vegane Diät setzt, der reduziert damit auch seinen ökologischen Fussabdruck. Wie Forscher der Universität Oxford anhand der Analyse der Diäten von 52'504 Briten herausgefunden haben, verursacht eine vegane Diät weit weniger Treibhausgase als die eines Fleischessers.

Veganer verursachen laut der Studie pro 2000 Kalorien 2,89 Kilo CO2-Emissionen. Wer mehr als 100 Gramm Fleisch pro Tag isst, verursacht damit im Schnitt einen CO2-Ausstoss von 7,19 Kilogramm – also mehr als das Doppelte. Bei einer Diät von 2000 Kalorien pro Tag würde man also in einem Monat 129 Kilogramm CO2 einsparen, bei einem Benzinverbrauch von 6 Litern auf 100 Kilometer würden man damit laut Zahlen des TCS rund 920 Kilometer mit dem Auto fahren können, also zum Beispiel von Zürich nach Bremerhaven an der Nordsee.

Vitamin-B12-Absatz: 244'800'000 Tabletten

Wer nur einen Monat lang auf Fleisch und Tierprodukte verzichtet, der muss sich um seine Vitamin-B12-Versorgung keine Gedanken machen: Der Körper speichert Vitamin B12 bei Erwachsenen über Jahre hinweg, ein Mangel ist bei vorheriger ausgewogener Ernährung nicht zu erwarten. Dies gilt jedoch nicht für Säuglinge und Kinder, die noch keine Reserven anlegen konnten. Sie müssen von Anfang an und kontinuierlich mit genügend Vitamin B12 versorgt werden und regelmässig beim Arzt ihre Blutwerte überprüfen.

Die Vegane Gesellschaft Schweiz empfiehlt trotzdem eine Tagesdosis von mindestens 25 Mikrogramm Vitamin B12. Das Vitamin kann beispielsweise über Nahrungssupplemente, Zahnpasta oder in Pillenform eingenommen werden. Eine Dreimonatsration von 90 Vitamin-B12-Tabletten à 25 Mikrogramm gibts für 15 Franken. Würde die ganze Schweiz mitmachen und sich ausschliesslich auf die Pillen beschränken, würden wir 244'800'000 Pillen verbrauchen.



Quelle vom Bericht:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/31110364

N.

 
Nordlandfan38
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RE: Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#2 von GiselaH , 03.03.2017 19:47

Eine interessante Theorie.
Wirklich Sinn macht das Ganze aber erst, wenn die Menschen nicht nur einen Monat, sondern generell weniger tierische Produkte konsumieren würden.

Das Herunterrechnen auf eine Person finde ich in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll.
Die Menge macht es, zumindest hier.

 
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RE: Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#3 von agi , 03.03.2017 21:10

Tierische Produkte weniger zu konsumieren ist nicht schlecht.
Aber nur mehr vegan zu leben und die "Pharmachemie" jubelt - zig Ersatzprodukte zu sich nehmen, ist Nonsens.
Wenn der mensch zum Vegetarier oder Veganer wirklich geboren wäre, dann hätter einen zig Meter langen Blinddarm, um eben Zellulose auch wirklich zu verdauen.
So ist es einfach. Noch mal zur Erinnerung: Alle fressen Gras....
Ob er wie die Kühe gleich Wiederkäuer sein müsste, sei dahingestellt

Nicht böse sein, aber gegen seine Natur zu handeln ist nicht edel oder sinnvoll, sondern eben widernatürlich.

Alles mit Maß und Ziel.

Wer wissen möchte, warum es keine vegane Kultur in der Vergangenheit gab, der soll sich mal den klugen Herrn Lesch anhören und sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=LyMutbL3xHs

schönes Wochenende
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RE: Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#4 von Frans , 03.03.2017 21:59

@GiselaH ,
Das sind wahre Worte. Warum man als Beispiel nehmt ein Monat ohne Fleisch, wundert mich. Für die meiste Menschen wäre doch ein Tag pro Woche viel besser zu realisieren?
Damit esst man denn auch schon fast 2 Monaten "Fleisch-frei". Eine kleine Muhe.
Wer so etwas nicht will - OK, wir leben in noch halbwegs freie Länder. Wer so etwas woll aber es nicht schafft, muss sich wirklich mal abfragen was los ist.

@agi ,
Das benutzen von Ersatzmittel ist etwas worüber in die entschiedene Länder in Europa ganz, ganz unterschiedlich gedacht und gehandelt wird. Hier bei uns in den Niederlanden ist das einzige Produkt das für Veganer und Vegetarier als Ersatzmittel (eigentlich mehr eine Hinzufügung) advisiert wird, Vitamin B-12. Alles andere: Unsinn, Werbung der Pharma-Industrie. Das ist nicht nur so eine Meinung, aber die offizielle Ratgebung von unseren Nationalen Nahrungszentrum, ein Institut der Niederländische Staat.
Diese viel mehr zurückhältende Ratgebung gelt übrigens nicht nur für Ersatzmittel bei die Nahrung, aber in generell für alle Medikamente/Ersatzmittel und vor allem für Antibiotika, das in einige Länder Europas wie Süssigkeit geschluckt wird.
Was in Deutschsprächige Länder an Apotheke in eine Strasse zu finden ist, gibt es bei uns in eine Stadt. Ein bisschen Überzogen, ich gebe es zu, aber es gibt wirklich viel, viel weniger wie bei euch. Meiner Meinung nach kann das nur gut sein; wie weniger Medikamente & Co. man gebraucht, wie besser es ist - nicht immer, aber oft.
Ich mache hier natürlich keinenfalls Vorwürfe; ich möchte nur klar machen, das Wissenschaft (wobei es solche grosse industrielle Interessen gibt wie hier) nicht Universell ist und das über Landesgrenze über viele Sachen ganz anders gedacht wird. Soweit für die Europäische Traum!

 
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RE: Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#5 von agi , 04.03.2017 10:18

HAllo Frans,

da sind sie dann ganz vernünftig, deine Landsleute.
Wer sich wirklich mit Bedacht ernährt, sollte - außer er ist wirklich krank - keine Ersatzmittel brauchen.
Weil er eben ein Allesfresser von der Natur her ist.

Leider spielt die Ernährung in den wirklich reichen Ländern (und wir gehören eindeutig dazu) die Rolle einer Ersatzreligion.
Mit Vernunft oder so hat das alles nichts mehr zu tun.

Ich ärgere mich zB sehr, dass man heute bei uns Nahrungsmittel aus Südamerika oder Afrika, die früher dort vor Ort Arme-Leute-Nahrung waren (also billig), bei uns, wo wir im Überfluss leben zu Superfood stilisiert wurden, dort nun so unermesslich teuer sind, dass die armen Leute vor Ort wieder nichts mehr zu essen haben.

Aber wir haben dann unser reines globales Gewissen??? weil wir einer Kuh das Leben gerettet haben.

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RE: Ein Monat vegan – so viele Tiere würden gerettet

#6 von Marina , 04.03.2017 16:15

Ich gebe Euch in vielen Dingen Recht. Ich denke auch, wir Menschen sind Allesfresser und die Diskussion um die Ernährung ist ein echtes Luxusproblem. Ich gebe zu, dass ich gern Fleisch esse, aber jetzt, wo mein Mann und ich zu Hause sind und ich planvoller kochen kann, versuche ich weniger Fleisch und Wurst zu servieren und das klappt gut. Und doch will ich nicht auf einen Sonntagsbraten verzichten. Und dann auf Nahrungsergänzungsmittel zurück zu greifen, deren Produktion sicher auch wieder fraglich ist, finde ich kontraproduktiv.
Wir haben jetzt den Luxus, dass wir hier ländlich leben und ich mein Fleisch beim Bauern kaufen kann ( Hofladen ). Das ist zwar teurer, aber es gleicht sich durch den verringerten Verbrauch wieder aus.


Der große Reichtum unseres Lebens sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen !

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