ZitatVoi Nam: kleiner, großer, grauer Dickhäuter. Acht Jahre lang Publikumsliebling in Leipzig, dann nach Heidelberg in eine Junggesellengruppe abgegeben und vor zwei Jahren wieder nach Leipzig geholt. Am Mittwoch feierte er seinen 15. Geburtstag im Elefantentempel Ganesha Mandir und der Leipziger Zoo hatte eine schmackhafte Geburtstagsüberraschung vorbereitet.
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Die Geburt
Voi Nam - der kleine Junge. Als er am 5. April 2002 das Licht der Welt erblickt, wird er in die Bücher des Leipziger Zoos als erste Nachzucht asiatischer Elefanten seit 1936 eingetragen. Er wiegt 120 Kilogramm und ist knapp einen Meter hoch. Voi Nams Eltern Trinh und Mekong kommen aus Vietnam. Die Geburt war aufregend, für Mutter und Tierpfleger. Diese versuchten unter großer Anspannung, sofort nach der Geburt, den kleinen Bullen vor der Mutter zu schützen. Die Pfleger befürchteten, dass Mutter Trinh ihr Junges treten und damit lebensgefährlich verletzt könnte. Ein kleines Andenken an die angespannten Minuten nach der Geburt trägt Voi Nam bis heute: sein leicht geknickter Schwanz.
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Der Auszug
Als Voi Nam acht Jahre alt ist, zieht er von zu Hause aus. Der Leipziger Zoo gibt den Halbwüchsigen nach Heidelberg ab. Dort soll er helfen, eine Jungbullengruppe mit aufzubauen und sich seine Sporen zu verdienen. In der Gemeinschaft der fremden Jungbullen habe er sich gut integriert, ist aus Heidelberg zu hören und, Voi Nam habe wichtige Aspekte des Sozialverhaltens gelernt. Heidelberg ist für viele junge Elefanten im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms nur eine Zwischenstation, so wie ein Austauschjahr für Menschenkinder.
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Die Rückkehr
Nach fünf Jahren Auslandsaufenthalt in Baden-Württemberg kehrt Voi Nam im Mai 2015 wieder in seine Geburtsstadt zurück. Leipzig setzt große Hoffnungen in den Dickhäuter. Der inzwischen fast vier Tonnen wiegende Elefantenbulle soll für Zuchterfolge sorgen. Sechs weibliche Elefanten leben im Elefantentempel Ganesha Mandir jetzt mit Voi Nam zusammen. Er selbst ist bislang der einzige elefantische Zuchterfolg des Leipziger Zoos.
Zahlreiche Versuche nach Voi Nams Geburt scheiterten. Elefantenkuh Hoa hatte 2012 ihr neugeborenes Junges unmittelbar nach der Geburt so schwer attackiert, dass der Elefantenbulle kurz darauf starb. 2015 brachte Hoa dann ein weibliches Jungtier zur Welt, bei dem ein Bruch des Oberschenkels festgestellt wurde. Nachdem das Tier eine Operation zunächst gut überstanden hatte, wurde es später immer schwächer. Der Zoo entschloss sich dann, das Elefantenbaby einzuschläfern. Hoffnung auf Nachwuchs gab es erneut, als bei der Elefantenkuh Thura eine Trächtigkeit festgestellt wurde. Anfang des vergangenen Jahres musste der Zoo dann aber mitteilen, dass das Kalb im Leib der Mutter gestorben war.
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Die Geburtstagsparty
Nicht jeder kann zu seinem 15. Geburtstag so viele Gäste begrüßen, wie Voi Nam. Die Brücke am Elefantenhaus steht voller Gratulanten, die beim Erscheinen des Jubilars tatsächlich auch ein Lied anstimmen. Den Auftritt des Geburtstagselefanten hatten die Tierpfleger gut vorbereitet. Sie hatten eine Lockspur aus Äpfeln vom Haus ins Freigelände gelegt. Voi Nam lässt sich an den Gabentisch locken. Aufgetischt sind eine Gemüsetorte und zahllose Möhren, die zu einer 15 zusammengelegt wurden. Voi Nam verspeist das Festtagsessen allein, seine Mitbewohner werden für diesen besonderen Augenblick von ihm ferngehalten.
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Aber nur für diesen Augenblick. Denn der Zoo hofft, dass sich Voi Nam in die sieben Jahre alte Rani verlieben könnte und 22 Monate später eine Geburt gefeiert werden kann.