Magdeburger Tigerbaby wird handzahm 24.07.2017 / von Peter Ließmann
Zitat Tierpflegerin Petra Oppermann, hier mit zwei anderen Tiger-Babys, wird das im Magdeburger Zoo im Juni geborene Tigerbaby mit der Hand aufziehen. Archivfoto: Uli Lücke
Im Magdeburger Zoo gibt es Tiger-Nachwuchs. "Kimberly" hat zwei Babys geboren. Eines ist leider verstorben, das zweite aber wohlauf.
Kurz bevor die Tigeranlage im Magdeburger Zoo vom Sturmtief „Paul“ am 22. Juni 2017 verwüstet wurde, ereignete sich im Tigerhaus ein „kleines Wunder“, wie der Zoo meldet. Die vierjährige Amurtigerin Kimberly brachte zwei Jungtiere zur Welt: einen Kater und eine Katze.
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich allerdings, dass Kimberly mit der Aufzucht ihres ersten Nachwuchses überfordert war. Und leider verstarb der kleine Kater direkt nach der Geburt. „Stormi“ - so hat der Zoo die kleine Tigerkatze getauft - war aber kräftig genug und kämpfte sich ins Leben. Sie wird nun von der Tierpflegerin Petra Oppermann mit der Hand aufgezogen. Petra Oppermann hat viele Jahre Erfahrung mit Großkatzen und ist nun Stormis „Ersatzmutter“ und wird das Tigerkind rund um die Uhr betreuen.
Flauschiger Tiger-Nachwuchs 27. Juli 2017, 10:14 Uhr, MDR/dg
ZitatKlein, süß und niedlich – so präsentierte sich am Mittwoch der jüngste Star im Magdeburger Zoo. Tigermädchen Stormi wurde am Mittag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und hat alle verzückt.
Klein und flauschig: Tigerbaby Stormi präsentierte sich am Mittwoch erstmals. Bildrechte: MDR/Annette Schneider-Solis
Wenn Stormi auf den Arm genommen wird, dann faucht sie. So war es auch am Mittwochvormittag bei ihrer Vorstellung im Magdeburger Zoo. Zum allerersten Mal präsentierte sich das Tigerbaby der Öffentlichkeit. Das Tigermädchen ist jetzt fünf Wochen alt – und der Name "Stormi" kommt nicht von Ungefähr.
Stormi kam genau an dem Tag zur Welt, an dem das Tigergehege im Zoo von einem Sturm verwüstet wurde. Zootierpflegerin Petra Oppermann zieht Tigermädchen Stormi mit der Flasche auf. Die Wirkung der spitzen Krallen der Raubkatze kann man an ihren Unterarmen erkennen. Aber ein schöner Vollzeitjob, den Petra Oppermann gern macht. Immerhin hat ihr Stormi quasi das Leben gerettet.
Denn als draußen der Sturm losbrach und Bäume auf das Tigergehege warf, war sie gerade bei Mutter Kimberly im Tigerhaus, die gerade geworfen hatte. Zwei Welpen. Doch der männliche Nachwuchs starb kurz darauf. Für Kimberly und Kater Amur ist es der erste Nachwuchs. Der Katze fehlt es an Erfahrung, dass sie ihre Welpen nicht annimmt, ist nicht ungewöhnlich, weiß Zoodirektor Kai Perret. Etwa ein dreiviertel bis ein Jahr wird Stormi in Magdeburg bleiben. Dann wird sie an einen anderen Zoo weitergegeben.
Vorher haben die Magdeburger aber Gelegenheit, dem kleinen Tiger beim Wachsen zuzuschauen. Wann Stormi zu sehen ist, kann man der Internetseite des Zoos entnehmen. Denn wenn Petra Oppermann nicht im Dienst ist, ist Stormi bei ihr zu Hause.
Stormi wird erwachsen 3. November 2017 /Redaktion svz
ZitatDas Tigermädchen wurde im Magdeburger Zoo geboren und mit der Flasche großgezogen.
Da die Tigermutter das Tigermädchen nicht versorgte, wurde es mit der Flasche aufgezogen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Stormi wird selbstständig. Das kleine Tigermädchen im Magdeburger Zoo ist in ein Übergangs-Gehege gezogen. Dort können Besucher Stormi mit etwas Glück sehen.
Für Tierpflegerin Petra Oppermann heißt es aber Abschied nehmen. Sie hat Stormi in den vergangenen Monaten zu Hause mit der Flasche großgezogen. Das Tigermädchen wurde im Magdeburger Zoo im Juni geboren – und zwar während eines schlimmen Sturms. Darum heißt es Stormi.
Für Tigermutter Kimberly war es die erste Geburt. Aber sie wollte ihr Junges nicht annehmen. Das kommt bei unerfahrenen Tigerinnen immer mal wieder vor, erklärt Zoodirektor Kai Perret. Bald war klar, dass Stormi mit der Flasche großgezogen werden muss.
Also zog die Kleine zu Petra Oppermann. Bei ihr bekam das Tierjunge auch nachts seine Flasche. Tiger sind große Katzen und genauso sauber wie Hauskatzen. Es war kein Problem, Stormi an die Katzentoilette zu gewöhnen. Petra Oppermann konnte mit ihr an der Leine spazieren gehen. Aber das ist jetzt vorbei.
„Stormi weiß schon, dass sie ein richtiger Tiger ist“, sagt der Zoodirektor. „Sie spielt wie alle kleinen Katzen gern und benutzt dabei ihre Krallen und Zähne. Wenn sie mit den Krallen durch die Hose dringt, tut das ganz schön weh.“ Das Spielen gehört für alle kleinen Tiere zum Erwachsenwerden. So lernen sie, was sie später in der Natur brauchen.
Stormi wog 14 Kilogramm, als sie in den Zoo umzog. Sie wächst sehr gut und hat seitdem weiter zugenommen. Sie frisst auch schon Fleisch. Das wird aber noch klein geschnitten, damit sie es mit ihren Milchzähnen kauen kann.
In ihrem neuen Gehege wohnt Stormi alleine. Das ist aber für sie kein Problem. Ihre Pflegerin Petra Oppermann ist am Tage noch da. Außerdem schlafen Katzen sowieso viel. Dafür hat das Tigerjunge eine Schlafbox.
Stormi ist ein Sibirischer Tiger. Diese großen Raubkatzen sind in der freien Wildbahn sehr selten. Es gibt nicht einmal mehr 550 dieser Katzen. Darum sagen viele Experten: Es ist wichtig, dass Sibirische Tiger in Zoos gezüchtet werden. Auch Stormi soll später einmal Junge bekommen. Im nächsten Jahr soll sie in einen anderen Zoo in Europa umziehen.
Tiger "Stormi" zieht nicht nach England um 24.11.2018 / von Anja Guse
ZitatTiger Stormi aus dem Zoo Magdeburg wird vorerst doch nicht nach England auswandern. Der Deal ist geplatzt - aus Tierschutzgründen.
Zurück auf Anfang, heißt es im Zoo Magdeburg bei der Suche nach einer neuen Bleibe für Tiger Stormi. Eigentlich sollte die über einjährige Tigerdame schon im Sommer in einen britischen Zoo umziehen, alles schien geklärt. Aber am Ende wurden sich Magdeburgs Zoochef Dr. Kai Perret und der englische Zoo doch nicht einig. Der Deal ist geplatzt.
Konkret geht es laut dem Magdeburger Zoochef um Tests, die er ablehnt – aus Tierschutzgründen, wie er auf Nachfrage der Volksstimme erklärt...