Rostock: Orang-Utan-Baby in Darwineum geboren Stand: 28.07.2017 / 08:55 Uhr
ZitatDie 13-jährige Orang-Utan-Dame "Hsiao-Ning" hat am vergangenen Montag ihr erstes Baby zur Welt gebracht. Eigentlich wurde die Geburt des Jungtiers für Ende August erwartet. Das Orang-Mädchen ist der zehnte Zuchterfolg bei den asiatischen Menschenaffen im Darwineum des Rostocker Zoos.
Schnelle Geburt ohne Komplikationen
„Wir sind alle positiv überrascht und glücklich darüber, wie gut und reibungslos die Geburt und die ersten Tage mit dem Baby verlaufen sind“, betont die Kuratorin des Rostocker Zoos Antje Zimmermann. Die Geburt sei schnell und ohne jegliche Komplikationen verlaufen, heißt es von den Pflegern, die den Geburtsvorgang beobachtet haben. Das Baby sei sofort von der Mutter angenommen und versorgt worden. Von der ersten Sekunde an habe sich "Hsiao-Ning" sehr achtsam und zärtlich um ihr Kleines gekümmert. Doch das ist nicht selbstverständlich.
Schwierige Ausgangslage
Da es für "Hsiao-Ning" das erste Jungtier ist, war es für die Tierpfleger nicht klar, wie sich das Muttertier verhalten würde. Die kritische Phase betrifft vor allem den Moment der Geburt und die Minuten danach. Nimmt die Mutter ihr Junges an, werden die Mutterinstinkte wach? Besonders bei Erstgebärenden besteht die Gefahr, dass die Menschenaffen mit dem eigenen Nachwuchs nichts anfangen können. Erschwerend kommt hinzu, dass "Hsiao-Ning" selbst von Hand aufgezogen wurde und somit frühe Phasen der Orang-Utan-Sozialisation nur in menschlicher Obhut erleben konnte.
Zunächst nur unregelmäßig auf der Anlage
Allen Bedenken zum Trotz mache die Orang-Utan-Mutter einen sehr zufriedenen und entspannten Eindruck, heißt es aus dem Rostocker Zoo. Auch die anderen Mitglieder der Menschenaffen-Familie hätten den Neuankömmling akzeptiert. Schon am Donnerstag konnte sich "Hsiao-Ning" das erste Mal mit ihrem Baby auf der Anlage zeigen. Aktuell braucht sie jedoch noch viel Ruhe und wird deshalb in den nächsten Wochen noch nicht regelmäßig im Darwineum zu sehen sein.
Zoo tauft Orang-Mädchen "Niah" von Katrin Zimmer / 08.Sep.2017 | 20:25 Uhr
ZitatAffenkind bekommt am Jahrestag der Eröffnung des Darwineums einen Namen. Direktor bilanziert fünf Jahre und blickt in die Zukunft
Etwas skeptisch schaut Mutter Hsiao-Ning ins Taufbecken ihrer Tochter. Die kleine "Niah" hat sie dabei fest im Griff. Foto: Kazi
Der jüngste Nachwuchs in Rostocks Affenhaus hört seit heute auf den Namen Niah. Genau fünf Jahre nachdem das Darwineum im Rostocker Zoo eröffnet worden ist, haben Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) sowie Wiro-Geschäftsführer und Affenpate Ralf Zimlich gestern enthüllt, dass die Mehrheit der rund 7000 Teilnehmer der Online-Abstimmung das am 24. Juli geborene Orang-Utan-Mädchen „die Fröhliche“ nennen wollen.
Das fünfjährige Bestehen des Darwineums im Zoo resümiert Direktor Udo Nagel im Rückblick positiv: „Es gab damals viele – auch negative – Schlagzeilen um den Bau, aber dank der Unterstützung der Hansestadt und der Wiro sowie vieler Privatpersonen konnten wir den Tieren ein artgerechtes Zuhause schaffen“, sagt Nagel. Auch die Besucherzahlen seien gewachsen, inzwischen hätten mehr als drei Millionen Menschen das Darwineum besucht. „Es erfüllt uns alle mit Stolz, wenn wir durch die Tore unseres Zoos gehen und wissen, wir sind die Nummer Eins in Europa“, sagt Methling während der Taufe. Seit 2015 trägt die Rostocker Einrichtung den Titel „Bester Zoo Europas“ in der Kategorie mit bis zu einer Million Besucher jährlich.
Die kleine Niah ist neben Mutter Hsiao-Ning und Vater Sabas der 15. Menschenaffe, der das Darwineum sein Zuhause nennen darf. „Sie entwickelt sich großartig und nimmt ihre Umwelt schon sehr bewusst wahr“, sagt Kuratorin Antje Zimmermann. Das Orang-Utan-Mädchen zeige einen gesunden Hunger und wiege jetzt schätzungsweise 1,8 Kilo. Hsiao-Ning kümmere sich rührend um ihr Kind und auch Schwester Dinda zeige großes Interesse an der Kleinen. Vater Sabas hingegen halte sich eher im Hintergrund, was bei den Affen aber üblich sei. Anlässlich des Jubiläums versteigert der Zoo fünf von den Orang-Utans gemalte Bilder, die im Foyer des Darwineums gezeigt werden. „Wir stellen ihnen früh morgens oder am Nachmittag die Leinwände und Fingermalfarben zur Verfügung und dann können sie sich beschäftigen“, sagt Tierpfleger Tobias Pollmer. Vor allem Dinda habe eine Vorliebe für die Farben und Pinsel. Wer ein Werk ersteigern möchte, soll am Wochenende im Darwineum-Shop ein Gebot abgeben, so Zoo-Mitarbeiterin Kerstin Haase. Die Erlöse würden in neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschenaffen fließen.
Im Darwineum leben derzeit rund 2000 Tiere von mehr als 150 Arten, fast doppelt so viele wie im Startjahr 2012. „Auf die Erfolge in Zucht und Tierhaltung sind die Zoo-Mitarbeiter, allen voran die Tierpfleger, sehr stolz“, betont Direktor Nagel. Mit der Eröffnung des Polariums 2018 für die Eisbären und Pinguine werde der Rostocker Zoo einen weiteren Meilenstein setzen, der dessen Entwicklung nachhaltig präge.
Rostock bekommt Zuwachs bei den Orang-Utans 23. Oktober 2017
ZitatTierische Familie ziert Parkhaus in der Innenstadt . Botschaft für den Artenschutz wird transportiert.
Nachwuchs von Miri und Dinda wird im Frühjahr erwartet.
#wirkoennenrichtig
Heute ist am Wiro-Parkhaus in der August-Bebel-Straße das neue Wandmotiv der Rostocker Künstlerin Ina Wilken enthüllt worden. Es zeigt eine Orang-Utan-Familie.
Ein Teil der neues Fassadengestaltung am Parkhaus in der August-Bebel-Straße. Foto: Joachim Kloock
Zoo-Direktor Udo Nagel nutzte die Einweihung, um ein Geheimnis aus dem Darwineum zu verraten. Die Orang-Damen Dinda und Miri erwarten im Frühjahr Nachwuchs. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Wiro nun die Patenschaft für beide Orang-Utan-Gruppen im Zoo übernommen hat“, so Nagel. Die Wohnungsgesellschaft hatte vor vier Jahren die Patenschaft für Orang-Utan-Mädchen Surya sowie für die Galapagos-Riesenschildkröten übernommen.
Plädoyer für Familie und Artenschutz
„Mit dem Wandmotiv verbinden wir viele Themen, die uns als Wohnungsgesellschaft wichtig sind“, sagte Wiro-Geschäftsführer Ralf Zimlich. „Familie, Geborgenheit und Wohlfühlen. Aber als Partner des Zoos liegt uns auch der Natur- und Artenschutz am Herzen.“ Erneut hat die Künstlerin Ina Wilken dieses Anliegen bildhaft umgesetzt. Zimlich: „Das ist ihr unserer Meinung nach schon beim Eisbären-Hochhaus in der Südstadt ausgezeichnet gelungen. Wir hoffen, dass der eine oder andere Fußgänger, Rad- und Autofahrer beim Passieren des Parkhauses diese Gedanken aufgreift und wirken lässt.“ Die Malerin hat eine Botschaft mit ihrem Werk. Das rund 230 Quadratmeter große Wandbild zeigt ein Orang-Utan-Baby, das von einer Liane zur Mutter herunterklettern möchte. Die Mutter sitzt auf einem halb abgestorbenen Ast, der auf die stark gefährdeten Lebensräume der Menschenaffen aufmerksam machen soll. Die Mutter wiederum schaut zum Vater ihres Kindes, der offensichtlich lautstark brüllt. Gilt der Schrei dem Menschen? Das wird bewusst offen gelassen. „Wir sind verantwortlich für einen funktionierenden Kreislauf zwischen der Umwelt, den Tieren und Menschen“, so die Künstlerin Ina Wilken. „Insofern ist für mich das Wandmotiv mehr als die Verschönerung einer Fassade.“ Im Gegensatz zum Eisbären-Hochhaus hatte sie bei diesem Projekt mit dem starken Regen zu kämpfen, sodass sich die Fertigstellung etwas verzögert hatte.
Beim Zoo steht alles auf Vorfreude: Zum 800. Stadtgeburtstag kann er mit dem Nachwuchs bei den Orangs rechnen. „Sowohl die 13-jährige Miri als auch die 11-jährige Dinda erwarten im Frühjahr erstmals Jungtiere“, so Kuratorin Antje Zimmermann. Miri hat sich sehr gut in ihre neue Gruppe mit Sunda (41), Surya (4) und Ejde (37) eingelebt. Miri und Ejde sind immer noch frisch verliebt. Miri darf ihm sogar das Futter aus dem Mund stibitzen. Für Ejde ist es das vierte Kind, drei hatte er zuvor mit Sunda.
Ejde singt wieder Liebesständchen
Die selbstbewusste und auch dominante Orang-Utan-Dame hatte sich bereits im März in Ejde verguckt, lebte aber zu dieser Zeit noch mit Sabas (14), Hsiao-Ning (14) und deren jüngerer Schwester Dinda zusammen. Ihr Verhalten brachte das Gruppenleben durcheinander. Nach Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm durfte Miri am 17. Mai ins Nachbargehege ziehen. Eine schöne Begleiterscheinung: Ejde hat in seinem Werben für Miri wieder begonnen zu singen.
In unmittelbarer Nachbarschaft wird Gruppenchef Sabas nun zum zweiten Mal Papa. Bald-Mutti Dinda versteht sich sehr gut mit ihrer Schwester Hsiao-Ning. Von ihr lernt sie bereits viel im Umgang mit ihrem Baby Niah. Dinda ist wie auch Hsiao-Ning eine Handaufzucht und bekommt auf diese Art und Weise hautnahen „Mutterunterricht“.