Kölner Zoo erbt rund 18,6 Millionen Euro aus USA 02. September 2017 / 08:10 Uhr / Von: APA/ag
ZitatDer Kölner Zoo soll mit einer großzügigen Spende bedacht werden: Die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgewanderte 93-jährige US-Bürgerin Elizabeth Reichert will dem Tierpark nach ihrem Tod ein Vermögen von knapp 18,60 Mio. Euro vererben, wie der “Kölner Stadt-Anzeiger” am Freitag berichtete.
“Wenn man sich überlegt, wohin man sein Geld vererbt, spielen die Erinnerungen eine große Rolle – beim Zoo ist das Geld gut angelegt”, sagte Reichert. Reichert war mit ihrem jüdischen Mann Arnulf, der den Krieg als Jugendlicher in Köln in Verstecken überlebt hatte und später in den USA ein Unternehmen aufbaute, von der Domstadt über Israel in die USA ausgewandert.
Kurz vor dem Tod ihres Ehemanns hätten beide entschieden, ihr Vermögen dem Kölner Zoo zu überlassen, sagte Reichert. Sie seien immer Kölner geblieben und hätten Köln nie vergessen. Das Geld soll in eine bereits gegründete Stiftung fließen.
Millionen-Erbe für den Kölner Zoo wächst weiter 12. März 2018 | 13.58 Uhr
ZitatEine in den USA lebende Kölnerin will dem Zoo viel Geld vermachen. Zuerst sollten es 22 Millionen US-Dollar sein - nun wird es wohl noch eine Million mehr.
Zoo-Vorstand Christoph Landsberg hat die 93-jährige Elizabeth Reichert in den USA besucht, um ihr zu danken. FOTO: Kölner Zoo
"Die Frau weiß einfach mit Geld umzugehen", sagt ein Sprecher des Kölner Zoos am Montag unserer Redaktion. Die 93-Jährige hätte Zoodirektor Theo Pagel mitgeteilt, dass die ursprünglich versprochenen 22 Millionen US-Dollar nun auf 23 Millionen angewachsen seien. Zuerst hatte der "Express" darüber berichtet. Das Geld, das die Frau in Aktien angelegt hat, hätte noch einmal gearbeitet - das habe sie Pagel so gesagt.
Wie Zoo-Vorstand Christopher Landsberg erklärt, bekommt der Zoo das Geld nach dem Tod der Frau nicht auf einen Schlag: "Wir haben eine Stiftung eingerichtet, von dort erhält der Zoo dann die jährlichen Zinserträge", sagt Landsberg. Derzeit ist von rund einer Million Euro pro Jahr auszugehen. Die ganze Geschichte zur Millionen-Erbschaft für den Zoo lesen Sie hier.
Schon seit vergangenem Jahr überweist die Frau dem Kölner Zoo jeden Monat 6000 Euro. "Das Geld fließt in einen Spendentopf, wir werden davon das Südamerikahaus sanieren", sagt Landsberg. Das Haus, in dem Affen und Vögel untergebracht sind, ist von 1899.
Die kinderlose Stifterin stammt aus Köln, lernte dort 1944 ihren jüdischen Mann kennen und wanderte mit ihm erst nach Israel, dann in die USA aus. Ihr Mann ist inzwischen gestorben. (hsr)