Untersuchung im Elefantenhaus: Neue Entwicklung bei Thura 27. März 2018 / HP Zoo Leipzig
ZitatIm Elefantentempel des Zoo Leipzig hat heute zusammen mit Fachexperten des Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW, Berlin) eine Untersuchung der Elefantenkuh Thura (43) stattgefunden.
Seit der unterbrochenen Geburt in der Silvesternacht vor zwei Jahren stand die Kuh unter regelmäßiger tierärztlicher Überwachung, da das Kalb nie zur Welt kam. Im Zuge dieser Kontrollen wurde zuletzt festgestellt, dass sie erneut tragend ist. „Nach Bekanntwerden der Trächtigkeit war uns sofort bewusst, dass diese Trächtigkeit extrem hohe Risiken für das Leben der Kuh birgt“, erklärt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Sowohl die Belastung durch das Heranwachsen des Kalbes als auch die spätere Geburt wären mit erheblichen Gefahren durch innere Verletzungen verbunden. „Deshalb haben wir gemeinsam mit den Experten des IZW nach einer Lösung zum Schutz der Kuh gesucht und die Entscheidung getroffen, die Trächtigkeit noch im ersten Viertel abzubrechen“, so Junhold.
Im Anschluss an den heutigen Eingriff erläutert Prof. Thomas Hildebrandt (IZW), der gemeinsam mit dem Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard die Untersuchung durchgeführt hat, dass bislang kein Fall bekannt ist, bei dem eine Kuh mit vollständig entwickeltem, aber abgestorbenen Kalb erneut trächtig werden kann. Der Experte sagt: „Das Risiko des Eingriffes haben wir als geringer eingeschätzt als die Fortsetzung der Trächtigkeit.“ Ob der Versuch der Unterbrechung gelungen ist und damit die Trächtigkeit unterbrochen wurde, werden die Hormonwerte erst in ein paar Wochen zeigen.
Die Behandlung verlief komplikationslos für Thura, der es gegenwärtig gut geht. Thura befindet sich momentan zur Erholung im rückwärtigen Innengehege.
ZitatOb der Versuch der Unterbrechung gelungen ist und damit die Trächtigkeit unterbrochen wurde, werden die Hormonwerte erst in ein paar Wochen zeigen.
Oh Mann, und wenn nicht? Wieso lässt man sie zum Bullen, wenn sie empfängnisbereit ist Die arme Maus, was sie alles mitmachen muss
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)
Also das Vorgehen schlägt für mich gerade dem Fass den Boden aus! Wie kann man so verantwortungslos sein und eine empfängnisbereite Kuh zum Bullen lassen, die zudem noch ihr abgestorbenes Kind im Leib trägt???
Thura tut mir maßlos leid...
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Der erstmalig praktizierte Abbruch einer Trächtigkeit bei einer Elefantenkuh hat den erhofften Ausgang gefunden: Elefantenkuh Thura im Zoo Leipzig ist nicht mehr tragend. Die abgestorbene Frucht ist wie geplant abgegangen. Gemeinsam mit Fachexperten des Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung aus Berlin hatten in den vergangenen Wochen zwei Eingriffe stattgefunden, um mit dem Abbruch das Leben der 43 Jahre alten Asiatischen Elefantenkuh zu retten. Da sie bereits seit mehr als zwei Jahren ein ausgewachsenes, aber nicht zur Welt gekommenes Jungtier im Mutterleib trägt, wären die Belastung der inneren Strukturen und Organe durch ein zusätzlich heranwachsendes Kalb sowie die Risiken innerer Verletzungen bei der späteren Geburt lebensgefährlich gewesen.
Im Anschluss an die Eingriffe hatte Prof. Thomas Hildebrandt (IZW), der gemeinsam mit dem Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard die Untersuchungen durchgeführt hat, erläutert, dass bislang kein Fall bekannt war, bei dem eine Kuh mit vollständig entwickeltem, aber abgestorbenen Kalb erneut trächtig werden kann. Der Experte hatte eingeschätzt, dass das Risiko des Eingriffes geringer sei als die Fortsetzung der Trächtigkeit. Thura hatte die Eingriffe gut überstanden. „Rückblickend ist der Prozess von der Entscheidungsfindung für den Abbruch über die Eingriffe, für die es keine Erfahrungswerte gab, bis zur Beendigung der Trächtigkeit bislang gut gelaufen“, schätzt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard ein.
Nun wird es darauf ankommen, dass sich die Elefantenkuh zunehmend erholt. Sie steht aufgrund des seit mehr als zwei Jahren im Mutterleib verbliebenen Jungtieres auch weiterhin unter medizinischer Kontrolle. Es ist wissenschaftlich belegt, dass einzelne Elefantenkühe auch unter diesen Umständen ein hohes Alter erreichen können.