Seit dem Wochenende beobachteten Tierpfleger und Tierärzte, dass es dem zweieinhalbjährigen Jungbullen nicht gut ging. Vorerst wurden ihm Ruhe und lückenlose Beobachtung verordnet.
Am Nachmittag des 6. Juni brach Kanja ohne weitere Alarmzeichen in der Elefantenhalle zusammen. Als unmittelbar danach Pfleger hinzukamen, konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Eine Oduktion und weitere Untersuchungen werden in den nächsten Tagen die Ursache abklären.
Kanja wurde am 11. Januar 2016 als erste Kalb von Kandy geboren. Kandy erblickte am 14. Mai 2003 das Licht der Welt im Tierpark Hagenbeck. Sobald weitergehende Informationen vorliegen, werden wir diese bekannt geben.
Die "Welt" berichtet auch über den Tod von Kanja...
Hagenbeck trauert um Elefantenjungen 06.06.2018 / 17:37 Uhr / von cls
ZitatWieder trauert der Hamburger Tierpark Hagenbeck um einen Elefanten. Am Mittwoch starb der zweieinhalbjährige Elefantenjunge Kanja. Der Tod des Tieres kam offenbar völlig überraschend.
Foto: TP Hagenbeck
Erst im September vergangenen Jahres musste der Hamburger Tierpark bestürzt bekanntgeben, dass das neugeborene, noch namenlose Elefantenmädchen mit nur einer Woche gestorben war. Jetzt der nächste Schock: Am Mittwoch brach der zweieinhalbjährige Elefantenjunge Kanja ohne Alarmzeichen in der Elefantenhalle zusammen. Die Tierpfleger konnten nur noch seinen Tod feststellen.
Seit dem Wochenende hatten sie gemeinsam mit den Tierärzte des Tierparks beobachtet, dass es dem Jungbullen nicht gut ging. Vorerst wurden ihm Ruhe und eine lückenlose Beobachtung verordnet. Eine Obduktion und weitere Untersuchungen sollen nun in den nächsten Tagen die Ursache für seinen Tod abklären. Dem vor einen Monat geborenen jüngsten Zuwachs der Elefantenherde gehe es gut.
Jungbulle Kanja erlag Elefanten-Herpes-Virus 08.06.2018 / HP TP Hagenbeck
ZitatKanja ist am Elefanten-Herpes-Virus EEHV 1 (Elephant Endotheliotropic Herpes Virus) gestorben. Das ist das Ergebnis der Obduktion. Weitergehende Untersuchungen werden noch den genauen Typus klären.
Herpesviren bei Elefanten sind vor allem für Jungtiere zwischen einem und sieben Jahren gefährlich. Das hochgradig aggressive Virus kann in den unterschiedlichsten Organen der Tiere sitzen. Wenn die Krankheit ausbricht, werden innerhalb kürzester Zeit die inneren Organe derart vom Virus geschädigt, dass das Herz- Kreislaufsystem der Tiere zusammenbricht und sie tot umfallen.
Diese Krankheit ist weltweit bei Elefanten verbreitet. Bei Asiatischen Elefanten haben Wissenschaftler drei verschiedene Virustypen festgestellt: EEHV 1, 4 und 5. Afrikanische Elefanten sind Träger der EEHV-Typen 2, 3, 6 und 7. Viele Tiere sind nur Träger der Viren, ohne selbst zu erkranken. Wenn das Virus aktiv wird, schädigt es den Organismus so rasant, dass jede Hilfe zu spät kommt. Erkrankungsfälle sind sowohl im asiatischen als auch im afrikanischen Freiland bekannt. Seit 1988 sind in europäischen Zoos etwa 30 Tiere an Herpes gestorben. Wie viele Tiere im Freiland an Herpes sterben ist nicht bekannt.
Unsere größte Sorge gilt jetzt dem Schutz der anderen Tiere. Die gesamte Herde wird engmaschig überwacht und auf das Virus getestet.
@HeidiHH Der Zoo Berlin musste sich ja in der Vergangenheit leider auch damit auseinandersetzen und zur Zeit geht es der Herde prima. Hoffen wird das Allerbeste, dass es in Hamburg genauso ausgeht. Selbst wenn eine Eli den Herpes in sich trägt, muss er nicht zwangsläufig ausbrechen. Ist wie bei uns Menschen. Dennoch ist das ganz furchtbar.
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.