ZitatVeröffentlicht am 07.12.2018 / FB-Seite Zoo am Meer
Trauer im Zoo am Meer: Eisbärengeburt im Zoo am Meer am 6. Dezember 2018. Zwei kleine Eisbären sind tot
Die Vorbereitungen zu einem möglichen erneuten Eisbärennachwuchs waren abgeschlossen und nun hieß es warten. Geburten bei Eisbären sind in den Monaten Oktober bis Januar zu erwarten.
Am 6. Dezember, um 14.32 Uhr, konnte per Videoüberwachung die Geburt eines Jungtieres (männlich) verfolgt werden. Es wurde im Nebenraum der Wurfhöhle geboren und sofort von Mutter Valeska in die eigentliche ausgepolsterte Wurfhöhle getragen. Es schrie und war munter. Um 20.40 Uhr wurde das 2. Jungtier (weiblich) tot geboren. Danach wurde auch das erste Jungtier nicht mehr lebend gesehen.
Heute Morgen konnte Valeska abgetrennt und die Jungtiere herausgenommen werden. Sie werden heute noch in der Tierärztlichen Hochschule Hannover sektioniert. Die ersten Ergebnisse werden Anfang der nächsten Woche erwartet.
ZitatVeröffentlicht am 13.12.2018 / FB-Seite vom Zoo am Meer Bremerhaven
Informationen zur Todesursache der zwei Eisbären-Jungtiere vom 6. Dezember 2018 im Zoo am Meer Bremerhaven:
Am 6. Dezember 2018 kamen zwei Eisbären-Jungtiere im Zoo am Meer zur Welt. Das erste, männliche Jungtier, das um 14.32 Uhr geboren wurde, verhielt sich ganz normal. Es schrie, krabbelte auf der Brust von Eisbären-Mutter Valeska und suchte die Zitzen. Um 20.40 Uhr kam das zweite Jungtier unter sehr starken Drehungen (Wehen) der Bärin zur Welt. Es wurde offensichtlich tot geboren. Nach diesem Geburtsvorgang wurde auch das erstgeborene Jungtier nicht mehr lebend gesehen.
Die an der Tierärztlichen Hochschule durchgeführten Untersuchungen ergaben bei dem männlichen Jungtier mehrfache Verletzungen im Bereich des Kopfes und der Schultern. Diese sind vermutlich dadurch entstanden, dass Valeska das erste Jungtier während der Geburt des zweiten Jungtieres und der damit verbundenen Aufregung, versehentlich getreten haben muss. Die dabei entstanden Hirnblutungen führten letztendlich zum Tod.
Auch bei dem weiblichen Jungtier wurden hochgradige Einblutungen im Bereich der Kopfhaut und der Vordergliedmaße festgestellt. Diese Formen der Verletzungen zeigen sich häufig, wenn der normale Geburtsvorgang gestört ist. Damit die Geburt normal ablaufen kann, ist es zwingend notwendig, dass sich das Neugeborene in der richtigen Position befindet. Kommt es hierbei schon zu kleinen Abweichungen, kann der Fötus sich im Geburtskanal, vor allem im Becken als Engstelle, verkanten. Da die Wehentätigkeit der Mutter erhalten bleibt, kann es durch den Druck zu Verletzungen bei dem verkanteten Fötus kommen. Kommt es dabei zu einem Riss oder Quetschung der Nabelschnur, verstirbt der Fötus noch im Geburtskanal durch die Sauerstoffunterversorgung an Herz-Kreislaufversagen. Solche Lage- und Stellungsanomalien kommen bei allen Säugetieren einschließlich des Menschen immer mal wieder vor. In Valeskas Fall löste sich das Problem von selbst, leider mit der Konsequenz, dass es zu den Verletzungen bei dem Fötus und dem wahrscheinlich vorzeitigen Riss der Nabelschnur kam.
Hätte sich die Geburt des zweiten Jungtieres um mehr als 12 Stunden verzögert oder hätte sich der Gesundheitszustand von Valeska rapide verschlechtert, wäre ein Notkaiserschnitt die einzige Alternative gewesen.
Insgesamt betrachtet sind beide Todesfälle durch eine Verkettung unglücklicher und nicht vorhersehbarer Umstände zu erklären.
ZitatVeröffentlicht am 20.12.2018 / FB-Seite vom Zoo am Meer - Bremerhaven
So traurig auch der Verlust der beiden Eisbären-Jungtiere für uns Menschen gewesen ist, Valeska ist sehr schnell wieder in ihren normalen Rhythmus gewechselt. Wie in der Wildbahn auch, schlafen die Eisbärinnen mit oder ohne Jungtiere im Winter in der Schneehöhle. Valeska ist morgens ca. eine Stunde alleine auf der Anlage und legt sich dann wieder völlig entspannt in ihre Wurfhöhle. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass sie im Januar kaum noch in ihrer Wurfhöhle ist und dann wieder den Kontakt zu Eisbärenmann Lloyd sucht. Die neue Paarungszeit steht dann bevor.