Natürlich bin ich auch im Mai, so oft es die Zeit und die Spritpreise zuließen, nach Rostock gefahren und wie immer bei den Eisbären hängen geblieben.
Es macht einfach Spaß, den Bärenkinder beim Aufwachsen zuzuschauen.
Manchmal hat man Glück und es sind noch nicht viele Besucher im Zoo. Dann kann man die Bären ganz wunderbar und in aller Ruhe im Tauchbecken beobachten.
Inzwischen schlafen die Bärenkinder schon viel weniger. Den größten Teil des Tages verbringen sie damit, zu spielen und miteinander herumzutoben.
Als Spielzeug benutzen sie alles, was auf derAnlage zu finden ist. Dazu gehören Holzstücke, Grünzeug, Melonenschalen und natürlich Bälle.
Wenn die Kinder miteinander beschäftigt sind, dann nutzt auch Sizzel die Zeit und spielt.
Eigentlich war es Akiaks Spiel, den Ball in das Rohr zu donnern und sich über den Krach zu freuen, den das Ganze machte.
Aber plötzlich hat Sizzel dieses Spiel auch für sich entdeckt. Natürlich hat sie sich den Ball zuvor so zurechtgebissen, dann sie ihn perfekt festhalten kann.
Ich hatte wie immer Melonen für die Bären mitgebracht. Für diese Leckerei unterbrachen die Bären gern ihr Spiel.
Die Kinder überließen es Sizzel, die erste Melone an Land zu bringen.
Aber als die zweite oder dritte Melone ans Ufer getrieben wurde, erkannte eins der Bärchen die Gunst der Stunde. Ich glaube es war Kaja.
Es war gar nicht einfach, das schwere runde Ding aus dem Wasser zu bekommen. Aber so ein Bärenkind gibt nicht so schnell auf.
Das andere Bärchen wartete mehr oder weniger geduldig bei Sizzel und hoffte, dass sie Melone Nummer eins schnell "knackte".
Das konnten die Bärenmädchen zu dieser Zeit noch nicht.
Als Kaja das mitbekam, war es mit ihrer Geduld vorbei. Sie ließ ihre erbeutete Melone zwischen Sizzels Hinterbeinen liegen und holte sich ihren Anteil an der ersten Melone.
Als nicht mehr viel von Nummer eins vorhanden war, rollte das Bärchen seine Melone zum Öffnen nach vorn.
Das war total witzig zu beobachten.
Natürlich wurde auch diese Melone gemeinsam verspeist.