von Andrea HH und Conny HH in Begleitung von Frauchen Miezehumpf
Spontan ? Mmmmhhhh.... eher nicht... denn die Tagesfahrt nach Berlin war eigentlich bereits für den 31.10.09 geplant. Doch es kam mal wieder alles anders und vor allen Dngen dazwischen...
Am vergangenen Samstag war es dann aber endlich soweit und ich habe Andrea HH mit einer 1/2 Stunde Verspätung - dank einer Polizeikontrolle - um 7.30 Uhr abgeholt.
Wir sind ohne weitere Vorkommnisse sehr gut durchgekommen und um 10.00 Uhr beim Zoo angekommen, wo uns Frauchen Miezehumpf freudig in Empfang genommen hat. Es ist herrlich, wenn man eine Jahreskarte hat und an dem Pulk von Menschen, die an der Kasse stehen, einfach so vorbeilaufen kann und schwupps ist man drinnen - im Zoo von Berlin.
Natürlich sind wir zielstrebig Richtung Knuti & Gianna und es ist schon irre, wie sich die Füsse verselbstständigen und man immer schneller wird.
Am Gehege angekommen, wo es noch relativ leer war, sahen wir dann zwei fest schlafende Bären. Zwei Eisbären auf einer Anlage - auf Knutis Anlage... eigentlich könnte man jetzt sagen, man sieht doppelt - ohne zu tief ins Glas geguckt zu haben... Da standen wir nun und beobachteten 2 schlafende Bären. Selbst das löst noch Aufregung in uns aus...
Da wir ein paar Leckereien aus Hamburg mitgebracht hatten ( Croissants, Rosinenbrötchen und 2 'Baby'-Kürbisse) und die Pfleger es ja am Gehege nicht mehr annehmen dürfen, haben wir beschlossen einen Rundgang zu starten und als erstes am Bärenhof die Sachen abzugeben. Eine unglückliche Uhrzeit, denn auf unser lautes "bollern" am Tor öffnete niemand, da alle Pfleger unterwegs waren. Durch einen Spalt am Tor, konnten wir aber einen Blick auf Mäuschen erhaschen, die es sich gegenüber in einem Türeingang bequem gemacht hatte. Mein Gott ist die niedlich...
Wir haben unsere Leckerei-Tüte mit einem Zettel ans Tor gehängt und haben unseren Rundgang fortgesetzt. Vorbei an der verwaisten Anlage der Großen, wo wir ebenfalls einen Augenblick unten an der Glasscheibenfront inne gehalten haben - vor meinem inneren Auge sah ich Lars mit einer Walnuss auf seiner Tatze vor mir - und dann sind wir weiter Richtung Wölfe, wo Tante Sylvie das Laub im Gehege zusammenhakte. Von den "Kleinen" war leider weit und breit nichts zu sehen. Gegenüber bei den Nasenbären war nur einer von der Bande zu sehen, der munter in den Bäumen herumkletterte und frech zu uns herunterschaute. Nochmal ein kurzer Blick zu Knuti & Gianna, jedoch schliefen beide immer noch tief und fest (da fragt man sich unweigerlich was die beiden so Nächtens treiben... ) und so haben wir uns auf den Weg zu Bao Bao und dem Raubtierhaus gemacht.
Bao Bao saß zu unserer Verwunderung auf seiner in der Mitte des Geheges befindlichen Baumplattform und ruhte, allerdings hielt er dabei seine "Futtertür" genaustens im Auge, denn die Fütterung stand kurz bevor. Entgegen dem hier bei uns eingestellten Zeitungsartikel "Bao Bao baut körperlich ab" können wir dem definitiv nicht zustimmen. Als die Pflegerin mit dem Futter kam, war Bao Bao für sein Alter aber richtig schnell die Strickleiter heruntergeklettert und setzte sich vor seinem kleinen Futterberg, den die Pflegerin zu unserer Freude ziemlich dicht an der Glasscheibe platziert hatte. Er mampfte genüsslich seine Zuckerrübe und dann entdeckte er den Bambus. Mit welch' einer Inbrunst er diesen schält und dann mit aller Ruhe und Gemütlichkeit futtert, ist einfach nur wunderschön anzusehen. Dann folgte seine obligatorische Brezel.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns dann ins Innere des Raubtierhauses begeben, in der Hoffnung den Nachwuchs bei Familie Ozelot und Familie Jaguar zu sehen... Als erstes haben wir aber einen Stop bei den Erdmännchen eingelegt, die wieder munter umherwuselten. Die "Kleinen" sind schon wieder ein ordentliches Stück gewachsen und haben viel Blödsinn im Kopf. Mama & Papa Erdmännchen aalten sich in der Höhle unter der Wärmelampe, ohne jedoch dabei ihren Nachwuchs aus den Augen zu lassen, die wild durch das Gehege flitzten und wohl eine Art von "Kriegen" gespielt haben. An der höchsten Stelle saß der Wachposten und rührte sich keinen Millimeter.
Hinter einem Felsen entdeckten wir ein älteres Erdmännchen, der irgendwie typische rythmische Bewegungen machte.... mmmhhhh.... mehr bekamen wir aber von der Szenerie nicht zu Gesicht... Schlaue Erdmännchen...
Dann sind wir Richtung Raubtiernachwuchs und wurden nicht enttäuscht. Mama Ozelot schlief in ihrem Käfig auf einer Plattform und wir mussten 2 x hinschauen, bis wir das Kleine entdeckten. Es lag ganz eng an Mama angeschmiegt und schlief ebenfalls. Einfach traumhafte Tiere.
2 Käfige weiter hörten wir komische Ton; eine Art miauen-schreien-knurren... für uns nicht definierbar. Als wir näher kamen, sahen wir sie: Fau Jaguar und ihren beiden kleinen schwarzen Fellknäule... Mein Gott sowas Süsses habe ich lange nicht mehr gesehen. Völlig verzaubert standen wir vor ihrem Käfig und beobachteten die Kleinen, wie sie miteinander balgten und spielten. Die Geräusche kamen von Mama Jaguar die genaustens aufpasste und wenn es ihr zwischen den beiden zu bunt wurde, zog sie einen der beiden mit ihrer Schnauze ganz vorsichtig an sich heran und begann es liebevoll zu putzen. Völlig unbeeindruckt spielten die beiden dennoch weiter... Wir hätten noch Stunden dort verweilen können, jedoch meldete sich bei uns dreien der Hunger und wir sind steten Fusses ins Zoorestaurant.
Gut gestärkt sind wir von dort direkt zu Knuti und Gianna, die mittlerweile beide wach waren. Am Gehege trafen wir liebe Knutianer, wie Christina, Marion K., Simone R. mit Freund, Petra W. und Raupe.
Knuti war am Laufen und Gianna beobachtete ihn dabei aus gewisser Entfernung. Irgendwann ging der Schieber auf und Gianna verschwand ins Innere. Eine gute halbe Stunde musste Knuti aber noch auf sein Fressen warten und so lief er gemütlich auf und ab und beäugte uns alle dabei. Die Fütterung machte heute Frau Weckert und wir 3 hatten einen sehr guten Platz in der ersten Reihe ergattert. Zu unserer Freude, sah ich im Futtereimer die von uns mitgebrachten Leckereien und Knuti wedelte schon ungeduldig, in Positur sitzend, mit seinen Tatzen. Es gab also unsere Croissants & Rosinenbrötchen, Weintrauben, Banane, Birne, Kartoffeln, Salat (den er wieder sofort fallen ließ) viel Fisch und ein paar ordentliche Stücke Fleisch. Zuguterletzt kam der kleine Kürbis von uns an die Reihe, den Tante Sylvie in den Wassergraben plumpsen ließ und Knut ignorierte ihn stumpf.
Kurze Zeit später kam auch schon Gianna wieder raus... Knut hatte sie noch nicht bemerkt, denn er zog in aller Ruhe seine Bahnen in seinem Graben... Gianna stieg nach unten und beobachtete Knut, der sie mittlerweile bemerkt hatte und in Richtung rechte Seite schwamm. Dort verharrte er und ließ Gianna nicht aus den Augen. Sie kletterte wieder hoch um kurz darauf gleich wieder nach unten zu klettern. Knuti war die Sache nicht ganz geheuer, denn er machte einen sehr langen Hals... Gianna schaukelte mit dem Kopf und mit einem Satz war auch sie im Wasser mit Kurs auf Knuti. Der verschwand in der hinteren rechten Ecke des Grabens und war in einem Affentempo aus dem Wasser geklettert. Nun zog Gianna ihre Runden im Graben und Knuti maschierte oben in gleicher Höhe wie ein Bodyguard neben ihr her. Zwischendurch machte er Shoobidoo - immer den Blick Richtung Graben, ob Gianna das jetzt auch sieht was er da veranstaltet...
Dann kam der Moment den Christina so wunderschön in Photos eingefangen hat: Knuti stand oben links auf dem Stein der ein Stück über den Graben ragt. Gianna stoppte unten und machte sich gaaaaaanz lang. Knuti "bückte" sich und ihre beiden Schnauzen verschmozlen zu einer Einheit. Er steckte seine Schnauze in die ihre und umgekehrt... Alle riefen "ah" und "oh", denn es ging einem wirklich durch Mark und Bein. Da steckte so viel Zärtlichkeit drinne - einfach unglaublich und wunderschön.
Wenn Knuti oben auf der Anlage und Gianna unten im Wasser ist, hat er definitiv Oberwasser. Knut ist in solchen Momenten so mutig und sucht förmlich den Kontakt zu Gianna.
Was auch gut zu beobachten war ist, wenn beide "an Land" sind und Gianna auf Knuti zugeht, steht er mittlerweile sehr schnell auf und macht auch nur noch für einen Bruchteil von Sekunden die Tapir-Lippe und er hat auch nicht mehr so einen angespannten Körper (Katzenbuckel). Ausserdem hat am Samstag auch mal Gianna kurz die Tapir-Lippe gemacht. Was er noch sehr viel macht, ist das Speicheln und ständig kommt die Zunge raus.
Alles in Allem bin ich aber sehr guter Hoffnung, was die beiden betrifft. Es war schön die beiden am vormittag so friedlich schlafen zu sehen und dieser Kuss-Moment war die Krönung.
Was man aber dabei niemals ausser Acht lassen darf ist die Tatsache, das Eisbären nun mal Einzelgänger sind und garantiert niemals 24 Stunden auf Schmusekurs gehen werden. Entgegen allem was man im Vorfelde von Gianna gehört und gelesen hat, macht sie das grossartig. Knut muss noch viel eisbärisch lernen und Gianna hat ein Gemüt wie ein "Fleischerwolf", lässt sich nicht entmutigen und geht immer wieder auf Knuti zu. Das zeichnet sie in jedem Fall aus. Knut macht kleine aber gute Fortschritte und es wird garantiert irgendwann auch bei ihm "Klick" machen. Das Interesse ist von beiden Seiten vorhanden und deutlich zu spüren - wir müssen halt nur Geduld haben.
Im übrigen hat Gianna natürlich den kleinen Kürbis im Graben gefunden und in aller Ruhe verputzt. Knut lag oben, machte einen langen Hals und war, glaube ich, ein wenig echauffiert...
Wir haben dann noch einen kleinen Rundgang gemacht, sind mit Raupe zusammen noch einen Kaffe trinken gewesen, zurück zu Knuti & Gianna, die sich wieder entspannt hingelegt hatten und von dort Richtung Ausgang, jedoch nicht ohne auch nochmal bei KoRaya & Gang vorbeizuschauen. Die grossen Dickhäuter kauten genüsslich ihr Heu und die kleine KoRaya lag mittendrin und schlief felsenfest.
Für Andrea und mich wurde es nun leider Zeit in Richtung Hamburg aufzubrechen und auch Frauchen Miezehumpf wurde Zuhause von der Familie sehnsüchtig erwartet. Sie brachte uns noch zum Auto, wir verabschiedeten uns und dann war der schöne Tagesausflug nach Berlin vorbei...
Wir sagen Tschüüüüüüüß bis in 2 1/2 Wochen....
Eure Andrea HH Und Conny HH