2. Teil.
6. März. Die NRW-Damen gehen 'sight-seeing'. Von was ich erfasse, machen sie den gleichen Runde, die Marjan und ich während in Berlin letzte Oktober taten. So denn für mich ist es heute nicht Bestimmungsort Berlin - aber Bestimmungsort Knut!
Bei fünf Minuten nach neun Uhr komme ich im Zoo an. An Knuts Gehege sind nur einige Leute. Wenn ich nahe gehe, sieht Knut (oder rucht er) mich. Habe ich einen neuen Aftershave?! Nein - ich denke dass wenn es nur einige Leute gibt, Knut in der Lage ist zwischen ihnen zu unterscheiden. Knut geht zu seinem großen Baum nahe seinem Graben, wo er seine Besucher vom wirklich kurzer Abstand ansehen kann. Wow - er betrachtet mich! Ich kann nicht widerstehen zu winken. Und, zu meiner Überraschung und Freude - Knut geht auf seine Hinterbeine, streches sichselbst in voller Länge und winkt mit seinen Tatzen zurück!
Ich habe nur eine Foto des Grußes, da ich zu dieser Zeit selbstverständlich mit beiden Händen zurück winkte zu Knut! Ich weiß, dass ich es ihn vor gesagt habe, aber ich finde es Einzigartig wie Knut mit sie kommunizieren kann, wenn er wollte. Das Tier ist eine konstante Quelle der Überraschung, Freude und Verwunderung. Außer unserer Katze die viel wie Knut war - es gibt zweifellos Einheit in Verschiedenheit unter Säugetieren - habe ich nie ein Tier wie er war angetroffen.
Knuts Aufmerksamkeit zögert weg. Er dreht seinen Kopf zum Gehege der braunen Bären. Was betrachtet er? Er seht eins der braunen Bären, versuchend einen Baumstumpf herunterzureißen - er folgt fast.
Nach einiger Zeit zieht der braunen Bär zurück und Knut geht zurück zu seinem Boudoir (sein Schmink-Loch, meine ich) und döst weg.
Zeit für einen Besuch zu seiner Familie an der anderen Seite der Bärenanlage. Lars' drei Damen sitzen auf ihr Felsen und schnüffeln die Luft. Lunchzeit … Wenn sie Sylvia Weckert sehen, mit einer großen roten Wanne, laufen sie unten zur leeren Wasserlache. Lars kommt von der anderen Seite. Frau Weckert tut ihr Bestes, um die Nahrung zwischen die Bären gleichmäßig zu teilen und folgt im Großen und Ganzen mit ihren Bemühungen - außer den Nüssen, von denen viele schnell durch die allgegenwärtigen Krähen aufgehoben werden, die laut einen Vorwand für eine gleiche Verteilung von Futter zwischen Bären und Vogel rufen.
Zeit für ein Besuch zu den Pinguine. Erstaunliche Tiere auf Land und umso mehr unter Wasser. Sie gleiten durch das Wasser, wie ein Flugzeug der Himmel ansteigt.
Um mich ein wenig von die Kapriolen der Pinguine zu entspannen, besuche ich BaoBao, der gerade seine Mahlzeit genießt. Kulinarische Standards sind bei diesem alten Pandabären immer hoch, und er überprüft jedes Stück Futter um zu sehen, ob es seiner hohen Stufe ist. BaoBao nimmt immer seine Zeit für die Mahlzeit - Sie wissen nie, ob er Frühstück, Lunch oder Diner isst. Mit meinem schwarz-gestreiften Freund mit den flaumigen Ohren scheinen alle Mahlzeiten in einem großen glücklichen kulinarischen Fest zu vermischen!
Die Giraffen widerstehen das kalte und regnerische Wetter. Die Elefanten sind weniger heroisch. Sie bleiben innerhalb ihres Gebäudes, warm und gemütlich.
Nach eine kurze Überprüfung um zu sehen ob alles gut geht am Flusspferdhaus, gehe ich zurück zu Knut über das Zoo-Restaurant. Am Knuts Gehege treffe ich Ursula-Maria-Carmen und Viktor und zusammen erwarten wir unseren Bärchens Lunchzeit. Das Mittagessen kommt wieder von Sylvia Weckert und Knut scheint zufrieden mit seine gut gefüllte Wanne mit Trauben, Fische, Karotten und Salate. Es gibt ein Extra in Form von fünf süße und geschmackvollen Bananen. Dann gibt es ein großes baquette, das Knut mit seinen Besuchern leicht geteilt haben könnte, wenn er also geneigt war (er war nicht). Das abschließende ' piece de Resistance' besteht aus einer riesigen orangeroten Kurbis, die zuerst von Knut für eine Ball verwechselt wird. Er riechte aber schnell den Unterschied.
Nachher sucht Knut in seinen Gehege nach Essenresten, nicht nur gefolgt von einem großen Gefolge der Besucher hinter den Zaun aber auch von einem gleichmäßig großen Gefolge der Krähen.
Zeit für ein Tauch und ein Spiel. Knut schwimmt vorbei zu seinen Spielzeug und spielt mehr als ein Stunde lang. Ein glücklicher Bär, total untergetaucht in seinem Spiel, der sichselbst ausserordentlich amüsiert. Ein glücklicher Bär ist ein glücklicher Anblick!
Wir verlassen den Zoo. Die Szene ändert zu einer netten spanischen Gaststätte in Steglitz für eine wundervolle Mahlzeit und einem gleichmäßig wundervollen Abend unter Freunden, der bis 'the wee small hours' dauert.
7. März. Ich werde zum Friedhof gehen. Der Friedhof ist wie ein großer Wald mit dunkler Tanne und Laubbäume. Es ist ein ruhige Platz. Man hört nur die Töne von Vögel und die Eichhörnchen, die sich in den Büschen bewegen. Der Ruheplatz von Herrn Dörflein ist inmitten eines offenen Raumes. Ein Meer von Blumen, Kerzen, Berichte. Ich las einige. Einige werden durch vertraute Namen unterzeichnet, Namen die ich vom Forum kenne. Ein grosse Trauer umgibt mich.
An diesem Punkt möchte ich einige Wörter zitieren, die vom Autor und Filmregißeur Herrn Michael Miersch geschrieben wurden:
"Thomas Dörflein wollte Tierpleger sein und bleiben. Dafür verzichtete er auf eine Menge Geld. Er hätte sich einen PR-Berater nehmen, Werbeverträge abschliessen und Aufrufe zur Rettung der Welt verfassen können. Doch selbst die Avancen weiblicher Fans brachten ihn nicht aus der Ruhe. [...]
Wer längere Zeit Tiere beobachtet, der wird ein anderer. Tiere lehren, dass Zufriedenheit beginnt, wo Eitelkeit endet. Von Tieren kann man auch lernen, sich nicht ablenken zu lassen. Wer Dörflein bei der Arbeit zusah, dem fiel sofort diese Konzentration auf. Autogramme? "Ja gern, aber erst muss ich die Wildhunde füttern." Das klang nicht arrogant. Er konzentrierte sich nur auf das, was ihm wichtig war: die Tiere. Tiertümelei? Wer täglich zu einem Rudel Wölfe ins Gehege geht, kennt Tiere zu gut, um sie zu vermenschlichen.
Wer Nein sagen kann, ist frei. Er entdeckt ein Gefühl, von dem uns eingeredet wird, man bekomme es einzig in schnellen Autos, auf Urlaubsreisen oder beim Ausüben trendiger Sportarten. Doch nur der Genügsame kann wirklich frei sein. Das ist das Provozierende an seiner Existenz.
Der Genügsame ist kein Asket, der anderen durch leidvollen Verzicht ein moralisches Vorbild geben will. Der Genügsame konzentriert sich auf das, was er wichtig findet. Und wenn es für alle anderen unwichtig ist - umso besser. Er ist die radikalste Infragestellung einer Kultur, deren Währung die Aufmerksamkeit ist. Wer nicht mitmacht, muss stark sein. Oder vielleicht einen kleinen Bären zum Freund haben, für den die Welt eine Kuscheldecke ist."
Die Wörter von Herrn Michael Miersch, von 'Die Welt' , 5. Oktober 2008, erklären meiner Meinung nach etwas von das Wesentliche des Mannes der Thomas Dörflein war; viel besser als ich es selbst ausdrücken könnte.
Die Szenen ändert sich wieder. Zurück zu der Welt, zurück zu dem Zoo - wo wir gerade rechtzeitig für das Mittagessen ankommen - Knuts Mittagessen selbstverständlich. Wieder wird seine Wanne zum Rand mit guten Sachen gefüllt, die er begeistert erwartet. Eine lustige Sache geschieht nachdem Sylvia Weckert die letzte Karotte gedient hat. Sie dreht sich um, klettert über dem Gatter und während sie dieses tut, springt Knut ihr nach, Splash!, im Wasser. Für noch mehr Futter oder noch mehr Aufmerksamkeit? Jeder seine eigene Vermutung!
So endet einen Besuch voller Erlebnisse nach Berlin - Bärlin für mich, wirklich! Ein Besuch voll neuen und erneuerten Freundschaft, Spass, Wärme, Stimmung und Gefühle, kurz gesagt, voll von Sachen die ins Leben wichtig sein. Bis zum folgenden Besuch!
Frans
Das Artikel von Herrn Michael Miers ist noch zu lesen auf den Internet:
http://www.welt.de/vermischtes/article25...-Doerflein.html
[Translation]
2nd Part
March 6th. The NRW-ladies go sight-seeing. From what I gather, they are covering the same grounds as Marjan and I did while in Berlin last October. So, for me it will not be destination Berlin today - but destination Knut!
At five minutes past nine I arrive at the Zoo. At Knut's resort there are only a few people present. When I walk nearer, Knut sees (or smells) me. A new aftershave!? No - I think, when there are only a few people, Knut is able to make out the difference between them. Knut walks to his big tree near his canal, where he can view his visitors from really up close. Wow - he looks at me! I cannot resist waving ... And, to my suprise and joy - Knut goes on his hind legs, streches himself to full length, and waves back!
I have only one picture of the greeting, since I was of course waving back to Knut with both hands at that time! I know I have said it before but I find it simply amazing how Knut can interact with you, if he feels like it. The animal is a constant source of suprise, joy, and amazement. Except for our cat, who was a lot like Knut - there certainly is unity in diversity among mammals - I have never encountered an animal like him.
Knuts attention wavers off. He turns his head to the resort of the brown bears. What is he looking at?
It's one of the brown bears, trying to tear down a tree stump - he almost succeeds.
After some time, the brown bear retreats and Knut walks back to his boudoir (his shminking hole, that is) and dozes off.
Time for a visit to his family at the other side of the bears resort. Lars' three ladies are sitting on top of their rock outcrop, sniffing the air. Food time ... When they see Sylvia Weckert coming with a large red bucket, they race down to the empty water pool. Lars approaches from the other side. Mrs Weckert does her best to divide the food evenly between the bears and by and large succeeds in her efforts, except for the nuts, many of which are quickly picked up by the omni-present crows, who are loudly squeaking a plea for an even spread of food between bear and bird.
Time for a visit to the pinguins. Amazing animals on land and even more so under water. They glide through the water like an airplane soars the sky.
To relax a little from the antics of the pinguins, I pay a visit to BaoBao who's enjoying his food. Culinary standards are high with this old panda bear, and he carefuly examines each piece of food to see if it is up to his high level. BaoBao always takes his time for food - you never know whether he is having breakfast, lunch or dinner. With my black-striped friend with the fluffy ears all meals seem to merge into one big happy culinary fest!
The giraffes are braving the cold and rainy weather. The elephants are less heroic. They remain inside their building, warm and cozy.
After a short check to see if everything allright at the hippo-house, I return to Knut via the Zoo-Restaurant. At Knuts resort I meet Ursula-Maria-Carmen and Viktor and together we await our favourite bear's lunchtime. The lunch is again well-served by Sylvia Weckert and Knut seems content which his well-filled bucket of grapes, fish, carrots and salads. There's a little extra in the form of five sweet and tasty banana's. Then there is a large baquette which Knut could have easily shared with his visitors, if he were so inclined (he was not). The final 'piece de resistance' consists of a giant orange-red melon, which at first is mistaken by Knut for a ball. He quickly smells the difference though.
After that Knut searches his resort for leftovers, not only followed by a large entourage of visitors behind the fence but also by an equally large entourage of crows.
Time for a dive and a game. Knut swims over to his toys and plays for over an hour. A happy bear, totally immersed in his game, thoroughly enjoying himself. A happy bear is a happy sight!
Time to leave the zoo. The scene changes to a nice Spanish restaurant in Steglitz for wonderful food and an equally wonderful evening among friends which lasts until the wee small hours.
March 7th. I am going to pay my respects to Thomas Dörflein. The cemetary is like a large, peaceful forest with dark fir and foliage trees. It's a quiet place; one only hears the sounds of birds twittering and the squirrels moving around in the bushes. Mr. Dörfleins resting place is in the midst of an open space. A sea of flowers, candles, tokens of affection, messages. I read some of them. Some are signed by familiar names, names I know from the forum. There is an overwhelming sense of mourning there, which takes me - engulfs me - by suprise.
At this point I would like to cite (in translation) some words written by German writer and film director mr. Michael Miersch:
"Thomas Dörflein wanted foremost to be and remain an animal keeper. For that, he rejected a lot of money. He could have easily gotten himself a pr-advisor and most profitable offers for advertising contracts; he could have easily made himself rich and famous by putting out calls for worldwide nature preservation. But even the avances of female fans did not disturb his serenity. [...]
He who observes animals for a longer period of time, becomes another person. Animals teach us that satisfaction begins where vanity ends. From animals one can also learn not to be so easily diverted. Who watched Dörflein at work, immediately noticed his concentration. Autographs? "Gladly, but first I must feed the wild dogs." That did not sound arrogant. He only concentrated on what was important to him: the animals. A misplaced feeling for animals? One who enters an enclosure with a herd of wolves on a daily basis, knows animals too well to humanize them.
One who can say no, is free. He discovers a feeling, that - as we are told - one only gets in fast cars, on vacation trips or when exercising trendy sports. But it is only the satisfied that can be really free. That is the provoking part of their existence.
The satisfied is not an ascetic, who wants to be a moral example for others by sorrowful renouncement. The satisfied concentrates on what he finds important. And when all others find that unimportant: even better so. It is the most radical questioning of a culture where superficiality and the quest for attention are leading aspects. He who choses his own way, must be strong. Or perhaps have a small bear as a friend, for whom the world is a cuddle-blanket."
The words of mr. Michael Miersch, from 'Die Welt', 5. Oktober 2008, in my opinion explain the part of the essence of the man who Thomas Dörflein was far better than I could ever express it myself.
The scene changes. Back to the world again, back to the Zoo - where we arrive just in time for lunch. Knut's lunch, that is of course. Again his bucket is filled to the brim with goodies, which he eagerly awaits. A funny thing happens after Sylvia Weckert has served the last carrot. She turnes away to climb over the fence and while she does that, Knut jumps after her, splash! in the water. For more food, or for more attention? It's everybody's guess!
Thus ends another eventful visit to Berlin - Bearlin for me, really! A visit full of new and renewed friendship, warmth, humour, and emotions, in short, of the things that life really is about. Up to the next visit!
Frans
The article (in German) by mr. Michael Miers can still be read on the internet:
http://www.welt.de/vermischtes/article25...-Doerflein.html