Hallo Ihr Lieben,
gestern habe ich es ENDLICH geschafft: Ich war mal wieder in der Wilhelma!! Und ich konnte sogar meinen Zweibeiner überreden, das Positive an der schlechten Auftragslage auszunutzen und mitzukommen ...
Es hat sich voll gelohnt, auch wenn das Wetter etwas durchwachsen war. Doch letztendlich hatten wir hier Glück, denn es blieb trocken - erst auf der Heimfahrt fing es an zu regnen.
Doch zum Wesentlichen: den Tieren! Da wir gestern ein etwas größeres Zeitfenster hatten, konnten wir einen großen Rundgang machen. Ich erzähle jetzt der Einfachheit halber nur die Dinge, die mir besonders aufgefallen sind, sonst sitz ich morgen noch hier und tippe.
Da wären zuerst die Sittiche, die in sehr schönen großen und begehbaren Volieren leben. Ihnen scheit es sehr gut zu gehen, denn sie haben ausnahmslos herrlich kräftige Farben. Das habe ich bei Sittichen, die im Haus leben, so noch nie gesehen. Ich habe spontan Lust bekommen, mir auch wieder welche anzuschaffen. Offensichtlich können sie sogar das ganze Jahr draußen bleiben - da würde sich glatt eine schöne Voliere im Garten anbieten ...
Darin bestärkt hat mich die Begegnung mit einem Kakadu in einem anderen Gehege. Er kam direkt auf mich zugerannt und ließ sich durchs Gitter am Kopf streicheln.
Weiter ging's zu den Affen. Hier ist das Highlight natürlich immer das Kinderzimmer! Mary und Monza machten Ramba-Zamba, so schnell kann man gar nicht schauen, wie die rumtollen, sich ärgern, wieder vertragen, mit den Zuschauern an der Scheibe abklatschen u.s.w. Außerdem gibt es ein neues Baby, das bisher noch alleine gehalten wird. Ich kann nur sagen: Zwei Pflegerinnen saßen mitten im Raum und haben das Kleine geknuddelt - und das hat die Zuwendung sichtlich genossen!
Und endlich wieder Wilbär!!! Der tobte im Wasser herum und bearbeitete einen blauen Kanister, dass es eine Wonne war. Je lauter es knallte, desto besser. Natürlich wurde auch immer geschaut, ob die Zuschauer beeindruckt waren von den Bärenkräften. Als der Kanister langweilig wurde, wurden die Besucher der Reihe nach "abgeschwommen" und begrüßt. So viel dazu, dass es unnormal wäre, wenn Knut mit den Zuschauern agiert - Wilbär macht es genauso, und der ist keine Handaufzucht und auch nicht alleine.
Mama Corinna hat mir allerdings etwas weniger gefallen. Sie hat die ganze Zeit gegen das Gitter geschlagen, was sie von Papa Anton trennt. Die Sehnsucht scheint groß zu sein! Anton ließ das gestern relativ kalt, er lag mit ausgestreckten Hinterbeinen relaxed auf seinen Felsen und ließ sich bewundern. Welch ein Prachtkerl!! Ich schätze mal, über 600 kg ...
Dieses Mal konnte ich auch die Eisbären-Fütterung miterleben. Die ist in Stuttgart unregelmäßig und meistens nachmittags - und da muss ich ja normalerweise arbeiten. Allerdings war das nicht besonders spektakulär: Die Eisbären wurden nach innen gelockt, dann kam Herr Deisenhöfer auf die Anlage und verteilte einen Eimer Karotten und Äpfel. MEHR NICHT!!!! Knut hätte die Welt nicht mehr verstanden. Wilbär, Corinna und Anton sind offensichtlich nicht so verwöhnt und haben mit Appetit Rohkost gespeist.
Für mich wesentlich interessanter war ein Gespräch mit einem jungen Pfleger: Ich fragte ihn, ob es mittlerweile schon einen Termin gibt für Wilbärs Abreise nach Orsa. Er meinte, es sei noch gar nichts entschieden - weder der Zeitpunkt, noch, ob es überhaupt Orsa würde! Anscheinend habe sich auch ein großer Zoo in Amerika für Wilbär interessiert, die würden eine noch tollere Anlage bauen und auch mehr bezahlen. Und es könnte auch ein ganz anderer Zoo werden, wenn es dort ein Weibchen gäbe, das besser zu ihm passt. Das hat mich ziemlich verwirrt, denn ich dachte eigentlich, Orsa wäre eine feststehende Tatsache ... Aber ich weiß natürlich nicht, ob der junge Pfleger richtig informiert ist - deshalb diese Info unter Vorbehalt!
Das waren sie - meine wichtigsten Eindrücke von der Wilhelma! Bis bald mal wieder.
Danielle