Aufräumarbeiten werden Tage dauern – Tierpark geschlossen, Sommerfest abgesagt Es kam innerhalb von Minuten – der Himmel verfinsterte sich und der Wind tobte los, obwohl kurz zuvor noch blauer Himmel zu sehen war. Während die meisten Besucher Schutz in den Gebäuden und Gastronomien suchten, begann für die Mitarbeiter des Zoos ein Wettlauf mit der Zeit. Sämtliche Besucher mussten gesichert und Tiere mussten eingesperrt werden. Große Bäume stürzten in Gehege und auf Wege, das Telefon- und Handynetz brach kurzzeitig vollständig zusammen. Nach einer ewig dauernden halben Stunde war alles wieder vorbei. Der Himmel klarte auf und der Wind ebbte völlig ab. Aber die Schadensbilanz sieht katastrophal aus: Zahlreiche Umgestürzte Bäume und Schäden an den Gehegen sowie zwei Gänsegeier außerhalb ihres Geheges verblassen vor dem Ereignis, dass eine junge Frau mit ihrem Fahrrad außerhalb des Tierparks traf. Eine große Pappel am äußersten Rand des Tierparkgeländes stürzte auf den Suddenweg und erschlug die Fahrradfahrerin. Die Geschäftsleitung, Gesellschafter und Mitarbeiter des Familienzoos sind darüber zutiefst betroffen und sprechen den Angehörigen ihr Bedauern aus. Der Nordhorner Tierpark wird in den kommenden Tagen für die Besucher geschlossen bleiben. Da sämtliche Mitarbeiter mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein werden, wird das für den kommenden Samstag (17. Juli 2010) geplante Sommerfest nicht stattfinden. Alle aktuellen Informationen können Sie der Homepage des Zoos unter http://www.tierpark-nordhorn.de entnehmen.
Im Himmels Willen - das sind keine guten Nachrichten . Den Tierpark kann man sicher wieder aufräumen, auch wenn es einige Zeit dauern wird. Aber wie schlimm, dass hier ein Mensch zu Tode gekommen ist.
Oh je, so etwas möchte man nie haben !!! Es ist traurig, dass dieses Unwetter ein Menschenleben gefordert hat. Das kann jedoch überall passieren. Bewundernswert ist das Arrangement, wie die Aufräumarbeiten organisiert sind.
Hier ist die Beschreibung von den Aufräumarbeiten von der Homepage des Zoos:
Aufräumarbeiten dauern an - Gänsegeier weg
Mit drei Hubsteigern sind zahlreiche Tierparkmitarbeiter und Helfer den ganzen Dienstag im Tierpark unterwegs gewesen. Viele Firmen und Einzelpersonen aus der Region haben dem Zoo ihre Unterstützung angeboten. Fachpersonal haben die Garten- und Landschaftsbaubetriebe Elkemann (Nordhorn), Monninkhof und Günnemann (Bad Bentheim) geschickt. Die Nordhorner Schlosserei Schulenberg und der selbständige Baumkletterer Heiko Wiggers aus Nordhorn stießen am Vormittag ebenfalls dazu. Der Tierpark ist den Firmen für die große Hilfe sehr dankbar und die Aufräumarbeiten schreiten dank der fachlichen Unterstützung schnell voran.
Wann der Zoo seine Tore wieder öffnen kann ist derzeit noch ungewiss. Am morgigen Mittwoch bleibt der Tierpark aber in jedem Fall noch geschlossen.
Der finanzielle Schaden kann bisher nicht genau ermittelt werden. Im tierischen Bereich gab es einen Verlust zu vermelden. Ein Zackelschaflamm wurde auf der Wiese von herabfallenden Ästen erschlagen. Die Voliere der Gänsegeier wurde am schlimmsten getroffen. Eine riesige Eiche stürzte komplett entwurzelt auf die Netzkonstruktion und riss diese ein. Die sechs erwachsenen Geier entkamen. Vier der großen Greifvögel konnten direkt wieder eingefangen und provisorisch in einem der Besucherunterstände gesichert werden. Ein weiteres Tier kam am Nachmittag zurück in den Zoo geflogen und dort gefangen werden. Einzig das beringte Zuchtweibchen "Lisa" befindet sich noch außerhalb des Zoos. Den ganzen Dienstagnachmittag saß das Tier auf einem Baum am Nordhorner Vechetsee. Ein Fangen des Gänsegeiers ist hier jedoch unmöglich. Nun warten die Tierparkmitarbeiter, bis der Vogel seinen Platz verlässt und am Boden landet. Meldungen hierzu nimmt der Familienzoo unter der Rufnummer 05921-71200-0 entgegen. Das Tier darf auf keinen Fall leichtsinnig angefasst werden, denn mit dem kräftigen Schnabel bricht ein Geier problemlos Knochen. Nach Meldungen rückt ein geschultes Tierparkteam aus, um das Tier mit einem Kescher zu fangen.
(Man weiß ja nicht, wie lange dies noch dort zu lesen sind.)
Ich finde es auch tragisch, dass ein Mensch bei dem Unwetter ums Leben gekommen ist.
In der WELT steht dazu folgende Nachricht:
ZitatVon einer Minute zur anderen verfinsterte sich im Westen Niedersachsens der Himmel, und ein Orkan tobte los. Am Tierpark Nordhorn starb eine 47 Jahre alte Frau, als eine große Pappel umknickte und auf ein Haus stürzte. Sie war auf einer Radtour mit ihrem Hund unterwegs und hatte bei dem Haus Schutz vor dem Sturm gesucht. Der ganze Tierpark sei verwüstet, sagte die Sprecherin des Zoos, Ina Brockmann. Bis zu zehn Tage müsse der Tierpark geschlossen bleiben.
ZitatInfostand mit Spendenaktion am Wochenende von Förderverein und freiwilligen Helfern
Nach Aussage von Geschäftsführer Thomas Berling hat der Sturm "Norina" mit seinen Folgen den Tierpark finanziell etwa um ein halbes Jahr zurückgeworfen. Zahlreiche Helfer und Freunde des Tierparks haben sich daraufhin unter Federführung des Fördervereins zusammengefunden um aktiv zu werden. So wird es am kommenden Wochenende im Eingangsbereich einen Informationsstand geben. Hier können hilfsbereite Zoobesucher Spenden, dem Förderverein beitreten, oder eine Tierpatenschaft übernehmen. Die Nordhoner Firma Werbeartikel Veldboer hat zudem T-Shirts gesponsort, die mit Fotos des Tierparkfotografen Franz Frieling bedruckt am Stand zum Verkauf stehen. Das Spendenkonto des Zoos bei der Kreissparkasse Nordhorn (BLZ 267 500 01 IBAN: DE 54 2675 0001 0000 3434 34; BIC: NOLADE 21 NOH) hat die Kontonummer 34 34 34.
[size=150]Gänsegeier gefangen
Am späten Donnerstag Mittag konnten das Geier-Zuchtweibchen mit Hilfe der Nordhoner Feuerwehr wieder eingefangen und zum Tierpark zurückgebracht werden. Mehrere Teams folgten den ganzen Vormittag dem großen Greifvogel von Meldung zu Meldung. Irgendwann landete er in einem Baum am Kanal in Nordhorn. Nachdem die Feuerwehr den Vogel mit einem Wasserwerfer nass gemacht hatte, startete dieser zunächst los, um sich auf der anderen Kanalseite wieder in einem Baum niederzulassen. Ein erneuter Wasserstrahl brachte "Lisa" jedoch ins Trudeln, so dass sie auf dem Boden landen musste. Hier konnte Revierleiter Tom ten Tusscher das ausgebüxte Tier mit einem Kescher einfangen. Geier und Fänger sind wohlauf, aber sehr erschöpft.