Am 4.9. war ich zum ersten Mal im Erlebniszoo Hannover. Natürlich gibt es auch hier Dinge , die man kritisieren kann, am Schlimmsten fand ich die Trommeln, die gehören abgeschafft. Aber mir ist kein Zoo bekannt, der für alle Tiere das Optimale bietet und gleichzeitig das Interesse aller Zoobesucher weckt. Ich war vom Besuch des Zoos in Hannover jedoch einfach nur begeistert. Wenn er nur nicht so voller Besucher wäre. Ich kann leider nur am Wochenende und in den Ferien, sonst würde ich dort öfter vorbeischauen.
Mein Hauptaugenmerk lag natürlich auf Yukon Bay. Seit ich die Fotos von Christina sah, hatte ich nur einen Wunsch: Dort musst du hin.
Der 4.9. fing verregnet an und ich hoffte, dass dies sich günstig auf die Besucherzahlen auswirken würde. Dies war ein Irrtum. An den Kassen drängten sich die Menschenmassen. Trotzdem waren wir schnell im Zoo.
Zuerst ging es zum Sambesi mit der Bootsfahrt. Dies ist eine herrliche Einstimmung auf den Zoo. Vorher war Hektik, nun ging es langsam im Boot an den Tieren vorbei. Keiner unterhielt sich, kein Handy, kein Geschrei, nur ein Gespanntsein was hinter der nächsten Biegung zu sehen sein wird und Staunen.
Nun liefen wir alles noch einmal ab, was wir vorher mit dem Boot abgefahren waren. Wie viel Gedanken man sich auch um seine kleinen Gäste gemacht hat. Am Wegesrand gab es Abzweige, um den Bewegungsdrang der Kinder zu befriedigen und Gegenstände, die auch die Neugier der Erwachsenen hervorriefen. Nebeneffekt: Mein Mann meinte: So viele Kinder und trotzdem kein Gequengel und Geschrei.
Von Afrika ging es direkt nach Kanada. Um richtig eingestimmt zu werden muss man durch einen nachgebauten Minengang gehen. Schnell die Wölfe und Präriehunde angesehen, strebte ich sofort auf die Eisbären zu. Ich weiß, eigentlich hätte ich mir auch die Bisons, Karibus, Seebären, kalifornische Seelöwen und Kegelrobben ansehen können. Aber da war er schon da, dieser Tunnelblick der mich auch im Berliner Zoo heimsucht: Eisbären, Eisbären und nochmals Eisbären.
Die beiden Brüder Arkos und Nanuq schliefen einträchtig weit entfernt im Gras. Sprinter lief in seiner Anlage umher. Gerade wollte ich Gehege schreiben, habe aber bewusst dieses Wort wieder gelöscht. Die Eisbären leben auf einer wunderschönen Anlage mit Mutterboden, Gras, künstlichen Felsen und einer großen und vor allen Dingen tiefen Wasseranlage mit Wellengang. Am Rande stehen nette Infotafeln zu den Eisbären.
Wir besuchten nun die Pinguine auf dem Schiff und gingen in dessen Bauch. Kaum unten angekommen, schwammen uns die beiden Brüder entgegen. Es gab kleine Fische. Faszinierend: Die lebenden Fische, die hier im Hafenbecken schwammen, beachteten sie nicht, fraßen nur die Toten.
Nach dem Fressen schwammen, tauchten und balgten sie wild im Wasser.
Noch nie hatte mich ein anderes Tier, abgesehen von Knut natürlich, so in seinen Bann gezogen. Auch ich hielt immer wieder meine Hand an die Scheibe, wie fast alle Menschen. Selbst mein Mann, der Knut gerne nur Zottel nennt und die Augen verdreht, starrte fasziniert auf die Eisbären. Das war der Höhepunkt unseres Zoobesuches. Eisbären, die sich wie Seepferdchen im Wasser bewegten, einfach grandios.
Wieder oben angekommen, fing der Regen an. Wir schnell in das Restaurant und zwei kanadische Biere bestellt und mit dem Blick auf die beiden Brüder im Gras getrunken. Wundervoll.
Anschließend ging es weiter zum Dschungelpalast, Meyers Hof und den Gorillaberg. Beim Letztgenannten war ich jedoch schon wieder in Eile, denn ich wollte die Eisbärenfütterung nicht verpassen. Diese fand von dem Hafenkran aus statt. Dieser ist gewöhnungsbedürftig. Für mich als „Eisbärexpertin“ , brachte sie nicht viel Neues. Jedoch wusste ich nun, welcher Eisbär Sprinter ist. Die Fütterung bestand nur aus ein paar Fischen. Da ist die Fütterung, auch ohne Infos von den Tierpflegern, im Berliner Zoo spektakulärer.
Nun hieß es wieder Abschied nehmen.
Fazit: Die drei Eisbären haben eine der schönsten Anlagen in ganz Deutschland. So viel Platz, Gras, Mutterboden und tiefes Wasser wünschte ich mir auch für Knut.
Die Restaurants und auch die Toiletten sind liebevoll eingerichtet, das Personal sehr freundlich und das Essen lecker und bezahlbar.
Die Souvenierläden sind dem jeweiligen Gebiet auf dem sie stehen angepasst. Habe dort reichlich eingekauft.
Pädagogisch fragwürdig ist sicherlich, dass die Eisbären im Hafen schwimmen, da sind die Eltern gefordert.
Nächstes Jahr, wenn ich schon Ferien habe, aber noch Schulzeit in Niedersachsen ist, werde ich wieder dort hinfahren.
Hier geht es zu meinen Fotos:
LG
BarbaraBerlin