Leider gibt es zu dem angeschossenen Adler keine guten Neuigkeiten .
Das Tier wird nie wieder fliegen können. Bei einer OP hat sich herausgestellt, dass ein Teil des Flügels nach einem Bruch am Gelenk abgestorben ist. Das berichtete die Leiterin der Wildvogel Pflegestation Kirchwald (Kreis Mayen-Koblenz), Helga Steffens, am 18.10.2010.
Dem seltenen Tier musste daher auf einer Seite die sogenannte Handschwinge abgenommen werden. Ohne diese ist für den Vogel nicht mehr als ein kurzes Gleiten möglich.
Der Fischadler ist leider immer noch nicht über den Berg. Aber die Ärzte sind vorsichtig optimistisch. Es bestehen Heilungchancen.
Für eine spätere Unterbringung liegen bereits Angebote vor. Helga Steffens betont allerdings, dass so ein flugunfähiger Vogel "gewisse Ansprüche" an die Unterkunft stellt. Er müsse dort klettern können, zudem dürfe es im Winter nicht zu kalt sein.
Nach der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands gilt der Fischadler, der eine Flügelspanne von bis zu 1,70 m erreichen kann, noch immer als gefährdet. Seit Anfang der 70-iger Jahre, als es bundeweit nur noch 70 Paare dieses Greifvogels gab, hat sich der Bestand auf Grund intensiver Schutzmaßnahmen auf etwa 550 Paare erhöht.
Viele Fischadler ziehen auf dem Weg in ihre afrikanischen Winterquartiere entlag der sogenannten "Mittleren Zugschiene", die über Italien und Malta verläuft. "Unsere Schutzbemühungen hier in Deutschland werden durch Vorfälle wie diesen permanent unterlaufen, obwohl die Jagd auf Greifvögel sowohl nach der EG- Vogelschutzrichtlinie als auch nach maltesischem Gesetz verboten ist." (Zitat NABU Vogelschutzexperte Markus Nipkow).
Schon 2007 war über Malta der Schreiadler "Sigmar" angeschossen worden und später gestorben.
(Die Informationen stammen aus der Schweriner Volkszeitung vom 19.10. . Leider konnte ich den Artikel nicht im Netz finden.)
Übrigens wünschte ich mir, dass der Vogel zurück nach Mecklenburg kommt, wo er auch geboren ist.
Gisela