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Eine wunderbare Tradition-einmal hab ich das erleben dürfen-das ist eine Ewigkeit her (ca.1970),
aber so beeindruckend,daß ich mit Wonne die Doku im letzten Jahr verfolgt habe.
Marga
Nun ist es also wieder soweit .
Irgendwann werde ich mir das auch einmal ansehen.
Gisela
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Hallo Conny
Meine Mutter ist ja Hamburgerin, sie erzählte immer von dieser Aktion, selbst gesehen habe ich es noch nicht (nur im TV).
Liebe Grüsse
Crissi
Hamburger Tradition
Die Alsterschwäne ziehen in ihr Winterquartier.
Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team trieben die Schwäne bei sonnigem Wetter mit acht Booten in der Rathausschleuse zusammen.
Es ist Jahr für Jahr ein beeindruckendes Schauspiel: Olaf Nieß duckt sich in den Kahn, wartet bis der Schwan nah genug am Boot ist, schnellt mit dem Oberkörper über die Reling und packt den Großvogel fest an den Flügeln. Der Schwan zappelt, schnappt mit dem Schnabel, Wasser spritzt, aber Nieß hat das Tier bereits an Bord gezogen. Mit dem Knie fixiert er es, bindet Füße und Flügel mit Klettband zusammen. 30 der berühmten Hamburger Alsterschwäne hat Nieß auf diese Weise zusammen mit seinen zehn Helfern am Montag in der Rathausschleuse gefangen, um sie in ihr Winterquartier zu verschiffen. Das jahrhundertealte Ritual lockt alljährlich zahlreiche Zuschauer an.
Nieß hat das weltweit einzigartige Amt des sogenannten Schwanenvaters inne. Ihre Schwäne sind den Hamburgern heilig. Das Schwanenwesen existiert bereits seit dem 11. Jahrhundert. Denn die Legende berichtet, dass Hamburg so lange eine Freie und Hansestadt bleibt, wie Schwäne auf der Alster schwimmen. Seit 1674 gibt es deshalb auch die Stelle des ordentlich bestallten Schwanenvaters. Sie ist damit nicht nur die älteste Behördenplanstelle der Stadt, sondern Nieß zufolge sogar eine der am längsten existierenden in Europa.
Seit Wochen freuen sich die 20 Kinder des Kindergartens „Die Kleinen Borsteler“ schon auf diesen Tag. Sie haben Pappschwäne gebastelt, ein Buch über Schwäne gelesen und sich das Ballett „Schwanensee“ im Fernsehen angesehen. Heute sitzen sie auf den Stufen vor der Rathausschleuse und beobachten wie Nieß und seine Helfer die Schwäne in die Schleuse treiben und auf ihre blauen, mit Stroh ausgelegten Kähne hieven. In ein paar Wochen werden sie die Schwäne noch einmal in ihrem Winterquartier auf dem Mühlenteich im Hamburger Stadtteil Eppendorf besuchen und im Frühling dann wieder dabei sein, wenn Nieß die Tiere zurück in die Alster überführt, wie Kindergärtnerin Trixi Schubert berichtet.
Da die Alster von außen nach innen zufriere, bestehe die Gefahr, dass die Schwäne im Winter dort festfrören, sagte Nieß. Der Mühlteich werde hingegen das ganze Jahr über von Eis freigehalten. Zudem könnten die Schwäne in der kalten Jahreszeit an der Alster nicht ausreichend Nahrung finden.
Etwas weiter oben an der Schleuse steht Helga Dunker. Seit Jahrzehnten verfolgt die 76-Jährige das Schauspiel schon. „Ich habe sogar noch den alten Nieß mitbekommen“, sagt sie. Olaf Nieß hat das Amt des Schwanenvaters vor fünfzehn Jahren von seinem Vater Harald Nieß geerbt, der das Amt zuvor über 40 Jahre innehielt.
„Ganz unproblematisch ist es dieses Jahr nicht gelaufen“, sagt Nieß am Ende. Von den 120 Alsterschwänen konnten nur 35 vor die Schleuse getrieben werden. Der Sturm der letzten Tage habe die Schwäne in die Nebenkanäle getrieben. „Und fünf Schwäne sind uns dann auf den letzten Metern noch entwischt“, sagt er. „Aber keine Sorge, die bekomme ich auch noch.“ In den nächsten Tagen werde er alle Alsterarme noch einmal abfahren. „Und wenn ich einen Schwan treffe, werde ich ihn dezent überzeugen, mich zu begleiten“, sagt er. Bis jetzt habe sich noch kein Schwan seinem Charme widersetzten können.
Video : http://link.brightcove.com/services/pla ... 6250530001
(ich hoffe, das Video lässt sich öffnen...)
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Hallo Conny!
Ja, das Video läßt sich problemlos öffnen!
Vieln Dank für den ausführlichen und interessanten Bericht und für das Video! Ich habe das Video heute Vormittag auch schon im ZDF gesehen. Mich wundert nur, warum die Schwäne beim Treiben in die Schleuse und dann in der Schleuse nicht einfach wegfliegen. Denn fliegen, das können sie ja sehr gut sogar.
Nordlandfan
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Hallo
@Nordlandfan
Ja fliegen können sie in der Tat - vor allen Dingen manchmal seeeeeehr tief....
Musste mich am Mühlenteich schon so manches Mal in "Sicherheit" bringen...
Die fliegen deshalb nicht weg, weil sie genau wissen was auf sie zukommt und vor allen Dingen wo es hingeht. Einige gehen ja auch während der Einfangaktion stiften aber der Schwanenvater bekommt sie letztendlich alle.
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Toll, Conny! Ich war schon so angetan von der Aktion, als Du uns das zum ersten Mal gezeigt hattest. Da wäre ich auch gerne mal dabei! Hoffentlich fängt der Schwanenvater seine Kinder alle noch rechtzeitig ein!
Grüß' mir die Alster!
Goldie
Hallo Conny,
danke für den Nachschlag zu den Schwänen .
Ich liebe solche Traditionen. Die Geschichte von den Schwänen und ihrer Bedeutung für Hamburg erinnert mich irgendwie sofort an die Raben, die zum Tower von London gehören.
Gisela
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