Zitat"Die finden das schön", sagt er vielleicht noch, aber viel lieber erzählt er davon, dass er für sein Büro gerne einen großen Waran hätte, so eineinhalb Meter lang, der dann unter seinem Schreibtisch säße. Aber er hat ja keine Zeit! Auf seinem Schreibtisch steht stattdessen ein kleines Aquarium, "um das kümmert sich meine Tochter".
Zoo Zajac ist das größte Zoogeschäft der Welt, bestätigt vor ein paar Jahren vom "Guinnessbuch der Rekorde", als der Laden noch um die 6000 Quadratmeter hatte. Heute sind es bereits rund 10 000, und es werden bald um die 12 000 sein, wenn erst die Hundeanlage fertig gebaut ist. Norbert Zajac zeigt die Pläne gerne her, irgendwann sollen hier um die 60 Hunde Platz finden, doch bis dahin dauert es noch. Es gibt eine Zeichnung von Norbert Zajac, die von der Tierschutzorganisation Peta im Moment verbreitet wird. Sie zeigt ihn gemein grinsend mit einem Hundewelpen auf dem Arm. Der Welpe leidet, Zajac geht ihm mit seinen fleischigen Händen an die Gurgel. "Kein Welpenverkauf bei Zoo Zajac" steht über der Zeichnung. Peta ruft dazu auf, dieses Plakat in Tierarztpraxen auszulegen und das Zoogeschäft zu boykottieren. Zajac könnte nun sauer sein oder eingeschüchtert, aber er erklärt: Dass er noch eine Tierärztin anstellt, dass es eine Genehmigung gibt und dass jeden Tag wenigstens fünf Leute in sein Geschäft kommen, um einen Hund zu kaufen. "Die wollen keinen alten Hund", sagt Zajac, "die wollen einen Welpen." Zajac gibt den Leuten, was sie wollen. Er hat 200 Angestellte, macht 20 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Und er hat großen Spaß daran.
Eigentlich hat der Laden sich seit den Anfängen nicht verändert. Immer noch gleicht er einem Jahrmarkt. Er ist lediglich größer geworden. Immer größer. Viel größer. 1975 übernahm Zajak ein kleines Zoogeschäft in Duisburg. 65 Quadratmeter mit Vogelfutter, Hundeleinen, Katzenstreu und Goldhamstern. Schon als kleiner Junge allerdings interessierte er sich mehr für Exoten. Schuld war wohl sein Vater. Er sagte seinen Kindern: "Ihr dürft jedes Tier haben. Nur darf mich das nichts kosten, und wenn ich mitbekomme, dass ein Tier leidet, kommen alle weg." Mit acht Jahren besaß Norbert Zajac einen Alligator. Sein Vater, ein Autobahnpolizist, brachte ihm nun die Vögel, die er angefahren am Rand der Straße fand. Zajac päppelte sie auf. Mit zwölf Jahren hatte er seine Greifvogelstation.
Später fing Norbert Zajac mit Fischen an. Er hatte einen Händler in Singapur, fuhr also mit dem Moped von Gelsenkirchen zum Düsseldorfer Flughafen, zahlte an einen Treuhänder das Geld ein und bekam zwei Wochen später die Ware. Mit Fischen ist Zajac groß geworden. Mit ihnen und den Nachzuchten wuchs auch sein Geschäft, aus ganz Europa kamen die Aquarianer nach Duisburg, um bei Zajac Fische zu kaufen. In dem Wohnhaus, wo sein alter Laden war, kaufte er nach und nach die anderen Läden auf, er breitete sich aus. Schließlich war das ganze Haus vollgestopft mit Fischen, Schlangen, Echsen, mit Hundekörbchen, Katzenspielzeug und Transportkisten. Zoo Zajak zog ins Gewerbegebiet in eine Halle. Es war der irrste Umzug, den Duisburg je gesehen hatte. Seitdem baut Zajac, immer weiter, immer mehr. Er hat ein Bauunternehmen gegründet mit Maurermeister, Elektriker, das nur auf seinem Gelände arbeitet. Das Hundeboxen baut, die Außenanlage umgestaltet, ein Showbecken für Teichfische einrichtet, die Katzenanlage vergrößert.
Es kommt öfter vor, dass die Leute ihre Tiere zurückbringen. Manchmal, weil sie unterschätzt haben, wie aufwendig die Pflege ist, manchmal können sie aber auch nicht so recht einschätzen, was sie sich überhaupt ans Bein gebunden haben. So ist ein Python als junge Schlange verhältnismäßig klein. Doch kann er schnell bis zu drei Meter lang werden. Zajak verkauft auch Exemplare von drei Meter Länge. Oder ein Brillenkaiman: Süß sieht er aus, wenn er so 30 Zentimeter groß ist. Dass die Echsen bis zu 2,50 Meter groß werden, ist vielen Käufern gar nicht bewusst, doch Zajak findet auch für solche Exemplare einen Abnehmer. Er ist einer der wenigen Menschen in Deutschland, die auch mit Raubkatzen handeln dürften, mit Giraffen, mit Bären. Oder mit Molchen, Präriehunden, Zwergschweinen und Angora-Kaninchen, eine Art, die er als Haustier in Deutschland eingeführt hat.
Nehmen wir Hühner. Da versteht man am ehesten, wie die größte Zoohandlung der Welt funktioniert. Die Hühner also laufen auf dem Freigelände herum. Norbert Zajak hat einen Automaten aufgestellt, an dem die Kinder Futter kaufen, die Hühner legen Eier, die Eier legt Zajac in eine Brutmaschine, und kurz bevor es so weit ist, legt er den Kindern die Eier in die Hand. Die schauen dann den Küken beim Schlüpfen zu. Und weil das so ein tolles Erlebnis ist, wollen die Kinder dann die Hühner haben, meistens zwei natürlich, weil das Huhn nicht so einsam sein soll. Die Hühner brauchen einen Stall und einen Wassertrog und Futter. Und am Ende der ganzen Huhn-Episode hat der Kunde hundert Euro für ein Huhn bezahlt, das er vorher gefüttert hat. "Eine Win-win-Situation", sagt Norbert Zajac und lächelt.
@GiselaH Solange dieser Laden die Kundschaft hat,die einkauft wird sich daran nichts ändern Und ein Geschäft mit dem Haustier inkl.Zubehör ist es allemal,reiner Kommerz. Man braucht ja nur mal ( 1 Mal-niemals wieder ) auf eine Katzenausstellung zu gehen. Was da an -für mich-Schnick-Schnack an Zubehör usw.angeboten und gekauft wird,unglaublich. Und es wird gekauft !
Und ich gehe mal fest davon aus,daß eine Zoohandlung dieser Größe auch unter *Aufsicht* steht seitens des Veterinäramtes. Wir gehen weiter zu unserem Futterhändler,alles was da fliegt sind ab und an Motten
das sehe ich, rundherum, ganz genauso wie du. Solange es einen Markt für etwas gibt, wird es auch Leute geben, die die gewünschten Dinge anbieten. Wenn ich da nur an die auf Hinterhöfen und aus Kofferräumen gehandelten Hundewelpen denke ...