Am Wochenende machte Alfonks sich auf den Weg nach Wuppertal. Im Gepäck hatte er vier große Rinderknochen, vier Rosinenbrote und vier Flaschen Honig.
Zum Glück hatte er Gitta und mich als Reisebegleitung gewählt, uns fiel die Aufgabe zu, die schweren Taschen zu schleppen.
Gegen elf Uhr erreichten wir das Eisbärgehege. Lars und Vilma hatten wohl bis kurz vor unserer Ankunft im Wasser gespielt, denn ihr Fell war noch ziemlich nass. Nun liefen beide auf der Anlage hin und her. Leider zeigt Vilma dabei ab und zu ihre Stereotypien.
Während des Laufens ließen beide keinen Augenblick das Geschehen im Zuschauerbereich aus den Augen. Und ihre Aufmerksamkeit wurde auch nach kurzer Zeit belohnt.Anja Hillen und Jessica Hartmann , die beiden Pflegerinnen , erschienen um unsere Mitbringsel in Empfang zu nehmen.
Während Frau Hartmann die Seelöwenfütterung vornahm, kümmerte sich Frau Hillen darum, dass zwei Rinderknochen den Besitzer wechselten.
Der erste Knochen landete im Wasser und fast zeitgleich war Vilma auch im Becken und schwamm mit der Beute im Maul wieder an Land. Dort wurde sofort mit dem Abnagen begonnen.
Der zweite Knochen landete direkt vor Lars Pfoten
.
Auch dieser Knochen wurde sofort ein wenig genagt, dann ins Maul genommen, und wie eine Trophäe über die Anlage getragen.
Vilma kam hinzu, und da grundsätzlich alles erst einmal ihr gehört, versuchte sie in einer kleinen Attacke, Lars den Knochen abzunehmen. Dieser verwies sie jedoch mit einem ordentlichen Gebrüll in die Schranken, und brachte seinen Knochen hinter dem Baum in Sicherheit. Dort lag er dann und bearbeitete seinen Knochen mit Hingabe.
Nach einer Kaffeepause im Zoorestaurant kamen wir gerade rechtzeitig zurück, um zu erleben wie ein mit Melone gefülltes, dickes Plastikrohr von Frau Hillen ins Becken geworfen wurde. Das war der Auftakt zu wilden Wasserspielen a la Vilma. Sie spulte ihr ganzes Repertoire ab.
Springen, tauchen, jonglieren, in die Luft werfen, es ist einfach unglaublich wie temperamentvoll diese Bärin spielt.
Nicht lange, und ihre Bemühungen wurden belohnt, die Melone kullerte heraus und wurde sofort aufgefressen.
Lars interessiert dies alles überhaupt nicht. Er kam später hinzu und fraß die Melonenschalen ,die Vilma ihm übrig gelassen hatte.
Die beiden Pflegerinnen baten uns nun, sie zu den Kodiakbären zu begleiten. Diese sollten unsere Rosinenbrote und die beiden restlichen Rinderknochen erhalten.
Die beiden Kodiakbären heißen Henry und Mabel , sind bereits 26 Jahre alt , und leben seit ihrem zweiten Lebensjahr im Wuppertaler Zoo, und kommen ursprünglich aus Rostock
Erst gab es für jeden Bären zwei Rosinenbrote. Völlig unaufgeregt machten sie sich darüber her und fraßen ruhig und mit Bedacht.
Henry hat einen guten Trick um sein Futter gegen eventuelle „räuberische“ Attacken Mabel zu verteidigen. Er verzieht sich mit seinem Brot in den Pool. Dort ist er sicher, da Mabel nicht gerne ins Wasser geht. Es ist ein hinreißendes Bild diesen mächtigen Bären bis zum Hals im Wasser sitzen zu sehen , während er mit Genuss ein Rosinenbrot verzehrt.
Durch ein kleines Missgeschick landete ein Rinderknochen außerhalb des Geheges und konnte erst am nächsten Tag geborgen werden. Erstaunlicherweise gab es kein Gezanke um den verbliebenen Knochen. Henry wartete ganz einfach einen günstigen Moment ab, und als Mabel kurzfristig unaufmerksam war, schnappte er sich den Knochen und brachte diesen ebenfalls in den Pool.
Erstaunlicherweise akzeptierte Mabel dies ohne Weiteres.
Irgendwie scheint mir bei den Kodiakbären alles ein wenig ruhiger und gemütlicher abzulaufen.
Diese schönen Bären haben bedauerlicherweise bei weitem nicht den Zulauf wie Lars und Vilma. Ihr Gehege liegt etwas abseits und sie sind nicht so aktiv wie die beiden Eisbären.
Dabei sind Henry und Mabel unbedingt einen Besuch wert.
Sonntags gab es den Honig. Als wir bei den Eisbären ankamen, schleckte Lars genüsslich den Baumstamm ab. Die beiden Pflegerinnen hatten das gesamte Gehege mit Honig präpariert, und man erzählte uns, dass Lars schon seit über einer Stunde damit beschäftigt war das Gehege blitzblank zu schlecken .Vilma spielte derweil wieder mit dem Plastikrohr im Wasser. Später gab es dann für beide Bären je eine blaue Tonne. Natürlich war es wiederum Vilma , die damit spielte.
Lars wartete geduldig bis Vilma ihm eine Tonne überließ. Seine Geduld und Ruhe ist erstaunlich. Wir sahen ihnen noch ein Weilchen dabei zu, dann verabschiedeten wir uns von den beiden Bären, da unser heutiger Schwerpunkt auf einem ausgiebigen Zoorundgang lag.
Davon wird euch Gitta in den nächsten Tagen ausführlich berichten.
Ich, für mein Teil, beende meinen Zoobericht , und hoffe , es macht euch ein wenig Freude uns virtuell durch ein schönes Wochenende im Wuppertaler Zoo zu begleiten.
Anja, Jessica, es war wieder sehr schön mit euch ein wenig zu plaudern und zu lachen.
Bis zum nächsten mal in eurem schönen Zoo
Und hier gibt es noch ein Fotoalbum
http://community.webshots.com/album/579876462lCMQOB
LG
Bea