Viele Menschen auf der Welt trauern um Knut – zu Recht. Der kleine Eisbär hat die Herzen der Deutschen, ja der Menschen in aller Welt, im Sturm erobert. Zu schön ist die Geschichte von dem verstoßenen Eisbären-Baby, das von einem Betreuer an der Flasche aufgepäppelt wird und fröhlich durch den Berliner Zoo tapst. Trauer ist nicht nur angebracht, sie ist dringend notwendig...
ZitatWer jetzt mit dem Finger auf die Trauernden zeigt, sollte lieber in den Spiegel blicken und beginnen, um sich selbst zu trauern..
ZitatEr wird uns fehlen [size=85]VON LENNART KRAUSE
Viele Menschen auf der Welt trauern um Knut – zu Recht. Der kleine Eisbär hat die Herzen der Deutschen, ja der Menschen in aller Welt, im Sturm erobert. Zu schön ist die Geschichte von dem verstoßenen Eisbären-Baby, das von einem Betreuer an der Flasche aufgepäppelt wird und fröhlich durch den Berliner Zoo tapst. Trauer ist nicht nur angebracht, sie ist dringend notwendig.
Der kleine tapsige, zugegeben später große, aber immer noch tapsige Bär schaffte, was Umweltverbände meist nicht vollbringen. Knut zeigte uns allen, wie wunderbar die Natur ist. Wie herrlich die Geschöpfe überall auf dem Erdball sind. Ob im Dschungel oder eben im tiefen Eis. Und Knuddel-Knut öffnete uns allen die Augen – Eisbären sind eine sehr gefährdete Art. Das Schicksal Knuts war besser als jede Dokumentation. Kinder wollten plötzlich alles über Eisbären wissen. Überspitzt gesagt: Knut war gut für die Bildung.
Jetzt kommen natürlich wieder die Gutmenschen aus ihren Ecken und kritisieren, dass das Schicksal eines Eisbären die Menschen nicht zu solcher Trauer rühren sollte. Knut kann nichts dafür, dass er in einer Zeit starb, in der die Welt größere Probleme hat.
Leeren Platz in den Herzen gefüllt
Dass aber Millionen Menschen von China bis in die USA via Facebook und Twitter kondolieren, zeigt, dass Knut eben mehr war als irgendein Eisbär aus dem Fernsehen. Knut füllte einen der vielen leeren Plätze im Herzen. Einfach nur durch sein Dasein, durch sein knuddeliges Nuckeln an der Flasche, hat er Menschen glücklich gemacht.
Dieses Glück endete nun abrupt, überraschend und tragisch. Wer jetzt mit dem Finger auf die Trauernden zeigt, sollte lieber in den Spiegel blicken und beginnen, um sich selbst zu trauern..