Erklärung des Vorstandes zum vorläufigen Sektionsbericht von Knut Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem Knut, unser Eisbär am 19. März 2011 gestorben war, erfolgte eine sehr umfängliche und intensive Sektion durch das renommierte Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Gestern legte das Institut einen ersten vorläufigen Sektionsbericht vor, den wir zur Kenntnis nehmen konnten. Prof. Dr. Hofer teilte heute im Rahmen der hierzu einberufenen Pressekonferenz der Zoo AG Berlin mit, dass Knut in Folge einer massiven Gehirnentzündung tödlich erkrankt war. Es sei weder eine Missbildung auf Grundlage von Gendefekten entdeckt worden noch habe es Hinweise auf mögliche Stress-Symptome gegeben. Die Zerstörung im Gehirn sei vermutlich über viele Wochen und nach außen hin unbemerkbar erfolgt.
Knut war auch für uns etwas ganz Besonderes. Sein plötzlicher und unerwarteter Tod hat uns alle sehr betroffen gemacht. Knut hatte in Berlin, aber auch auf der ganzen Welt viele Freunde. Seine Handaufzucht und sein Heranwachsen haben die Menschen mit großer innerer Anteilnahme verfolgt. Deshalb können wir nachvollziehen, dass viele Menschen jetzt sehr traurig sind. Wir werden dem Gedenken für Knut einen Ort geben und ein Abbild des Kleinen Knut in Form einer Statue im Zoo Berlin aufstellen.
Für den Umgang mit dem Tierkörper gibt es rechtliche Rahmenbedingungen. Bei einem im Zoo lebenden Wildtier ist die EU-weit geltende Rechtslage so, dass der Tierkörper grundsätzlich gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu verwerten ist. Eine Ausnahme hiervon besteht beim Einsatz für wissenschaftliche Zwecke und zum Zwecke der sogenannten Taxidermie, mithin der Präparation, in hierfür zugelassenen Institutionen. Aufgrund unseres besonderen Forschungs- und Bildungsauftrags haben wir uns entschieden, auf Bitte des Museums für Naturkunde Berlin hin, diesem den Tierkörper von Knut zu geben. Diese Institution bietet wegen der dort vorhandenen herausragenden wissenschaftlichen Kompetenz, ihrer internationalen Bedeutung und des gesamtstaatlichen Interesses an ihren Forschungsarbeiten die größtmögliche Gewähr für einen würdevollen Umgang mit dem Tierkörper als Zeugnis der Evolution. Die Botschaft, die durch Knut symbolisiert wurde, der Bedrohung seiner Art und ihrer natürlichen Lebensräume entgegenzuwirken, bleibt aktueller denn je. Vorstand Zoologischer Garten Berlin AG
Für Fragen steht Ihnen gern Frau Claudia Bienek als Ansprechpartnerin zur Verfügung.