VON ANJA STREICHAN - 25.06.2011
Krefeld (RP). Immer wieder erreichen Zoosprecherin Petra Schwinn ungewöhnliche Anfragen rund um den Krefelder Zoo. Vom Elefantenkot für den heimischen Garten über Kuscheln mit Tieren bis hin zu Bastelmaterial vom Stachelschwein.
Foto Lammertz
Affen streicheln, Elefanten ausleihen, Nashornbabys schrubben – regelmäßig erreichen den Krefelder Zoo kuriose Anfragen rund um seine Tiere und sogar deren Hinterlassenschaften. Zoosprecherin Petra Schwinn sagt: "Wir wundern uns selbst manchmal, auf welche Ideen die Leute kommen."
Der Inhaber eines Krefelder Porzellanladens wollte so zu einer Jubiläumsfeier einen Elefanten aus dem Zoo ausleihen. "Das ist aber viel zu gefährlich", sagt Petra Schwinn. Auch ein Kamel wurde bei der Zoosprecherin schon angefragt – für eine Hochzeit.
"Einige Besucher wünschen sich auch, das Orang-Utan-Baby Changi einmal auf den Schoß zu nehmen", erzählt die Biologin. Die Besucher vergessen dabei jedoch, dass Muttertiere Fremde nicht gerne an ihren Nachwuchs lassen. "Wenn seine Mutter wütend wird, kann das lebensgefährlich sein", so Petra Schwinn.
Elefantenkot soll ein besonders effektives Düngemittel sein. Dementsprechend fragen die Besucher immer wieder nach den Hinterlassenschaften der grauen Riesen. Herausgeben darf der Zoo den Kot jedoch nicht. Elefanten fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen, daher darf nicht mit den Tieren oder Teilen von ihnen gehandelt werden. Es ist sogar verboten, den Dung der Tiere weiterzugeben. Das Gleiche gilt für Stachelschweinborsten und Vogelfedern – scheinbar beliebte Bastelutensilien, nach denen Besucher immer wieder fragen.
Der Ehemann eines Nashornfans wollte seiner Frau eine besondere Überraschung bereiten. "Die Dame wollte Nashornbaby Kibibi waschen und schrubben", erzählt Petra Schwinn. Tierpate zu werden und das Tier durch die Gitterstäbe zu füttern, war keine Alternative für den Mann. "Er hatte gar kein Verständnis dafür, dass seine Ehefrau nicht in das Gehege darf", erzählt die Biologin kopfschüttelnd.
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Manch ein Besucher möchte auch gerne mit einem Tigerbaby auf dem Arm fotografiert werden. Die kleinen Tiger jedoch ständig aus dem Käfig zu zerren, wäre viel zu viel Stress für die Tiere. "Wir überlegen sogar schon, keine Fotos von Tierbabys mehr öffentlich zu machen, weil dann besonders viele dieser Anfragen aufkommen", erklärt Petra Schwinn.
Weniger kurios als traurig: Viele Menschen wollen im Zoo ihre Haustiere loswerden. Schildkröten nehmen die Tierpfleger schon nicht mehr auf. Abgegebene Kleintiere wie Hasen, Meerschweinchen und Hamster werden früher oder später zu Futtertieren. "Wenn die Leute die Tiere abgeben, informieren wir sie darüber. Manche machen daraufhin einen Rückzieher, aber manchen ist das auch vollkommen egal", so Petra Schwinn.
Quelle, Fotos
http://www.rp-online.de/niederrhein-sued...n-zoo-1.1314226