Eine äußerst interessante kleine Ausstellung im Berliner Naturkundemuseum:
Sonderausstellung "Federflug - 150 Jahre Urvogel-Fund", ab Sonnabend, 18. Juni, im Museum für Naturkunde Berlin
Es geht um das „wertvollste Sammlungsstück“ des Museums bzw. um das „berühmteste Fossil der Welt“: das "Berliner Exemplar" des Urvogels Archaeopteryx lithographica - und um einen Kuhhandel!
Das Schönste an der Ausstellung sind mehrere Vitrinen mit spektakulären Vogelfedern. Hier ein Foto:
http://tinyurl.com/6xsdfle
Zitat von den Webseiten des Naturkundemuseums:
„Hermann von Meyer beschrieb 1861 einen Federfund aus dem Solnhofener Plattenkalk als Archaeopteryx lithographica und brachte ihn wenig später mit einem weiteren Fossilfund, dem "Skelett eines mit Federn bedeckten Thiers" in Verbindung. Der Wissenschaftler war sich zwar der Sensation bewusst, hatte aber nicht den Hauch einer Ahnung, welche Diskussionen sich bis in unsere Zeit um das berühmteste Fossil der Welt entzünden würden. Wir präsentieren Ihnen ab Juni 2011 die Sonderausstellung "Federflug – 150 Jahre Urvogel-Fund", die die Bedeutung unseres wertvollsten Sammlungsstückes würdigt. Neben dem berühmten "Berliner Exemplar" des Urvogels – welches seit 2007 im Original ausgestellt ist, sind auch die bisher nie gezeigte Gegenplatte sowie die namensgebende Feder im Besitz des Museums und werden für kurze Zeit in der Sonderausstellung zu sehen sein. Dabei werden nicht nur spannende Geschichten zu den mittlerweile 10 Funden erzählt – vom unglaublichen Kuhhandel bis hin zu wahren Detektivgeschichten – sondern vor allem die wissenschaftlichen Fragestellungen um das Zwitterwesen Vogel-Reptil beleuchtet. Archaeopteryx ist bisher vieles gewesen: Urahn der Vögel, Dinosaurier, Missing Link, plumpes Hühnertier, Baumkletterer in versunkenen Wäldern, graziler Flieger, eleganter Gleiter, Sensationsfund im Schlaglicht von Darwins Evolutionstheorie, Kulturgut, Streitfall, Glücksfund, linguistischer und nomenklatorischer Problemfall. Vor allem aber ein gefiederter Zeitzeuge aus vergangenen Tagen, als die Feder den Luftraum eroberte.“
http://tinyurl.com/64q83hy
Wichtig: Das „Berliner Exemplar“ des Urvogels (das Original) wird am alten Platz, in einer Nische am Ende der großen Halle mit den Dinosauriern, gezeigt, nicht in der Sonderausstellung. Dort sieht man nur Kopien, aber zum ersten Mal die Platte mit der namensgebenden Feder (Münchener Exemplar).
Über den „Kuhhandel“ berichtet die Berliner Zeitung am 18. Juni 2011:
"Von den zehn bislang entdeckten Archaeopteryx-Skeletten gilt das Berliner Exemplar als das schönste. "Es ist besonders vollständig erhalten und es zeigt sowohl die Federn als auch die Knochen sehr gut", sagt Damaschun [amtierender Generaldirektor des Berliner Naturkundemuseums]. Nach Berlin fand es auf verschlungenen Wegen. Gefunden wurde es 1875 in der Nähe von Eichstätt von dem Steinbruchbesitzer Jakob Niemeyer. Der wusste mit dem Fossil offensichtlich nichts anzufangen und tauschte es beim örtlichen Gastwirt gegen eine Kuh, die damals etwa 150 Mark wert war. Der Gastwirt verkaufte das vermeintliche Flugsaurier-Fossil für 300 Mark weiter an den Steuereinnehmer Jakob Niemeyer, der im Jahr 1880 wiederum stolze 20 000 Mark dafür bekam."
Wie es weiterging, kann man hier lesen:
http://tinyurl.com/67n29jv
LeenaP