Liebe Knutianer,
ganz spontan entschloss ich mich heute, Lara und Bill mal wieder zu besuchen. Ich fuhr erst um 10.00 los und kam um 10.45 an, es sind doch von Haus zu Haus rund 60 km. Schnell eingeparkt, wo es umsonst ist, und los ging`s. Auf dem Weg zu Alaska (ich nehme ja immer den Ausgang, sah ich rechts die Elchkuh mit 2 Kleinen, und das eine trank bei seiner Mutter. Nanu? Mir entgegen kam ein junger Mann, der mir sagte, dass die Zwillinge erst heute nacht geboren wurden. Wie süüüß!!! Weiter auf dem Weg zu den Eisbären, traf ich den Pfleger, der damals den Schieber von Bills Innengehege aufmachte und per Funk mit Frau Haas am Außengehege Kontakt hielt. Kann sich jemand an das WDR-Video erinnern? Er nahm meine Glückwünsche dankend an und erzählte mir, dass Lara und Bill demnächst ein gemeinsames Nachtlager erhalten, weil sie sich so gut verstehen. Außerdem erfuhr ich, dass das „Rentnerpaar Elvis und Fanny“ auch sehr aneinander hängen und er sie schon gedeckt hat. Mir ist schon im August 2008 aufgefallen, dass Elvis wohl ein sehr netter und fürsorglicher Eisbärenmann ist. Damals war Sonja krankheitsbedingt im Innengehege und nur ab und zu sah man ihren Kopf am Gitter. Elvis wich nicht von dem Fenstergitter. Heute sah ich Fanny hinten im Gras liegen und Elvis schlich immer um sie herum, so, als ob er sie beschützen wolle. Als sie später aufstand und ein wenig umherging, war er sofort hinter ihr, nach dem Motto: „Wo du hingehst, da will ich auch sein“. Ist das nicht ein Spruch aus der Bibel? Vielleicht ist Elvis ja auch noch fromm!?
Nun habe ich etwas vorgegriffen. Nach dem Gespräch mit dem netten Pfleger kam ich zu Antonia. Sie wirkte zufrieden und knabberte/lutschte an einem Knochen. Dann weiter rechts erwartete ich Hully-Gully. Denkste, Monika! „Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss sehn, was übrig bleibt“. Die beiden Süßen hatten sich wohl schon ausgiebig amüsiert und lagen in verschiedenen Ecken. Stammplatz Lara: links in der Ecke, manchmal auch weiter hinten links, so dass man nur ihren weißen Kopf sieht. Stammplatz Bill: mitten auf der Wiese. Irgendwann wurde es Lara wohl zu langweilig und sie stolzierte auf dem Wasserrand, nicht ohne Bill schmachtende Blicke zuzuwerfen und dann ging sie ins Wasser. Bill kam näher zu ihr, aber nicht ins kühle Nass. Ein ganz Schlauer, glaube ich. Vielleicht hat ihm sein Papa Umca noch beim Abschied ins Ohr geflüstert: „Mein Sohn, halte mit deinen Kräften haus und – am Anfang nicht zu sehr die Frauen verwöhnen!“ Jedenfalls gingen sie doch mal kurz ein Stück gemeinsam und rieben ihre Köpfe aneinander. Heute, so muss ich sagen, hatte die Wiese den Bill fest im Griff oder er sie.
Wie es weiterging, weiß ich nicht, denn ich machte mich auf den Rückweg, um noch mal die kleinen Elchkinder zu sehen. Das eine war wieder nahe bei der Mutter, das andere versuchte aufzustehen und fiel natürlich erst mal um. Zum Schluss tranken beide zusammen. Ein rührendes Bild!
Als ich mir zum Abschied am Ausgang noch ein Eis holte, sagte man mir, dass eine Ziege im Streichelzoo heute auch ein Junges bekommen hat.
Hier endet mein Bericht vom Zoom Gelsenkirchen. Er ist ja ein bisschen lang geworden, aber ich hoffe, er hat etwas Freude bei Euch bewirkt.
Liebe Grüße
Monika