Ich bin absolut überzeugt davon, dass alle Tierfreunde dieser Welt sich ins Zeug legen würden, etwas Gutes für die Zootiere zu tun, wenn man sie nur lassen würde; und zwar in allen Zoos.
In Wuppertal gibt es eine wundervolle Konstellation:
Einen Zoodirektor, der verstanden hat, wie man einen guten Job macht und Tierpfleger, die freie Hand haben bei ihrem Beruf und die sich gemeinsam mit den Besuchern freuen, wenn sie ihre Tiere in Aktion sehen.
Ich weiß, dass niemand glücklicher wäre, als sie, wenn es endlich zu einer Vergrößerung der Eisbäranlage käme.
Warum ist Wuppertal so speziell?
Es gibt:
1. Einen Zoodirektor, der seinen Pflegern freie Hand lässt, was die Beschäftigung der Tiere angeht. Das ist für mich selbstverständlich; schließlich sollte ein Pfleger am besten wissen, was für seine Tiere gut ist.
Herr Dr. Schürer hat sich bei uns dafür entschuldigt, dass Vilma immer noch Stereotypien zeigt. Diese hat sie allerdings mit nach Wuppertal gebracht. Man tut alles, um sie so oft wie möglich abzulenken.
2. Einen Zoodirektor, der seinen Besuchern das Gefühl gibt, dass sie willkommen sind und für voll genommen werden.
Ich habe noch niemals erlebt, dass Herr Dr. Schürer mir nicht auf meine Fragen geantwortet hat; sowohl in Telefonaten, in eMails und in persönlichen Gesprächen.
3. Einen Zoodirektor, der verstanden hat, dass ein Zoo so weit wie möglich transparent sein sollte, was größere Veränderungen angeht, damit nicht wilde Spekulationen zu falschen Schlüssen führen.
4. Einen Zoodirektor, der seine Besucher wertschätzt und sie persönlich begrüßt.
Dr. Schürer ist am Sonntagmorgen, zu uns gekommen und hat uns alle per Handschlag begrüßt und sich persönlich bei uns bedankt.
5. Einen Zoodirektor, der nach Aussagen einer Pflegerin lächelnd wie "ein Honigkuchenpferd" durch den Zoo gegangen ist, weil er sich so darüber gefreut hat, dass die Besucher aktiv mitmachen, wenn es um eine gute Sache geht.
Ich glaube, er war etwas verblüfft, ob unseres Engagements.
Wir finden:
Das ist spitze!!!
Ich weiß genau, dass besonders in Berlin all das auch möglich wäre.
Gerade der Berliner ist für seine Tierliebe bekannt.
In einer Großstadt sollte es zudem noch viel eher möglich sein, schnell Sponsoren zu finden.
Die Berliner würden mit Sicherheit alles Mögliche auf die Beine stellen, um für bessere Haltungsbedingungen zu sorgen.
Und nicht nur die Berliner! Ich denke, wir alle würden mitmachen.
Warum wird das nicht endlich verstanden?????
Es geht doch gar nicht darum, dass man irgendwen kritisieren will oder etwas besser wissen will. Jeder Mensch, der das Gefühl hat, gebraucht zu werden, wird über sich hinauswachsen. Und es gibt kein schönerers Gefühl, als das "Wir-Gefühl", das Gefühl, das ist "unser Zoo" und wir sind stolz darauf.
Keiner will den Pflegern in ihren Job reinreden. Das habe ich in Wuppertal noch nie erlebt.
Das kommt aber daher, dass man hier nicht gegeneinander sondern miteinander arbeitet.
Die Pfleger begeistern uns mit ihrer unermüdlichen Arbeit und kein Besucher hat auch nur den geringsten Anlass zu irgendeiner Kritik.
Leider habe ich im Berliner Zoo oft das Gefühl, dass einige dafür sorgen, mir das Gefühl zu geben, ein bad girl zu sein und einem Forum der Durchgeknallten anzugehören.
Psychologisch betrachtet, amüsiert mich das.
Wie dem auch sei.
Ich habe keine Probleme damit, wie man mich einordnet! Hauptsache den Tieren geht es gut. Ich weiß, wer ich bin und was ich kann.
Ich drücke alles, was ich zur Verfügung habe, dass Troll und die Damen sich verstehen.
Ich hoffe von Herzen, dass die kleine Eisbärin einen tollen Partner bekommt und Aika auf ihre alten Tage nicht gestresst ist.
Ich wünsche den Pflegern, dass sie ihrer inneren Berufung folgen dürfen (ich denke, das ist die Minimalvoraussetzung für einen so verantwortungsvollen Beruf).
Und ich werde weiterhin eine Jahreskarte für den Berliner Zoo haben!
Und ich, Gitta, werde immer die Spielregeln einhalten, sofern sich die anderen auch daran halten.
Ich bin kein Zoodirektor und kein Tierpfleger. Ich bin Zoobesucher und Tierfreund.
Ich bin bereit, Geld für eine Jahreskarte zu bezahlen und freue mich, wenn Gelder, die der Zoo zur Vefügung hat, für gute Haltungsbedingungen ausgegeben werden.
Ich komme niemals auf die Idee, jemandem in seinen Beruf hereinzureden, wenn er diesen verantwortungsvoll ausübt.
Ich habe mir auch nicht in meinen Beruf hereinreden lassen.
Ich möchte nicht immer mehr inzestuöse Verpaarungen sehen und irgendwann Tiere, die mit ihrer ursprünglichen Spezies nichts mehr gemein haben als den Phänotypus.
Dann gehe ich lieber in ein Naturkundemuseum.
Dort kann sich ein Tiersammler gerne nach Herzenslust austoben.
Ein Eisbär ist für mich immer noch der König der Arktis! Das darf man niemals vergessen.
Ich habe lieber eine aussterbende Spezies oder eine Paarung mit Braunbären, als einen verhaltensgestörten Eisbär in einem Zoo.
Es geht mir bei der Tierhaltung niemals um die Quantität der Arten sondern immer um die Qualität der Haltung!
Tschüssikowski!! Und Bussis auf die Schnussis!!