Tiere in Angst - Blutige Kämpfe zwischen Eisbären in Berliner Zoo[/size]
Zitat
Im Eisbärengehege spielen sich tragische Szenen ab. Die Eisbärinnen kämpfen
offenbar nach dem Tod von Eisbär Knut um eine neue Hackordnung, dabei
kommt es zu wilden Beißereien mit Blut und ausgeschlagenen Zähnen.
Der Tierschutz ist alarmiert.
Zickenkrieg im Berliner Zoo: Sechs Monate nach dem Tod von Eisbär Knut
spielen sich wieder tragische Szenen auf dem Bärenfelsen ab. Zahlreiche
Tierfreunde waren schockiert, als am vergangenen Freitag ein blutiger Kampf
zwischen den Eisbärinnen Tosca, der Mutter von Knut, und Nancy ausbrach.
Zuvor war es zwischen den Weibchen schon mehrfach zu heftigen Angriffen
gekommen, seit Eisbär-Männchen Troll im großen Eisbär-Gehege Einzug
gehalten hat. Besucher haben bereits Alarmbriefe an den Zoo-Aufsichtsrat
geschrieben und darin heftige Vorwürfe gegen die Zoo-Direktion geäußert.
Zoo-Biologe Heiner Klös sagte der Berliner „B.Z. am Sonntag“, dass der
Streit etwas mit der Haremsbildung zu tun habe. Zwischen den Bären
entwickle sich eine neue Rangordnung. Bei den Kämpfen biss Tosca ihre
Rivalin blutig, Nancy verlor nach Zoo-Angaben einen Eckzahn.
Zu Lebzeiten des vierjährigen Knut hatten die drei Weibchen Nancy, Katjuscha
und Tosca den damaligen Eisbär-Star häufig angegriffen und sogar ins Wasser
gestoßen. Völlig verschreckt saß der „gemobbte“ Jung-Bär oft hilflos auf einem
kleinen Felsvorsprung. Zum Entsetzen der Fans war Knut am 19. März plötzlich
in den Wassergraben gestürzt und ertrunken. Den Todeskampf ausgelöst hatte
allerdings eine Virus-Infektion.
Nach den jüngsten Beißereien der Rivalinnen auf dem Eisbär-Felsen wandten
sich empörte Zoo-Besucher an den Aufsichtsratschef Frank Bruckmann.
An ihn wird die Frage gerichtet, für wen „diese Art Volksbelustigung“ gedacht sei.
Die Besucher würden eine Eisbärin sehen, die in Panik vor einem Eisbären
flüchtet, die Szenen glichen einem „Zur-Schau-Stellen von Tieren in Todesangst“.
Dies habe nichts mit dem Bildungsauftrag einer Einrichtung zu tun, „die von
sich behauptet, wissenschaftlich zu arbeiten“.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird aufgefordert, dafür zu sorgen, „dass
der entgleiste Tierversuch bei den Eisbären im Zoo umgehend und verlustfrei
beendet wird“. Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz hatte entschieden, dass
Eisbär Troll als „Nachfolger“ des Jungbären Knut die geplante Eisbärzucht im
Zoologischen Garten mit dem Bärinnen-Trio fortsetzt. Das Männchen und die
drei Weibchen sind jeweils mehr als 20 Jahre alt.
[size=85]dpa/toto
Quelle: Berliner Morgenpost / 18.09.11 / 11.04 Uhr