Endlich nach 14 Tagen hat sich Jamie wieder am Futterplatz gezeigt.
Wenn die Nachbarin ihn bei seinem Namen ruft guckt er zu ihr und flüchtet nicht gleich.
Sie darf bloß nicht näher kommen.
Ich habe Emilia schon drei Wochen nicht mehr gesehen, aber sie flitzt manchmal über das Gelände zum Futterplatz erzählen die Nachbarn.
Katzen sind schon etwas ganz köstliches.
Nach langen Jahren rennt Mohrchen nicht mehr bei jedem Klingeln weg, sondern guckt mit großem Abstand wer da zur Tür reinkommt.
Ist es unser neuer Nachbar, rast sie in den Keller.
Sie denkt immer noch er ist der Tierarzt.
Er ist ganz enttäuscht, er konnte sie schon streicheln.
Gestern kamen sie mit ihrem 14 Jahre alten, von Arthrose gebeuteltem Labrador kurz zu uns, sie wissen, wegen Murkel muss er an der Leine bleiben.
Murkel war aber schon im Keller und so konnten sie ihn von der Leine nehmen.
Der alte Herr legte so ein Tempo an den Tag, es roch so herrlich nach Katzen, plötzlich war die Arthrose vergessen und er konnte Zeitung lesen.
Wir wollten uns nicht darauf verlassen, dass er nicht in den Teich springt und sind ihm überall hin nachgegangen.
Und tatsächlich, er versuchte mühsam über einen Steinhaufen ins Wasser zu gelangen.
Nun war es an der Zeit für die Nachbarn wieder zu gehen.
Nun zu Murkel...
Alle drei Wochen bekommt sie ein Zeckenmittel in den Nacken geträufelt. die ersten beiden Male war es kein Problem, ich lockte sie mit einer kleinen Scheibe Wurst und etwas Sahne auf den Gartentisch.
Während sie frass, tröpfelte ich ihr das Mittel zwischen die Schulterblätter.
Diesmal war es anders...
Mit der Sahnetube in der Hand lockte ich Murkel auf den Tisch, das Zeckenmittel für sie nicht sichtbar in meiner Hosentasche.
Wieso stand auf meiner Stirn geschrieben...Murkel, jetzt bist du wieder dran
, ich habe doch ganz harmlos getan.
Murkel hat weder die Sahne noch die Wurst angerührt.
Also musste ich sie greifen, festhalten und träufeln.
Als es überstanden war ist sie auf den Tisch gesprungen und hat die Leckereien gefressen.
In Zukunft greife ich sie mir gleich, sie merkt mir mein Vorhaben an.
Murkel findet es so schön im Keller, dass sie immer früher dort rein möchte. Auch wenn die Sonne scheint, sie ist gegen 17 Uhr drin und ich bin erleichtert.
Ich habe es geahnt...
Am Samstag waren die Nachbarn zum Kaffee bei uns auf der Terrasse.
Murkel machte einen Satz auf den Tisch und ist geschickt zwischen der Torte und den Kaffeetassen gelandet.
Peter hat sie schnell runter genommen, mir war das bei diesen tierlieben Leuten nicht peinlich.
Das müsste sie mal bei den direkten Nachbarn machen, dem ehemaligen (vielleicht immer noch) Katzenhasser, die wären entsetzt.
Gut, dass wir mit ihnen nur am Gartenzaun plaudern.
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