Bei Fred und Frode,
Da Bären zu meinen Lieblingstieren gehören, will ich den beiden Bärenbrüdern einen eigenen kleinen Beitrag widmen.
Fred und Frode leben in einem Bärengehege, das eine Fläche von 5 Hektar hat. Man hat einen bewaldeten Hügel für sie ausgewählt und sie können, wenn sie mögen, auf den Bäumen herum klettern (habe ich selbst schon gesehen). Zwischen Wald und Besucherabgrenzung befindet sich eine Wiese und ein schöner großer Wassergraben.
Gudrun und ich hätten am liebsten Knut hierher gebeamt, aber das nur am Rande.
Als wir das erste mal bei Fred und Frode vorbei kamen, liefen sie in der Nähe der Bärenhöhle immer wieder gemütlich auf und ab. Es scheint also nicht zwingend stereotypes Verhalten zu sein, wenn ein Bär mal hin und her läuft. (Der Bär ist übrigens im Fellwechsel und hat keine Hautkrankheit)
Wir beobachteten Fred und Frode eine Weile und gingen dann in die Bärenhöhle. Hier befindet sich der Innenbereich für die Bären und ein großer Informationsraum, wo Besucher sehr viel über diese Tiere erfahren können.
Es gab viel zu Schauen, zu Lesen und Auszuprobieren. Unter anderem gibt einen Riesenbildschirm, der abwechselnd life das Innengehege und die Freianlage zeigt. Man kann sogar durch einige Felsspalten selbst in den Innenbereich schauen. Natürlich war der leer, denn Fred und Frode waren ja draußen.
Wir kamen dann später zur Fütterung zurück und jetzt erfuhren wir einiges über die beiden Bären. Als erstes hatte die Pflegerin Mühe, die Beiden zum Aufstehen zu bewegen. Sie lagen außerhalb des sichtbaren Bereiches im Schatten und ließen „den lieben Gott einen guten Mann sein“. Gutes und geduldiges Zureden und das Versprechen auf einen lecken Kuchen hat sie aber dann doch zum Aufstehen bewegt.
Die Pflegerin erklärte uns, dass die beiden Bären im Frühjahr nicht besonders hungrig seinen, da sie bei Bedarf die frischen und jungen Blätter naschen und sich damit ihre Bäuche füllen.
Als sie am Wasser angekommen waren und die ersten Leckereien in den Graben flogen, fühlten wir uns kurz und stark an die Knutfütterungen erinnert. Erst gab es Salat und er landete unbeachtet im Wasser. Brötchen und Croissant waren da schon besser und Pfannkuchen fanden die Beiden dann sogar sehr lecker.
Den krönenden Abschluss der Fütterung bildeten Stammstücke, die mit Bohrungen versehen waren. Darin befand sich Honig – sehr köstlich! Ein Bär saß im Wasser und polkte mit großem Vergnügen an der süßen Leckerei. Der andere hatte es sich am Ufer gemütlich gemacht.
Die Pflegerin erzählte dann, dass die Bären ihre Hauptmahlzeit (mit Fisch) am Abend bekommen und Fleisch gar nicht auf ihrem Speiseplan steht. Fred und Frode, zwei fünfjährige Brüder, kommen aus Schweden und gehören zum Genpool für Braunbären. Ihr Vater war ein Wildfang und lebt heute noch in Schweden. Er musste seine Freiheit leider aufgeben, weil er sich immer wieder zu dicht an Wohnsiedlungen aufhielt. Es gibt noch eine Schwester ,aber leider habe ich vergessen, wo sie lebt.
Nach der Fütterung boten uns die Bären eine tolle Rauferei im Wasser. Zum großen Teil spielte sie sich direkt vor uns ab. Wir hatten viel Spaß beim Zuschauen.
Man hat übrigens festgestellt, dass Bären wie Fred und Frode wesentlich größer sind als gleichaltrige Bären, die schon über Generationen in Zoos leben. Die beiden Brüder werden vermutlich 500 kg auf die Waage bringen, wenn sie ausgewachsen sind. Ihr Vater ist übrigens der größte in einem Zoo lebende Braunbär, den es weltweit gibt.
Meine Frage, ob es sein könne, dass die Bären, wenn sie denn zum Genpool gehören, auch in einen anderen Zoo kommen könnten, hat die Pflegerin bejaht. Sie sagte, dass dann im Gegenzug vermutlich ein anderer Bär, vielleicht sogar ein Weibchen in den NUP kommen würde. Ich meinte dann, dass wäre schön, dann gäbe es ja vielleicht Nachwuchs. Die Pflegerin antwortete, darüber wären sie nicht so froh, denn dann müssten sie den Bärenmann lange Zeit wegsperren und das möchten sie nicht. Sie hat sogar von 3 Jahren gesprochen.
Ich fand diese Antwort bemerkenswert - vor allem, weil ich das große und wunderschöne Gehege vor Augen hatte. Im Interesse der Tiere verzichtet man hier aber ziemlich konsequent auf Nachwuchs. Ihr Wohl scheint im NUP ganz doll im Mittelpunkt zu stehen.
Wer noch ein paar mehr Fotos anschauen möchte, findet sie hier.
http://family.webshots.com/album/572405 ... Bw?start=0
Außerdem habe ich mit dem Fotoapparat einen klitzekleinen Film über die Bären Rauferei gemacht. Den kann man Hier sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=K0v22T3-_cQ
GiselaH
Oops, ich habe erst einmal ein paar Fehler korrigiert . Sicher habe ich nicht alle gefunden, pardon! Es war wohl gestern ein zuuu langer Tag und die Konzentration war futsch .
GiselaH