ZitatArtenschutzkonferenz CMS: Klimawandel bedroht wandernde Arten der Arktis Schutzzonen für Eisbär sollen ausgebaut werden
Eisbaer(c)Ansgar WalkBergen, Norwegen, 25. November 2011. Arten und Lebensräume, die besonders stark von den klimatischen Veränderungen betroffen sind, sollen besser geschützt werden. Darauf haben sich am Freitag die Vertreter der 116 Vertragsstaaten auf der derzeit in Norwegen tagenden Konferenz zur Erhaltung wandernder Arten (Bonner Konvention) in einer Resolution geeinigt. Die Staatengemeinschaft befand die Auswirkungen des Klimawandels als so dramatisch, dass nur mit regionaler Kooperation der Staaten und striktem Management menschlicher Aktivitäten in der Arktis die Chance besteht, einige Arten nicht zu verlieren. Eine dieser vom Klimawandel betroffenen Arten ist der Eisbär. Der Wissenschaftsausschuss fordert nun dessen Aufnahme in die Bonner Konvention. Damit würden Schutzzonen vernetzt, und strenger geprüft, ob industrielle Projekte wie Ölförderung oder neue Schiffsrouten negative Auswirkungen auf Eisbären hätten.
Eisbär-Bestände stark bedroht
Wissenschaftliche Prognosen gehen davon aus, dass die Eisbärbestände, die auf das Packeis angewiesen sind, innerhalb der nächsten 45 Jahre aussterben werden. Mit dem Abschmelzen des Packeises verlieren Eisbären ihr Jagdrevier und ihre Kinderstube. Neben dem Verlust seines Lebensraumes bedroht auch die Jagd den Eisbären – in einigen Ländern ist dies immer noch erlaubt.
Bejagung setzt Eisbären unter Druck
„Die Auswirkungen des Klimawandels auf Eisbären und andere wandernde Tierarten in der Arktis sind dramatisch und nicht zu leugnen. Anstrengungen der arktischen Anrainerstaaten alleine können jedoch unmöglich ausreichen, um das Aussterben des Eisbären zu verhindern. Wir alle verursachen den Klimawandel, und Lippenbekenntnisse alleine helfen dem König der Arktis nicht“ sagt Nicolas Entrup, der für die Artenschutzorganisation Pro Wildlife in Bergen, Norwegen, vor Ort ist. „So wird Norwegen alleine kaum verhindern können, dass der Eisbär aus der Region verschwindet, obwohl die Art dort - im Gegensatz zu anderen Eisbär-Herkunftsländern - bereits gesetzlich streng geschützt ist und nicht bejagt werden darf“.
Appell an die internationale Klimapolitik
„Die Eisbären sind dringend auf konsequente Schutzmaßnahmen der internationalen Gemeinschaft angewiesen – vor allem auf einen konsequenten Klimaschutz. In wenigen Tagen beginnt der Klimagipfel der Vereinten Nationen in Durban. Die verabschiedete Klima-Resolution ist ein eindringlicher Aufruf an die Regierungsvertreter, dort dafür zu kämpfen, dass wandernde Arten und ihre Lebensräume besser geschützt werden“ so Entrup.
Quelle: prowildlife.de / Presseinformation: Eisbär / Klima