Trotz Absage -> Zoo hofft weiter auf Senats-Zuschüsse
Zitat27.12.2011 Der Senat muss sparen, und dies bekommt im neuen Jahr auch der Berliner Zoo zu spüren. 1,3 Millionen Euro Förderung werden wohl gestrichen.
Gut vier Jahre füllten sich vor allem dank Eisbär Knut die Kassen und Konten des Zoologischen Gartens Berlin. Doch nach dem Tod des Publikumslieblings im März kommt es doppelt hart für den Zoo. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) hat längst den Stopp der Landeszuschüsse von zuletzt 1,3 Millionen Euro pro Jahr angekündigt. Trotz dieser Absage hofft der Zoo aber noch auf Einsicht. "Wir sind derzeit in Gesprächen. Diese sind aber noch nicht abgeschlossen", sagte die kaufmännische Direktorin des Zoos, Gabriele Thöne.
Neben der Verzichtserklärung von Nußbaum hatte der Zoo in diesem Jahr auch noch den Einspruch des Rechnungshofs gegen frühere Förderung zu verkraften. Danach musste der Zoo rund 2 Millionen Euro an den Landeshaushalt zurückzahlen, weil die Rechnungsprüfer wegen der hohen Knut-Einnahmen die damaligen Zuschüsse nicht für gerechtfertigt hielten. Die bisher gewährte Förderung sei eine sehr prominente Summe. Würde sie fehlen, sei das "sehr schmerzlich". Thöne betonte weiter, dass es nicht ihr Wille sei, das Niveau des Zoos zu reduzieren. "Aber wir müssen immer schauen, dass wir das wirtschaftlich vernünftig darstellen können". Der Zoo sei ein Kulturgut, das erhalten werden müsse, fügte sie hinzu.
Die finanzielle Situation sei derzeit zwar nicht angespannt. Wegen der geplanten langfristigen Investitionen führe sie aber einen "sehr harten Kampf". Sie wolle, dass "der Zoo in seiner Parkgestaltung, Tierpräsentation, und Ansprache der Menschen sein Niveau erhält", sagte Thöne. Dies werde in den kommenden Jahren ungleich schwerer.
Dabei gebe es eigentlich keinen Bereich, bei dem gespart werden könne. "Es ist wichtig, dass wir die Tiere hier halten und sie brauchen eine hochklassige Pflege", sagte sie. Und auch bei der Sauberkeit und Pflege des Parks könne nicht gespart werden. "Sonst ist es keine Kulturlandschaft mehr", betonte Thöne. Der Zoo müsse außerdem immer wieder attraktive Neuerungen anbieten, um die Besucher anzulocken.
Allerdings sei die direkte Förderung nur eine Möglichkeit für den Senat, den Zoo zu unterstützen. Auch Investitionen mit Auswirkungen auf das Umfeld, also städtebauliche Investitionen, könnten laut Thöne vom Land Berlin gefördert werden. "Darüber könnte man nachdenken", sagte sie und nannte als Beispiel die geplante Umgestaltung des Haupteingangs am Hardenbergplatz. Das sogenannte Löwentor strahle schließlich direkt auf den Platz aus und beeinflusse damit das Stadtbild.
Der Zoo plant in den kommenden Jahren mehrere größere Bauprojekte. So soll neben der Renovierung des Löwentor auch das Nashornhaus und das Raubtierhaus für mehrere Millionen Euro errichtet werden. Diese Vorhaben würden aber nun "sukzessive" umgesetzt, sagte Thöne und fügte hinzu: "Das kann man nicht alles auf einen Schlag machen".
Auch der Tierpark Berlin müsse weiterhin eine Förderung erhalten, damit er eine Chance habe, potenzielle Besucher anzusprechen und ein eigenes Profil zu entwickeln. 2010 und 2011 flossen jeweils rund sechs Millionen Euro an öffentlichen Mitteln an die Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH. 2010 habe der Park dennoch rote Zahlen geschrieben, die aus Rücklagen gedeckt worden seien. Für dieses Jahr rechnet Thöne wegen höherer Besucherzahlen mit einem geringeren Fehlbetrag.
Insgesamt war das zu Ende gehende Jahr für den Zoo und den Tierpark Berlin durchaus zufriedenstellend. Die Besucherzahlen entwickelten sich laut Thöne trotz des verregneten Sommers erfreulich. "Wir hatten einen guten Herbst gehabt", sagte sie. Genaue Angaben zu den Besucherzahlen und den Einnahmen könne sie aber noch nicht machen.
Zitataußerdem immer wieder attraktive Neuerungen anbieten, um die Besucher anzulocken
Dies ist eine gute Idee, die nur mal angepackt werden muß. Dafür bedarf es einer Zooleitung, die innovativ ist und kein antiquarisches Denken hat. Dann ist dies auch für den Zoo möglich. Wer möchte denn im Zoo eine Sammlung anschauen, die zum Teil sehr trostlos (ohne Beschäftigung) in ihren häufig zu kleinen (Raubkatzen, Adler) Gehegen existiert?
Da zeigen doch viele andere Zoos in Deutschland, dass es anders geht. Ohne, dass die Zoos zum Disneyland mutieren.
#5 von
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(
gelöscht
)
, 28.12.2011 18:31
ZitatDer Zoo müsse außerdem immer wieder attraktive Neuerungen anbieten, um die Besucher anzulocken.
Wie soll das gehen? Bei einem Zoodirektor, der sich selber als konsertiver, historischer Zoodirektor bezeichnete. Selbst ein modernes Besucherleitsystem wurde abgelehnt. Der Anteil der Besucher aus dem Ausland ist sehr hoch. Wünschenswert wäre eine Beschriftung an den Gehegen mehrsprachig. Vor dem Zoo Hagenbeck gibt es kostenlose Zoopläne in mehreren Sprachen.
Es ist schon bezeichnend, daß sich Berliner Zoobesucher Jahreskarten von anderen deutschen Zoos kaufen, anstatt vom Tierpark. Darüber sollte die Leitung mal nachdenken.