#1 von
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, 20.02.2012 11:07
ZitatPROJEKTE
Baustelle Berliner Tierleben
"Ein Zoo ist immer eine Dauerbaustelle. Stillstand wäre Rückstand - denn einige Gebäude sind mittlerweile Schrott." Heiner Klös redet eine klare Sprache. Der 53-Jährige kümmert sich um die Bauprojekte im Zoo - eigentlich ist er Kurator für Raubtiere, Bären und Robben, Nachttiere und Affen. Doch mit den Um- und Neubauten haben Klös und Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz genug zu tun. Vogelhaus, Bärenanlagen, Tropenhalle - auf rund 24 Millionen Euro beläuft sich das Investitionsvolumen der Bauten, die sich 2012 für Publikum und Tiere öffnen sollen. Das mit 10,8 Millionen Euro teuerste und größte Projekt ist das Vogelhaus im Zoo. Nach dem Abriss des alten Gebäudes arbeitet man derzeit am Rohbau. "Wenn das Wetter gut bleib, steht Mitte März die Grobfassade. Wir hoffen, das Haus Ende 2012 eröffnen zu können - vielleicht als Nikolausgeschenk", so Klös. Die Nutzfläche steigt von 4000 auf 5550 Quadratmeter. Besucher bekommen 80 bis 100 Vogelarten zu sehen. Auf der Inventurliste 2011 für alle Zooreviere sind 1944 Vögel aufgelistet - inklusive Pinguine, ohne Graureiher. Das Konzept stammt vom Büro Lehrecke Ges. von Architekten mbH. Es ist eine Mischung aus Altbewährtem und Neuem. Geplant sind weiterhin Käfige, rund 50 Volieren: von der kleinsten mit sieben Quadratmetern bis zur zehn Meter langen für die großen Hornvögel.
EIN KONTINENT IN JEDEM FLÜGEL
Neu ist der ganze zweite Stock. Dort entsteht eine Zuchtanlage - "ein Trumpf für uns", sagt Klös. Vogelnachzucht sei schwieriger als Säugetierhaltung. Deshalb werde das 220 Quadratmeter große Areal zum "Backstage"-Bereich erklärt, wo die Pärchen ungestört turteln können. "Früher hatten wir nur einige kleine Käfige zur Zucht. Das war eine andere Philosophie." Der Plan des Hauses sieht im Luftbild aus wie ein Schmetterling. Jeder der vier Flügel steht für einen Kontinent: Afrika, Australien und Asien - sowie Südamerika als größter Komplex mit dem Schwerpunkt Papageien. Makrolon-Lichtbänder bringen viel mehr Licht ins Gebäude. "Wir hoffen auf mehr Pflanzenwuchs als im alten Haus", sagt Klös. Derzeit sind Hunderte von Ex-Bewohnern in Wirtschaftshof und Zusatzquartieren untergebracht. Nur wenige kamen in den Tierpark. In der Mitte des Gebäudes hält für den Zoo die Moderne Einzug: drei Freiflughallen auf 845 Quadratmetern Fläche. Höhe: sieben bis zehn Meter. Die asiatische Regenwaldhalle wird mit mehr als 400 Quadratmetern die größte; dazu kommen eine afrikanische Savanne und eine australische Dornbuschhalle. "Das hat nicht die Ein-Hektar-Dimension von Gondwanaland", warnt Klös jene, die sich in Berlin den Leipziger Zoo der Zukunft herbeisehnen. "Anders als in Leipzig sollen bei uns Vögel in den Hallen fliegen können - und die Besucher diese auch sehen". Im Tropenareal werden ein Wasserfall gebaut und ein Teich angelegt. "Der Clou ist unser Baumwipfelpfad", so Klös, begehbar von der ersten Etage. "Besucher durchqueren den asiatischen Luftraum und blicken zugleich nach Afrika und Australien", sagt Klös. Ziel des Tri-Weges ist ein kleiner Versammlungsplatz - etwa für Hochzeitsfeiern. "Die Kosten in Höhe von 10,8 Millionen Euro zahlen wir aus Eigenmitteln", betont Zoo-Direktor Blaszkiewitz. Beteiligt ist der Förderverein von Zoo und Tierpark: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren 110 000 Euro zur Verfügung gestellt", sagt der Vorsitzende Thomas Ziolko. In diesem Jahr unterstützen die Förderer den Umbau der Tropenbärenanlage mit 65 000 Euro. "Aus vier Anlagen machen wir zwei. Es bleiben nur zwei Tropenbär-Arten im Zoo: Kragenbär und Lippenbär. Im Tierpark sind Malaienbär und Brillenbär zu sehen", sagt Blaszkiewitz. Die zwei neuen Anlagen werden verglast, ihre Wassergräben zugeschüttet. Eine der beiden Anlagen ist trennbar. Die Fläche verdoppelt sich. "Teilweise nehmen wir Felsen weg und legen Naturboden. Denn Bären leben nicht nur auf Felsen - das galt Ende der 60er-Jahre noch als schick", erklärt Blaszkiewitz. Für die Kragenbären sind 1080 Quadratmeter vorgesehen, für die Lippenbären 610 Quadratmeter. Die Gesamtkosten betragen knapp zwei Millionen Euro. Tätig ist das Ingenieursbüro Schimke, Kant & Partner. Vogelhaus und Bärenanlage rausgerechnet, plant der Zoo weitere 2,3 Millionen Euro ein: Kosten für Reparaturen, Sanierung und kleinere Projekte. Begehbare Baumkronen - so lautet auch das Motto im Tierpark. Dort ist die Mittelhalle im Alfred-Brehm-Haus das größte Projekt. Im September 2011 war Spatenstich, zu Weihnachten 2012 ist die Eröffnung geplant. Schon zu sehen sind die Stützen und Metallunterlagen für den Rundgang in fünf Meter Höhe. Von ihm kann man Indische Riesenflughunde beim Abhängen in den Bäumen beobachten. 9,7 Millionen Euro kostet der Umbau - inklusive Energiesanierung. Dafür hat der Tierpark drei Finanziers gefunden. 3,3 Millionen Euro hat die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin für den Umbau gegeben. "Das Geld konnten wir als Eigenanteil deklarieren", sagt Blaszkiewitz, "dadurch haben uns auch die Europäische Union über ihr Umweltentlastungsprogramm UEP und das Land Berlin gefördert." Beide bringen zusammen mehr als 6,3 Millionen Euro auf. Nicht in luftige Höhen, sondern ab ins Erdreich graben sich Arbeiter vor der Eisbärenanlage. "Wir planen einen barrierefreien Tunnel", sagt Blaszkiewitz. Zur Mitte der Anlage soll eine Scheibe eingebaut werden, hinter der die Bären Troll, Aika und Tonja schwimmen. "Die Gesamtkosten schätzen wir auf 140 000 Euro", sagt Blaszkiewitz. Davon zahlt der Förderverein 105 000 Euro. Drittes Projekt im Tierpark ist die Steinadler-Voliere. Sie liegt hinter dem Eingang am Bärenschaufenster auf der rechten Seite. Auch bei ihrem Umbau soll sich die Fläche vergrößern. Das Projekt bezahlt der Förderverein komplett mit 110 000 Euro. "Besucher durchqueren den asiatischen Luftraum und können zugleich nach Afrika und Australien blicken"
Quelle: Berliner Morgenpost 20.02.12 Tanja Laninger
Zitat"Teilweise nehmen wir Felsen weg und legen Naturboden. Denn Bären leben nicht nur auf Felsen - das galt Ende der 60er-Jahre noch als schick", erklärt Blaszkiewitz. ...
Hm - sind Eisbären keine Bären ? Die müssen ja leider immer noch und auch weiterhin ihre anregende Felslandschaft genießen. Schade, dass für die drei Ladies nicht wenigstens eine Mulchecke möglich ist. Das würde ganz sicher nicht viel kosten.
#4 von
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, 23.02.2012 19:47
Ja water, daß wäre sehr schön. Man könnte die rechte Ecke beim Wasserbecken abtrennen und dort Mulch einfüllen oder die kleine Anlage mit Mulch auffüllen. Man sollte ihn an seinen Ankündigen messen.
Weisst einer von euch noch genau, wenn und vor alles wo Bernhard Blaskiewitz das gesagt hat? Dann können wir vielleicht darüber in die Öffentlichkeit schreiben - oder uns bei der Mann anmelden als Freiwilliger für das bauen einer Mülchbett, so das er seine Versprechen halten kann.
"Morgenpost Online: Wird es Änderungen auf der Eisbärenanlage geben?
Blaszkiewitz: Nein. Außer, dass wieder ein Männchen kommen soll. Was wir uns für die Zukunft wünschen, ist noch einen Teil mit Naturboden auszustatten, also Gras. Das ist bei dieser Anlage nicht so einfach. Aber es gibt dazu schon Überlegungen."
da ja Malaienbären im ZOO nicht mehr gehalten werden sollen, was wird aus der alten Maika (alte Malaienbärin)? Bumipol (Malaienbär) hat ja das Schiksal schon erlöst.
Rena Es wäre gut im Tierpark eine neue Anlage für die Malaienbären zu bauen. Die Zucht im Tierpark ist sehr erfolgreich. Das Haus ist aber eine Schande. Neben dem Haus ist viel Platz vorhanden. Es wäre möglich die Aussenkäfige in das Freigehege umzubauen. Das sind aber nur meine Vorstellungen.
Habe heute Vormittag eine Mail an den Zoo geschickt und gefragt, ob es bereits konkrete Pläne i. S. Naturboden im Eisbärengehege gibt. Habe auch bereits eine Antwort, die ich hier wohl nicht wortgetreu zitieren darf. Der Kern der Aussage: Der Umbau der Tropenbärenanlage ist zuerst dran (im Jahre 2012). - Vom Stand der „Überlegungen“ zu „konkreten Plänen“ scheint es ein sehr weiter Weg zu sein …
#13 von
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, 24.02.2012 13:10
Leena danke, Rena, wie ich es verstanden habe, soll Maika innen bleiben, Ludmila, als ich das erste Mal im Malaienbärenhaus im Tierpark war, dachte ich, ich bin in einem Provinzzoo irgendwo im Ostblock. Es ist grauenvoll. Sie haben es zwar warm und sie haben Tageslicht aber das ist schon alles. Ich verstehe auch nicht, daß es bei diesem riesigen Tierpark nicht möglich ist, eine große Anlage für die Malaienbären zu bauen bzw. die jetzige zu erweitern. Besser als ein Rundgang oberhalb des Alfred-Brehm Hauses.